Elses Erben

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 Betreff des Beitrags: Folge 1762 - Family Christmas Time
BeitragVerfasst: Do 24. Dez 2020, 17:34 
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Folge 1762: Family Christmas Time

Spieltag: Donnerstag, 24.12.2020

Gung ist heute sehr früh auf den Beinen, er will den Baum aufstellen und das Weihnachtsmenü vorbereiten. Als er auf dem Weg ins Bad ist, muss er jedoch feststellen, dass er an diesem Morgen nicht der Erste ist, der wach ist, denn aus dem Wohnzimmer ist angespanntes Flüstern zu hören. Als Gung sich an die angelehnte Wohnzimmertür schleicht, entdeckt er Ludde, der scheinbar aufgeregt telefoniert.
„Nein, hab ich noch nicht“.... „Ja, werde ich noch“ … „Bevor die Feiertage rum sind, rechnet eh keiner damit, dass ich wieder abhaue“ … „Platz ohne Ende hier, voll der riesige Kasten, den der Alte ihr vermacht hat“ … „So ein alter Geldsack, Arzt und so... keine Ahnung“ … „Ja, wer weiß, was sie noch alles von ihm geerbt hat“ … „Ja, mach dir keinen Kopf, ich krieg das schon hin … ja, aber ich bin ja immerhin noch ihr Bruder. Und die ist jetzt eh voll auf Family und so gepolt“...
Gung hat genug gehört und schleicht sich auf Zehenspitzen ins Badezimmer. Nun ist er sich endgültig sicher, dass Ludde nicht aus dem Wunsch, über die Weihnachtstage familiäre Nähe genießen zu können von Nürnberg nach München gekommen ist, sondern dass es ihm darum geht, seine Halbschwester auszunehmen und sich an Dr. Dresslers Erbe zu bereichern. Nach dem Frühstück schmückt Gung mit Emma den Weihnachtsbaum, während Elias sich einen Spaß daraus macht, die Christbaumkugeln so lange durch das Wohnzimmer zu kegeln, bis sie zerbrechen. Doch Gung ist gar nicht so recht bei der Sache, auch später nicht, als er sich an die Zubereitung des Weihnachtsmenüs macht, denn seine Gedanken kreisen die ganze Zeit nur darum, dass er Jack vor ihrem Bruder warnen muss, doch es ergibt sich einfach keine passende Gelegenheit dazu, denn zuerst sind Jack und Ben unterwegs, um auf den letzten Drücker noch ein paar kleinere Besorgungen zu machen und später ist dann auch Ludde ständig in ihrer Nähe, so dass Gung keine Möglichkeit hat, mit Jack unter vier Augen zu sprechen. Dieses Dilemma zieht sich durch den gesamten Tag. Und schließlich findet die Bescherung statt – auf Emmas ausdrücklichen Wunsch vor dem Abendessen. Als Ludde dann mit ein paar kleinen Geschenken für Emma und Elias genau ins Schwarze trifft, und damit auch auf Begeisterung bei Jack und Ben stößt, wird Gung nur noch missgelaunter. Beim Abendessen kann er schließlich nicht mehr an sich halten. Trotz Luddes Anwesenheit offenbart Gung, dass er am Morgen Teile von seinem Telefonat mit angehört hat und informiert Jack darüber, dass er nur hinter ihrem Erbe her ist und neben der Villa auch noch eine Menge Geld bei ihr vermute. Die Festtagsstimmung am Tisch kippt sofort ins Gegenteil. Während Jack die Kinder zum spielen in ihr Zimmer schickt, erdolcht Ludde Gung fast mit seinen vernichtenden Blicken. Schließlich gesteht Ludde, dass er tatsächlich nicht nur aus reinem Familiensinn nach München gekommen ist – dass er aber niemals vor hatte, Jack finanziell auszunehmen. Er erklärt, dass er in Nürnberg Schwierigkeiten hat: Bei seinem Job als Türsteher in einem Nachtclub ist es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung mit einem Stammgast gekommen: Dieser Gast hat Ludde unterstellt, seine Freundin angemacht zu haben. Als er Ludde dann auch noch beleidigt und beschimpft hat, ist dieser ausgerastet und hat dem Mann ein blaues Auge verpasst. Der Betroffene hat nun mit einer Anzeige gedroht, falls er Ludde nochmal zu Gesicht bekommt. Ludde, der ja bereits wegen Körperverletzung im Gefängnis gesessen hat, wurde daraufhin von seinem Chef fristlos gefeuert. Und da das Netzwerk der Nürnberger Clubbesitzer offenbar zu funktionieren scheint, hat Ludde, dem es nach seiner Haftentlassung ohnehin schon schwer gefallen war, beruflich wieder Fuß zu fassen, in der Stadt auch keinen anderen Job mehr als Türsteher gefunden. In München hingegen hatte sich dann eine Chance für einen Türsteher-Job in einem Nachtclub für ihn aufgetan – welchen er dann in den vergangenen Tagen auch besiegeln konnte: Nach Ende des aktuellen Lockdowns kann Ludde dort anfangen. Nun hat er allerdings noch keine Wohnung in München in Aussicht und wollte Jack darum bitten, fürs erste bei ihr unterkommen zu dürfen – für diese Frage hat sich bisher allerdings noch nicht die passende Gelegenheit geboten. Und das Telefonat am Morgen hatte er mit seinem alten Mitbewohner in Nürnberg geführt, der von ihm wissen wollte, ob er Luddes Zimmer nun wieder untervermieten könne und ob Ludde demnächst seinen Krempel abholen kommt – oder ob er damit rechnen muss, dass er doch in absehbarer Zeit wieder zurück kommt. Ludde beteuert, dass dies die Wahrheit ist und dass er auch Untermiete abdrücken werde, sobald er seinen ersten Lohn bekommen hat. Jack und auch Ben glauben ihm und Jack versichert ihrem Bruder, dass er natürlich solange bleiben dürfe, wie er wolle.
„Hier ist ja schließlich Platz ohne Ende!“ verkündet Jack mit einer ausladenden Geste.
„Das hab ich meinem Kumpel Fred am Telefon auch gesagt, heute Morgen“, erwidert Ludde – und traktiert Gung weiterhin mit vernichtenden Blicken. Dieser räuspert sich, schluckt – und entschuldigt sich schließlich schweren Herzens bei Jacks Bruder.
„Entschuldigung angenommen“, entgegenet Ludde - doch sein Blick sagt etwas anderes.
Während Jack, Ben und die Kinder sich nun voll und ganz der Gemütlichkeit des Weihnachtsabends hingeben und Ludde erleichtert ist, bis auf weiteres eine neue Bleibe gefunden zu haben, bleibt Gungs Stimmung getrübt. Der Vietnamese verabschiedet sich auch sehr früh von der weihnachtlichen Runde und verzieht sich in die Abgeschiedenheit seines Zimmers. Ludde gefällt ihm nach wie vor nicht. Ganz und gar nicht. Und die Tatsache, dass Jack ihn so vorbehaltlos bei sich aufnimmt, ebenfalls nicht. Selbst wenn Ludde die Wahrheit gesagt haben und Gung sich geirrt haben sollte – wovon er insgeheim immer noch nicht vollends überzeugt ist – so ist er sich doch sicher, dass Luddes Anwesenheit nichts Gutes verheißt. Und dass er über kurz oder lang Unheil über die Villa Dressler bringen wird...

