Elses Erben

Lindenstraße 1985 bis 2015 - 30 Jahre Lindenstraße, laßt uns darüber im Lindenstraßenforum schnacken.
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 Betreff des Beitrags: Folge 1881 - Mandys Entscheidung
BeitragVerfasst: Sa 20. Mai 2023, 23:39 
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Folge 1881: Mandys Entscheidung

Spieltag: Donnerstag, 18.05.2023 (Christi Himmelfahrt)

„Ich will heute den Rest aus meinem Laden ausräumen“, erklärt Nico beim Frühstück. „Morgen kommt der Typ, der mir die Sachen abkaufen will.“
„Mach das“, sagt Angelina und rührt gedankenverloren in ihrem Kaffee. „Dann kann ich auch ein bisschen was wegarbeiten, ich hab noch jede Menge zu tun…“
„Bist du müde?“ fragt Nico. „War’s gestern schön mit deinen Freundinnen? War ja wohl echt spät, ich hab gar nicht mitbekommen, wann du nach Hause gekommen bist…“
Während Onkel Claudio sich an seinem Brot verschluckt und einen heftigen Hustenanfall bekommt, fragt Enzo amüsiert: „Seit wann hast du denn Freundinnen, Sorella?“
Angelina blitzt ihn böse an und faucht: „Ich hab mich gestern Abend mit zwei uralten Schulfreundinnen getroffen, denen ich letzte Woche zufällig in der Stadt begegnet mit. Wir haben uns sicherlich seit gut und gerne 20 Jahren nicht gesehen und hatten eine Menge zu erzählen, falls du nichts dagegen hast!“
„Schon gut, schon gut“, erwidert Enzo beschwichtigend. „Mir ist halt nur nie aufgefallen, dass du jemals Freundinnen gehabt hättest – selbst früher in der Schule nicht…“
Als Nico in sein Fitness-Studio verschwunden ist und sich auch Enzo in die Pizzeria begeben hat, um den Laden für das heutige Feiertagsgeschäft bereit zu machen, tritt Claudio zu seiner Nichte an den Schreibtisch und räuspert sich verlegen.
„Was gibt’s denn, Onkel Claudio?“ fragt Angelina in genervtem Tonfall.
„Iche bine un po´confuso, eine kleines bisschen verwirrt, Principessa!“ erklärt Onkel Claudio zerknirscht. „Du sagtest, du haste dich gestern Abende getroffen mit alte Freundinnen aus die Schulzeit…“
„Willst du mir jetzt auch unterstellen, dass ich keine Freundinnen habe?“ fragt Angelina gereizt.
„No no, es iste nur so…“, druckst Claudio herum. „Iche war gestern Abende kurz in die Akropolis und da habe ich diche gesehen, nicht mit zwei Freundinnen, sondern mit eine Mann. Mit diese blonde Feuerwehrmann, der jetzt wohnte bei die Supermarkt drüben…“
„Na sowas aber auch“, entgegnet Angelina spitz. „Bin ich dir irgendwie Rechenschaft darüber schuldig, was ich in meiner Freizeit treibe?“
„No no, natürlich nichte!“ sagt Claudio eilig. „Aber, Principessa, was iche sagen will… es iste so… Betrügst du Nico etwa?“
„Ach, meine Güte, Onkel Claudio, was heißt den betrügen!?“ winkt Angelina genervt ab. „Ist es für dich schon Betrug, wenn ich mich mit einem anderen Mann ganz unverfänglich zum Abendessen treffe?“
„Naja. Wenn du Nico stattdessen erzählst, dass du dich triffste mite alte Schulefreundinnen, dann es iste zumindest eine Lüge…!“
Angelina atmet genervt durch. „Onkel Claudio, mach bitte jetzt kein Fass auf! Niklas ist einfach ein netter Kerl und ich bin ihm sehr dankbar, dass er mich damals aus dem Hotel gerettet hat. Und… nun ja, er ist halt einfach ein richtiger Mann, verstehst du? Nico… ist halt Nico. Der ist ja mehr noch so etwas wie ein großer Junge…“
Claudio starrt seine Nichte verständnislos an. „Aber wieso du biste dann überhaupte mit Nicolino zusammen, wenn der iste keine richtige Mann für dich?“ fragt er. „Ich verstehe dase nichte. Iche habe immer gedachte, du liebste ihn…!“
„Das tue ich ja auch“, erwidert Angelina zunehmend gereizt. „Aber manchmal geht er mir halt auch tierisch auf die Nerven. Ich komme mir manchmal eher vor wie seine Zweitmutter. Und manchmal will ich halt auch mal einen Abend mit einem… richtigen Mann verbringen!“
„Warst du mite diese Feuerwehrmann in die Kiste?“ fragt Claudio offen raus.
„Onkel Claudio, das geht jetzt aber wirklich zu weit!“ empört sich Angelina.
„Iche finde das nichte richtig! Du kannst Nico so etwas nichte antun, du verletzt seine Gefühle!“
„Jetzt sei mal nicht päpstlicher als der Papst!“ faucht Angelina. „Und falls es dich beruhigt: Nein, Niklas und ich waren nicht im Bett!“
„Noch nicht!“ sagt Claudio. „Aber du würdest gerne, corretto? Weiß dieser Nikolaus von Nico?“
„Niklas“, korrigiert Angelina. „Onkel Claudio, bitte halte dich einfach da raus und lass mich jetzt weiterarbeiten…!“
Doch Onkel Claudio lässt die ganze Sache nicht los. Er sorgt sich um die Beziehung von Nico und Angelina und klagt später auf der Arbeit auch Enzo lang und breit seine diesbezügliche Sorgen…
Angelina hat derweil noch an ein paar aktuellen Projekten gearbeitet und macht sich etwas später auf den Weg zum Briefkasten, um ihre Post einzuwerfen. An der Ecke Lindenstraße/ Kastanienstraße, nur wenige Meter vom Briefkasten entfernt, stehen Tanja und Anna und Tanja berichtet gerade davon, dass im nächsten Monat nun die Arbeiten im Hinterhof hinterm Salon beginnen sollen und es dann mit Sicherheit laut und unruhig werden würde, trotz aller Zusicherungen der Firma Schmitt & Wessels, dass den Geschäftsleuten in der Ulrike-Böss-Straße so wenige Unannehmlichkeiten wie möglich durch die Bauarbeiten entstehen sollen. Angelina horcht auf. Endlich wird das Projekt umgesetzt, das von Herrn Schmitt und Herrn Wessels ja bereits Ende des letzten Jahres angekündigt wurde. Wenn nun endlich Bewegung in diese Sache kommt, dann würde es auch vielleicht bald Interessenten geben für das Grundstück neben dem Supermarkt, das ja völlig brach liegt, nachdem der Bau der Moschee damals abgewendet wurde und das sie sich ja inzwischen gekauft hat, in der Hoffnung, es gewinnbringend wieder los zu werden, sobald die ersten neuen Geschäfte in der Umgebung der Lindenstraße aufzublühen beginnen. Voller Vorfreude macht Angelina einen kleinen Spaziergang zur Ecke der Ulrike-Böss-Straße. Es wird höchste Zeit, dass endlich was passiert. Sie hat sich das Grundstück schließlich nicht gekauft, um dann dabei zuzusehen, wie es sich zunehmend in eine zugewucherte Wildnis verwandelt. Hinter der hohen Mauer, die es umgibt, wirkt es ohnehin vollkommen unscheinbar und wird für viele Leute womöglich für einen Hof oder sowas gehalten. Vielleicht sollte sie bereits in nächster Zeit die Mauern entfernen lassen, damit potentiellen Interessenten überhaupt mitbekommen, dass es da noch etwas gibt…
Als Angelina sich auf den Rückweg zur Kastanienstraße macht, verlässt beim Supermarkt gerade Niklas das Haus. Angelina will schon freudig auf ihn zu gehen, um sich nochmal für den gestrigen Abend zu bedanken, als sie überrascht entdeckt, dass er in Begleitung von zwei Kindern ist…
„Hallo!“ begrüßt der Feuerwehrmann sie freundlich, als er sie entdeckt.
„Hal-lo“, erwidert sie stockend und etwas verhalten – das Mädchen und den Jungen dabei skeptisch im Blick.
„Ach, das sind übrigens meine Kinder“, sagt er unbedarft. „Die verbringen das Wochenende bei mir. Frieda, Carl, das ist Angelina Dressler.“
Angelina beäugt die beiden weiter misstrauisch, als sie sie knapp grüßen. Die vielleicht 12jährige Frieda wirkt völlig desinteressiert, während der etwa zwei oder drei Jahre jüngere Carl zumindest ein wenig neugierig erscheint.
„Aha“, entfährt es Angelina heiser. „Du… hast mir ja gar nicht erzählt, dass du Kinder hast…“
„Du hast nicht gefragt“, lacht Niklas. Während Angelina fassungslos nach Luft schnappt, fügt er hinzu: „Die beiden leben bei meiner Ex-Frau Nadine.“
„Ja, das du sie bisher nicht in der Kommode versteckt hast, hab ich mir schon gedacht“, erwidert Angelina sarkastisch.