Sunny und Tanja bringen schon in aller Frühe die Wohnung auf Hochglanz – so intensiv, dass sich Simon schon vor dem Frühstück wieder genervt ins Bett verkrümelt. Schließlich kommen heute Sunnys Eltern aus Berlin an. Und Sunny ist sehr darauf bedacht, bei ihnen den perfektesten Eindruck ihres Lebens in München zu präsentieren, nachdem der Kontakt zwischen ihr und ihren Eltern nach ihrem Umzug ja eher auf Sparflamme lief. Gegen Mittag kommen Jürgen und Christa Zöllig schließlich an. Während Sunny und ihre Mutter sich herzlich begrüßen und glaubhafte Wiedersehensfreude vermitteln, ist das Wiedersehen zwischen Sunny und ihrem Vater von Anfang an ein einziger Krampf: Jürgen Zöllig bekommt kaum die Zähne auseinander und mustert Sunny stattdessen mit einer Mischung aus Skepsis und Missbilligung immer wieder von oben bis unten. Später kommen Nina und Klaus mit Ida zum Kaffee. Das Wiedersehen mit Nina und vor allem mit seiner Enkelin Ida, macht Jürgen gleich gelöster und redseliger – Sunny hingegen bekommt kaum Beachtung von ihm. In einem stillen Moment fragt Tanja Sunny, ob irgendwas vorgefallen ist, weil die Stimmung zwischen ihr und ihrem Vater so krampfig ist. „Seit ich nicht mehr Marek bin, hat er kaum noch ein Wort mit mir geredet“, erklärt Sunny bedrückt. Tanja hofft darauf, dass Ninas Anwesenheit vielleicht etwas bewirken kann und lädt sie, Klaus und Ida auch für den Abend ein – selbstverständlich auch in Begleitung von Mila. Doch sie lehnen dankend ab, da sie am Abend bereits bei Helga eingeladen sind. Nachdem Nina und Klaus sich mit Ida wieder verabschiedet haben, gleicht die Stimmung am Tisch sofort wieder der einer Trauerfeier und Jürgen schafft es kaum noch, Sunny in die Augen zu sehen. Tanjas Versuche, die Stimmung zu lockern, schlagen fehl und ihr schwant bereits, dass wohl nicht mehr allzu viel festliche Stimmung zu erwarten ist...