„Wir gehen dann mal wieder“, lacht Niklas. „Wir wollen was essen gehen, im Akropolis. Willst du vielleicht mitkommen?“
„Nein, danke, ich hatte ja gestern erst griechisch!“ lehnt Angelina ab.
Als die Drei weiterziehen, wirft Frieda ihr nochmal einen eher abfälligen Blick zu und Angelina hört, wie sie fragt: „Kennst du die? Hast du etwa was mit der?“
Niklas’ Antwort kann Angelina hingegen nicht mehr verstehen, dazu sind sie dann schon zu weit weg.
„Na, Sorella“, flüstert Enzo ihr plötzlich von hinten ins Ohr.
Angelina zuckt zusammen. „Erschreck mich doch nicht so!“ faucht sie ihren Bruder an.
„Wen hat er denn da dabei?“ fragt Enzo und blickt Niklas und seinem Anhang nach, die gerade im Akropolis verschwinden.
„Seine Kinder“, brummt Angelina.
„Ach, was!“ entfährt es Enzo. „Hast du davon gewusst?“
„Nein, hab ich nicht!“ entgegnet Angelina schroff.
„Hab ihr was miteinander?“ erkundigt Enzo sich. Und ohne Angelinas Antwort abzuwarten, fügt er hinzu: „Onkel Claudio macht sich Sorgen um dich und Nico!“
„Geht er dir jetzt auch schon mit seinen moralischen Litaneien auf den Sack?“ fragt Angelina gereizt. „Falls es euch alle beruhigt: Zwischen Niklas und mir läuft nichts! Und jetzt, wo ich weiß, dass er Kinder hat, wird da auch erst recht nichts mehr laufen!“
„Ach?“ macht Enzo überrascht. „Dabei wolltest du doch vor gar nicht allzu langer Zeit selbst noch ein Kind haben!“
„Ja, was mich da geritten hat, weiß ich auch nicht“, winkt Angelina energisch ab. „Das war eine… kurzzeitige, geistige Umnachtung. Wenn ich ein Mann wäre, würde ich behaupten, es war der Anflug einer Midlife Crises. Keine Ahnung… Vielleicht kommt man als kinderlose Frau irgendwann an den Punkt, an dem man seine biologische Uhr ticken hört und sich fragt, ob man nicht doch… vielleicht was verpasst, so ohne Kind… Aber keine Sorge, diese Phase ist vorbei. Ich bin kinderlos glücklich und ich bleibe kinderlos glücklich.“
„Außerdem hast du ja Nico, das ist ja fast so, als ob du ein Kind hättest!“ neckt Enzo sie und erntet einen vernichtenden Blick…
Zuhause angekommen erzählt Nico ihr, dass sein Laden nun aufgeräumt ist und die restlichen Sachen morgen Vormittag vom Käufer abgeholt und dann in bar bezahlt werden.
„Ich finde, wir sollten jetzt den Rest des Tages chillen“, schlägt Nico vor. „Ab auf die Couch und irgendeine Serie streamen?“
„Ich hab keine Zeit zum chillen“ , erwidert Angelina gereizt. „Ich muss noch arbeiten!“
„Aber heute ist Feiertag“, protestiert Nico. „Ich finde, wir haben für heute genug gearbeitet!!!“
„Streame und chille so viel du willst, aber ich gehe jetzt an meinen Schreibtisch!“ erwidert Angelina forsch.
Als sie ihren Laptop hochfährt, spürt sie deutlich, wie durch und durch unzufrieden sie mit ihrer Situation ist. Beruflich läuft es bei ihr im Grunde zwar ganz gut, aber doch längst nicht so gut, wie sie es gerne hätte. Sie hofft, dass durch die Erweiterung der Geschäftsräume in der Ulrike-Böss-Straße nun endlich auch mal ernsthafteres Interesse an ihrem Grundstück an der Ecke aufkommen wird. Und dann ist da ja immer noch das Hotelgrundstück. Seit der Katastrophe im letzten Herbst vegetierte das monatelang mit der Ruine darauf vor sich hin. Immerhin hat man nun endlich angefangen, die Trümmer abzutragen, so dass das Ganze bald nicht mehr ein ganz so großer Schandfleck sein wird. Sie muss in den nächsten Tagen unbedingt einen Termin mit Hubertus zu Hohenlobese vereinbaren, um in Erfahrung zu bringen, was er mit dem Grund nun vor hat. Und einen Termin mit der Bank. Sie muss gewappnet sein, falls der zu Hohenlobese bereit sein sollte, es zu verkaufen. Denn dann muss sie schnell zuschlagen. Zwei Grundstücke in dieser florierenden Gegend, wären auf jeden Fall ein Gewinn. Da lässt es sich dann auch viel besser verkraften, dass sie immer noch dieses unsägliche Haus Nr. 3 an der Backe hat und auf Dresslers letzten Wunsch hin daran keine Veränderungen vornehmen darf. Nun gut, beruflich ist auf jeden Fall einiges an Aufwind zu erwarten, wenn alles so verläuft, wie sie es sich erhofft… Aber privat? Privat ist sie wirklich nicht zufrieden. Nico mit seiner Unentschlossenheit und seinem unsteten Lebenswandel geht ihr zunehmend auf den Keks. Okay, er wird im Herbst sein Studium wieder aufnehmen, aber das ist doch auch nur eine Notlösung, weil er halt irgendwas machen muss, nachdem sich die Sache mit seinem EMS-Studio nun endgültig erledigt hat. Nico würde lieber den ganzen Tag chillen, Serien streamen, Party machen, kiffen… Der ist ihr einfach viel zu unreif. Und sie ist ihm doch haushoch überlegen. Es ist ja auch überhaupt keine Entwicklung bei ihm zu beobachten, kein Reifeprozess – er ist einfach ein furchtbarer Kindskopf und scheint daran überhaupt nichts ändern zu wollen… Niklas wäre da schon eine weitaus interessantere Option gewesen. Ein erwachsener Mann, der mit beiden Beinen im Leben steht und zudem noch wahnsinnig gut aussieht… Und dann muss der Kerl Kinder haben…! Irgendwo muss ja immer ein verdammter Haken sein… So geht es jedenfalls nicht weiter, denkt sich Angelina. Irgendwas muss passieren, sie kann sich Nico nicht bis in alle Ewigkeit ans Bein binden, denn der wird vermutlich in 30 Jahren noch nicht richtig erwachsen geworden sein…

„Muss du dich nicht langsam für die Arbeit fertig machen?“ möchte Lisa von Murat wissen, der am heutigen Vormittag nicht so recht aus dem Quark kommen will.
„Jenny macht heute den Imbiss auf“, erklärt Murat.
„Findest du das richtig?“ fragt Lisa empört. „Die hat ja gerade erst bei dir angefangen. Ich bin mir immer noch nicht so sicher, ob man der über den Weg trauen kann…!“
„Ach, Baby, was soll denn das?“ erwidert Murat genervt. „Sie macht ihre Sache wirklich sehr gut!“
Lisa bleibt jedoch skeptisch. Und es gefällt ihr überhaupt nicht, dass Murat den Vormittag zuhause vertrödelt und überhaupt keine Anstalten macht, sich auf den Weg zum Imbiss zu machen.
„Willst du jetzt nicht langsam mal gehen?“ fragt sie irgendwann gereizt.
„Ich hab zu Jenny gesagt, dass ich so gegen 15 Uhr komme“, erklärt Murat.
„Und ich sage, dass du JETZT gehst!“ faucht Lisa. „15 Uhr! Bei dir piept’s ja wohl. Du kannst diese komische Frau doch nicht stundenlang alleine in UNSEREM Laden lassen!!!“
Und so macht sich Murat schließlich früher als geplant auf den Weg.
„Oh, da bist du ja schon!“ begrüßt Jenny ihn überrascht. „Du, hör mal, ich finde, dass deine Kamera da ein bisschen suboptimal angebracht ist. Da hat man ja gar nicht den ganzen Laden im Blick. Ich würde sie ja an der Wand da drüben anbringen, dann hast du auch die Türe mit im Blick. Ist nur so ein Vorschlag von mir.“
Murat starrt seine Mitarbeiter überrascht an. „Kamera?“ fragt er verdutzt.
„Ja, da oben in dem Lüftungsschacht“, sagt Jenny. „Okay, da ist sie natürlich gut versteckt. Trotzdem würde ich sie eher da drüben hin hängen. Und auch eine sichtbare Kamera und nicht so ein Knopfteil. Wie gesagt, die ist dann zwar nicht versteckt, aber was sichtbares schreckt die Ganoven natürlich von vorn herein ab.“
Murat ist immer noch komplett fassungslos, als er, auf einem Stuhl stehend, die kleine Linse im Luftschacht in Augenschein nimmt. Was soll denn das? Ob die schon immer da war? Oder sollte Seegers sowas installiert haben, um seine Mieter zu überwachen. Oder etwa….???
„Ich muss nochmal… kurz weg“, stammelt er konfus und eilt nach Hause zurück.
Als er die Wohnung betritt, hört er Lisa im Schlafzimmer rumoren. Eilig blickt er sich im Flur um. Als er in die Küche kommt, entdeckt er Lisas Handy auf der Anrichte liegend – und es ist entsperrt! Eilig überfliegt er die Apps auf dem Display und entdeckt plötzlich eine mit einem Kamera-Symbol. Er klickt sie an und augenblicklich erscheint ein Ausschnitt seines Ladens auf dem Dispay und er sieht Jenny, die gerade Döner für zwei Jugendliche zubereitet. Dann sieht er ein kleines Symbol in der Ecke des Bildes und klickt darauf. Im nächsten Moment erscheint sein Schlafzimmer auf dem Display und er sieht Lisa, die alte Kleidungsstücke aus dem Schrank räumt und auf dem Bett in Müllsäcke für die Altkleidersammlung stopft. Er kann es nicht fassen… Lisa überwacht ihn tatsächlich! Und dann entdeckt er etwas noch erschreckenderes: Offenbar zeichnet die App die letzten 24 Stunden auf. Murat spult durch die Aufnahme aus seinem Imbiss und sieht sich selbst, wenige Minuten zuvor, mit dümmlichem Gesichtsausdruck in die Kamera starren! Eilig löscht er die Aufnahme – Lisa soll schließlich nicht wissen, dass er sie durchschaut hat. Da klickt er zurück auf das Schlafzimmer – und sieht, wie Lisa einen letzten Müllsack zuknotet, den Schrank schließt und auf die Tür zugeht. Eilig schließt er die App, legt das Handy auf seinen Platz zurück, rennt zum Kühlschrank, spritzt sich einen Klacks Kefyr auf das Shirt und schließt den Kühlschrank wieder. Im nächsten Moment erscheint Lisa in der Küche.
„ Was machst du denn schon wieder hier?“ fragt sie überrascht.
„Muss mich umziehen, hab mit Soße gekleckert“, antwortet er atemlos und deutet auf den Fleck auf seiner Brust.
„Schon wieder mal?“fragt Lisa gereizt. „Pass doch mal besser auf! Und was machst du dann hier in der Küche? Hier sind keine frischen Sachen!“
„Wollte was trinken“, japst Murat und gießt sich ein Glas Wasser ein. Danach zieht er sich um und verlässt die Wohnung wieder. Von unterwegs schickt er Andrea eine Sprachnachricht: „Ich muss dir unbedingt was erzählen. Komm bitte in zwei Stunden zu mir in den Imbiss… nein, nicht in den Imbiss… Komm bitte in Claudios Pizzeria. Ist dringend! Bis gleich!“
Zurück im Imbiss manövriert er Jenny hinaus in den Hauseingang und instruiert sie, kein Wort mehr über die Kamera zu verlieren. Seine Frau wolle diese im Lüftungsschacht haben und wenn sie etwas wolle, dann sei das so und man könne sie mit keinem Argument der Welt vom Gegenteil überzeugen.
„Okay, soll mir egal sein“, erwidert Jenny lachend. „Ich dachte halt nur, dass es anders effektiver wäre, aber mich geht das ja auch nichts an!“
Etwas später taucht Andrea im Hausflur auf, winkt zu Murat in den Imbiss und betritt dann die Pizzeria, wo sie bei Enzo eine kleine Pizza Funghi bestellt. Doch als Murat ihr kurz darauf von seiner bzw. Jennys Entdeckung berichtet, bleibt ihr der Bissen fast im Halse stecken.
„Sie will mich auf frischer Tat ertappen“, schlussfolgert der Türke. „Mit… mit meiner Geliebten.“
„Oh Gott!“ Andrea wird augenblicklich speiübel. „Gut, dass wir uns schon lange nicht mehr in eurer Wohnung treffen. Aber der Imbiss ist ab sofort auch tabu. Nur noch… ganz unverfänglich. Döner bestellen, bisschen Smalltalk und wieder gehen.“ Sie schweigt einen Moment, dann fragt sie: „Meinst du, sie hat schon was gemerkt?“
„Du glaubst doch nicht, dass wir das dann nicht schon zu spüren bekommen hätten“, erwidert Murat.
„Stimmte etwas nichte mit die Pizza?“ fragt Claudio, als er entdeckt, dass Andrea diese kaum angerührt hat.
„Nee, alles bestens, ich muss nur dringend los“, verabschiedet Andrea sich.
Den restlichen Arbeitstag lang fühlt Murat sich unwohl. Durch die Tatsache, dass er nun von der Kamera in seinem Lüftungsschacht weiß, fühlt er sich permanent beobachtet – na logisch, er wird ja auch permanent beobachtet. Und eigentlich sollte er froh darüber sein, dies rausgefunden zu haben, bevor es früher oder später wirklich noch zu einer unschönen Situation gekommen wäre und er Lisa ihn und Andrea erwischt hätte. Dennoch ist diese Ehe doch kein Zustand mehr! Lisa misstraut ihm. Und ständig muss alles nach ihrer Pfeife tanzen, sie gängelt ihn wie einen kleinen Hund! Andrea ist so vollkommen anders als Lisa! Andrea…! Wieder wandern seine Gedanken zu ihr. Und wieder wird ihm bewusst, wie sehr er sich ein Leben mit ihr wünschen würde. Er hat Lisa ja auch mal wirklich sehr geliebt, aber mittlerweile ist davon nicht mehr viel übrig. Mit Andrea hingegen könnte er sich eine Zukunft vorstellen. Aber sie will ja nicht, dass Murat Lisa ihretwegen verlässt.
Als Murat am Abend nach Hause kommt, ist Lisas Laune wieder mal nicht die Beste. Grund dafür ist diesmal, dass Deniz in der kommenden Woche eine Mathearbeit schreibt, aber trotz intensiven Lernens den ganz Nachmittag über keine Fortschritte macht. Als Murat es dann auch noch wagt, zu kritisieren, dass Deniz am Feiertag und bei dem schönen Wetter den ganzen Nachmittag über ihrem Mathebuch verbringen musste, statt rausgehen zu dürfen, ist Lisas Stimmung endgültig im Keller angekommen und es gibt wieder Streit. Und wieder einmal denkt Murat sich, wie viel einfacher sein Leben wäre, wenn Andrea die Frau an seiner Seite wäre – ganz offiziell, ohne Heimlichtuerei und mit allem, was dazu gehört...



Iris betritt am Morgen des heutigen Feiertages mit ihrer Schmutzwäsche den Wäschekeller, wo gerade Helga und Tanja ihre Maschinen leeren.
„Jetzt ist mir auch klar, wo meinen verschwundenen Lebensmittel abgeblieben sind“, sagt Helga. „Die habe ich nicht selbst verschusselt. Die sind mir gestohlen worden, als ich hier bei der Wäsche war und den Korb im Flur abgestellt hatte. Das muss man sich mal vorstellen. Wie unheimlich. Ich traue mich ja kaum mehr alleine hier runter, seitdem ich weiß, dass hier im Keller irgendwelche Obdachlosen hausen!“
„Obdachlose?“ fragt Iris überrascht.
„Haben Sie das denn noch nicht mitbekommen, Frau Doktor?“ fragt Helga – und ist glücklich, ihr brühwarm die ganze Geschichte erzählen zu können.
„Das is’ ja ´n Ding…“, meint Iris dazu.
„Vielleicht sollten wir ja doch zur Polizei gehen?“ überlegt Tanja.
„Hab ich ja auch gesagt“, pflichtet Helga ihr bei. „Aber Andy hat sich in den vergangenen Tagen hier ja immer wieder auf die Lauer gelegt. Hier war niemand. Er ist sich ja ganz sicher, dass wir den Obdachlosen vertrieben haben, als wir hier letzte Woche alle vor der Tür gestanden haben. Und dass er sich nun nicht mehr zurück traut…“
Helga und Tanja verabschieden sich mit ihrer Wäsche. Als nun Iris gerade dabei ist, ihre Waschmaschine zu befüllen, betritt David mit einem Wäschekorb den Raum.
„Hallo David“, begrüßt Iris ihn. „Lange nicht gesehen. Wie geht’s euch denn?“
Im selben Moment fällt David der Wäschekorb aus den Händen. Und während sich die Schmutzwäsche auf dem gesamten Kellerboden verteilt, stolpert David zwei Schritte rückwärts und gleitet dann an der Kellerwand hinab zu Boden.
„Was ist denn passiert?“ fragt Iris erschrocken – und David berichtet ihr von dem ganzen Drama. Fassungslos hört Iris sich seine Ausführungen von Mandys Rückschlag an.
„Und sie hat sich nun definitiv gegen die Therapie entschieden?“ fragt Iris, als David mit seinen Ausführungen zum Ende gekommen ist.
„Wir haben zwei mal wöchentlich einen Termin zum Ultraschall bei der Frauenärztin, um zu überprüfen, wie weit das Kind inzwischen entwickelt ist“, erklärt David. „Sobald es soweit lebensfähig ist, dass es die letzten Wochen bis zum eigentlichen Geburtstermin im Brutkasten überleben kann, will Mandy es per Kaiserschnitt entbinden lassen und danach mit der Therapie beginnen. Aber eben erst dann. Nur ist es dann wahrscheinlich zu spät. Sie hätte schon längst anfangen müssen, zumindest schon mal mit der Bestrahlung. Aber eigentlich sogar schon mit der Chemo.“
Iris ist zutiefst betroffen. Als Ärztin bezeichnet sie Mandys Entscheidung als unverantwortlich. Als Mutter kann sie sie jedoch nur zu gut verstehen…
Etwas später an diesem Vormittag stattet Iris Mandy einen Besuch ab. Die beiden führen ein langes, offenes Gespräch über Mandys Situation.
„Ich werde das Kind entbinden, sobald es stark genug dafür ist“, erklärt Mandy. „Und dann werde ich sofort mit der Therapie beginnen.“
Iris teilt ihr mit, dass sie diesen Entschluss aus ärztlicher Sicht fahrlässig findet, aber sie dennoch gut verstehen kann
„Ich weiß nicht, was ich in deiner Situation machen würde“, gibt Iris zu. „Aber möglicherweise genau das Gleiche, wie du.“
„Weißt du… einerseits habe ich schon Angst davor, dass es dann zu spät sein könnte“, gesteht Mandy ihr. „Aber andererseits… Wenn ich diesem Kind sein Leben schenke. Und wenn es so etwas gibt wie Schicksal. Oder Karma. Oder meinetwegen auch Gott… Dann muss er es doch auch mal gut meinen. Dann muss er sich doch denken, diese Mandy, die hat die richtige Entscheidung getroffen. Die hat ihr Kind nicht getötet. Also muss ich sie dafür belohnen und lasse sie wieder gesund werden.“
Iris schweigt kurz. Dann sagt sie: „Sollte man meinen, ja. Aber wenn man sich so in der Welt umsieht, dann hält Gott ja scheinbar nicht viel von Logik und von Gerechtigkeit.“
„Ich hab sowieso nie wirklich an ihn geglaubt“, sagt Mandy schließlich. Nachdem beide wieder eine Weile geschwiegen haben, flüstert sie: „Ich hab echt eine Scheiß Angst. Ich kann förmlich spüren wie dieser beschissene Krebs in mir wächst und sich ausbreitet. Und dass es viel schlimmer ist, als die letzten Male. Aber ich hab mich entschieden. Und von meiner Entscheidung bringt mich keiner ab. Auch David nicht…“
Wieder schweigen die beiden Frauen. Doch mitten in die Stille hinein fragt Mandy plötzlich: „Wenn ich das hier nicht überlebe… Hilfst du ihm dann?“
„Wie bitte?“ fragt Iris, die gerade den Zusammenhang nicht herstellen kann.
„David“, erklärt Mandy. „Ich… hab dich doch damals gebeten, dass ihr euch um Jeremy und Phoebe kümmert, falls mir was passiert. Aber damals hatte ich ja auch niemanden. Jetzt hab ich David. Und er wird sich großartig um meine Kinder kümmern, das weiß ich… Aber… ich hab halt Angst, dass ihm das alleine zu viel wird. Alleine mit drei Kindern, berufstätig… Würdest du ihm dann helfen?“
„Aber… so weit ist es ja nun wirklich noch nicht“, erwidert Iris überfordert. „Wir müssen fest dran glauben, dass du wieder gesund wirst!“
„Ich meine ja auch nur wenn“, erklärt Mandy. „Ich… Also… es wäre mir halt eine große Erleichterung, wenn ich wüsste, dass er nicht alleine da steht, wenn ich… wenn ich wirklich…“
„Natürlich helfe ich ihm dann!“ sagt Iris entschlossen – und fühlt sich im gleichen Augenblick unendlich verlogen und schäbig. Mandy weiß nichts von ihren und Alex’ Auswanderungsplänen. Und die Tatsache, dass sie ihr seinerzeit versichert hat, sich um Jeremy und Phoebe zu kümmern, schien ihr vollkommen vom Tisch, nachdem Mandy offiziell geheilt war und nachdem sie David gefunden hatte.
„Danke“, flüstert Mandy – und Iris schafft es kaum noch, ihr in die Augen zu sehen.
„Ich muss jetzt gehen“, sagt die ‚Ärztin. „Aber wenn irgendwas ist, kannst du dich jederzeit bei mir melden!“
In ihrer Wohnung angekommen, ist sie völlig durch den Wind und berichtet Alex von der neuesten Entwicklung in Mandys Krankengeschichte.
„Aber was willst du denn jetzt machen?“ fragt Alex. „Alles wieder abblasen. Unsere ganzen Auswanderungspläne?“
„Natürlich nicht“, sagt Iris, der klar ist, dass das alles dafür ohnehin schon viel zu weit fortgeschritten ist. Die Visumsanträge laufen, Iris hat ihren Job in der Klinik in Pittsburgh schon sicher, auch wenn sie noch nicht weiß, wann genau sie ihn antreten wird und auch William und Lara freuen sich bereits. „Aber… ach Scheiße… ich hätte ihr das nicht vorenthalten dürfen. Sie muss wissen, was Sache ist…“
„Willst du ihr das jetzt sagen?“ fragt Alex skeptisch. „In ihrer momentanen Situation?“
„Nein, jetzt nicht“, erwidert Iris. „Wir warten jetzt erstmal ab, wie das weitergeht. Aber bald. Bald muss ich mit ihr darüber reden…“
Derweil kommen in der Peschke-Wohnung Jeremy und Phoebe vom Spielen nach Hause. Beim gemeinsamen Abendessen lässt sich Mandy ihnen gegenüber nach wie vor nicht anmerken, wie es ihr geht.
„Meinst du nicht, dass sie auch erfahren müssten, was Sache ist?“ fragt David, als er und Mandy später im Wohnzimmer sitzen.
„Noch nicht!“ sagt Mandy entschlossen. „Sie haben schon so viel Mist durch in ihrem Leben, ich möchte, dass sie die unbeschwerte Zeit, die sie jetzt haben, solange wie möglich genießen können.“
David schweigt. Ihm ist bewusst, dass sich Mandy von dieser Entscheidung genauso wenig abbringen lassen wird, wie von ihrer Entscheidung, dass sie trotz ihrer schweren Krankheit erst ihr Kind zur Welt bringen will.
„Willst du mich heiraten?“ fragt Mandy ihn plötzlich wie aus dem Nichts.
„Wie bitte?“ fragt David irritiert.
„Ich möchte, dass wir eine richtige Familie werden“, sagt sie. „Und dass du ein richtiger Vater für Jeremy und Phoebe wirst. Und dass unser Kind nicht unehelich auf die Welt kommt!“
„War das jetzt ein… Heiratsantrag?“ fragt David, immer noch sichtlich irritiert.
Mandy lacht kurz auf. „Bisschen unromantisch, zugegeben“, sagt sie. „Aber ja, wenn du es so nennen willst, war das ein Heiratsantrag. Und? Willst du?“

CLIFFHANGER auf: David Krämer

Mitwirkende Personen
David Krämer
Mandy Peschke
Jeremy Peschke
Phoebe Peschke
Claudio Russo
Angelina Dressler
Enzo Buchstab
Nico Zenker
Jenny Lüders
Murat Dagdelen
Lisa Dagdelen
Deniz Dagdelen
Andrea Neumann
Niklas Sandmann
Frieda Sandmann
Carl Sandmann
Dr. Iris Brooks
Alex Behrend
Helga Beimer
Anna Ziegler
Tanja Schildknecht

© `popo wolfson` 2023

_________________
Das Leben besteht zu 10% aus dem, was dir passiert und zu 90% daraus, wie du darauf reagierst
Charles R. Swindoll


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Verfasst: Sa 20. Mai 2023, 23:39 


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BeitragVerfasst: So 21. Mai 2023, 11:43 
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Registriert: Mi 29. Sep 2010, 00:11
Beiträge: 11591
Wieder eine tolle Folge, Popo! Bravo.
So lustig am Anfang: Nicolino..."Weiß dieser Nikolaus von Nico?"...Niklas.... :muah: (Onkel Claudio ist süss, obwohl er genauso indiskret ist wie Helga :lol: )
und so traurig am Ende.

Und in der Mitte: über Murat habe ich gestaunt. Normalerweise tappt er ja in jede Falle. Aber dieses Mal war er echt geschickt :D

Vielleicht zieht Murat ja einen "sauberen" Schlussstrich unter seiner Ehe und kommt dann "zufällig" mit Andrea zusammen, nachdem schon ein wenig Gras über die Trennung gewachsen ist... 8-) , ...und irgendwann fliegt es auf...nach ca. 8 Jahren findet Lisa ein altes Foto der Beiden oder sowas... und Lisa sieht ROT :prostb:


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