Konstantin lässt Lea beim gemeinsamen Weihnachtsfrühstück in ihrer WG wissen, dass er sich dazu entschlossen hat, sich tatsächlich an der Schule um einen Job als Sozialpädagoge zu bewerben. Er hat bereits mit Nele telefoniert, die ihm noch entsprechende Infos zukommen lassen will. Lea glaubt, dass Konstantin die richtige Entscheidung getroffen hat. Dem ist allerdings immer noch ein bisschen mulmig zumute, aber er gesteht Lea, dass er vor allem Angst davor hatte, bei seinem potentiellen Arbeitgeber ein polizeiliches Führungszeugnis einreichen zu müssen – aus dem dann die Sache mit Antonia zu entnehmen sein würde. Konstantin hat sich diesbezüglich inzwischen aber schlau gemacht und erfahren, dass davon gar nichts in seinem Führungszeugnis stehen wird, da Iffi damals die Anzeige gegen ihn zurückgezogen hat. Lea und Konstantin planen nun einen gechillten Heilig Abend mit Serien streamen, als ihnen Helga einen Strich durch die Rechnung macht: Diese steht plötzlich vor der Tür – und ist entsetzt, dass die beiden jetzt erst beim Frühstück sitze, es sei doch schon fast Mittag.
„Oma, es ist doch Weihnachten!!!“
„Papperlapapp! Du findest auch immer eine Ausrede für deinen Schlendrian. Hast du wenigstens deine Medikamente pünktlich genommen?“
„Boah, Oma, bitte! Hast du nichts anderes zu tun? 'n paar Spiegeleier in die Pfanne hauen? Oder schwarze Raben backen oder sowas?“
Nach einem kurzen Anflug von Beleidigung, findet Helga zu ihrer alten Form zurück und lädt Lea und Konstantin für den Abend zu einem weihnachtlichen Familienessen ein. Lea und Konstantin versuchen, sich hinaus zu winden, müssen aber schnell feststellen, dass jeder Widerstand zwecklos ist und sagen für den Abend zu – Streaming adé...
Helga begibt sich kurz darauf an die Vorbereitungen für ihren Abend. Während Andy genervt das Weite sucht, erhält sie Unterstützung von Gabi. Diese ist jedoch skeptisch, ob es wirklich eine gute Idee ist, in Corona-Zeiten und mitten während des neuen Lockdowns so viele Leute in die Wohnung einzuladen. Neben Lea und Konstantin hat Helga nämlich bereits Klaus, Nina, Mila, Ida, Roland, Iffi und Antonia eingeladen. Und selbst Anna hat zugesagt und bringt neben Emil auch noch Martin mit.
„Ach, wir haben doch alle kein Corona“, sagt Helga lapidar und fragt: „Was ist eigentlich mit Nico? Kommt der nicht?“
„Eher nicht“, erwidert Gabi. „Der und die Angelina wollen sicher ihre Ruhe haben.
Doch von Ruhe will Helga nichts wissen, die werde sie schließlich noch genug haben, wenn sie irgendwann tot sei. Und so steht sie Minuten später bei Nico und Angelina vor der Tür, um die beiden auch noch zu ihrer Gästeliste hinzuzufügen. Nico versucht, das Ganze abzuwehren – und erhält ausgerechnet von Angelina Widerspruch. Die ist mittlerweile so unvorstellbar genervt von der Anwesenheit von Regina Lohmaier, dass ihr selbst ein Weihnachtsabend bei Mutter Beimer lieber ist. Und so sagen die beiden schließlich auch noch zu.
Während die Festtagsvorbereitungen in der Küche von Helga und Gabi immer weitere Kreise ziehen, schneit kurzzeitig Nina vorbei. Und als Helga erfährt, dass ihre Eltern gerade in der Lindenstraße zu Besuch sind, werden diese nebst Sunny, Tanja und Simon auch noch eingeladen. Und Tanja sagt auch prompt zu, als sie den entsprechenden Anruf von Helga erhält – allein in der Hoffnung, dass sich so die angespannte Stimmung zwischen Jürgen und Sunny etwas lockern wird.
„Du hast aber nicht etwa auch Neyla eingeladen?“ fragt Gabi irgendwann besorgt.
„Gott bewahre“, entfährt es Helga. „Nein, diesen Fehler werde ich nie wieder machen. Die Kinder müssen mit ihrem Disput... oder wie man das nennen will, schon selbst klar kommen.“
„Du wirst ja noch richtig weise“, meint Gabi amüsiert.
Während der weiteren Vorbereitungen kommt Gabi auf die merkwürdige Besucherin von Nico und Angelina zu sprechen.
„Besucherin?“ fragt Helga überrascht.
„Eine Schwester vom Lohmaier“, erklärt Gabi geheimnisvoll. „Das hat mir die Lisa erzählt.“
„Und was will die bei denen?“ wundert sich Helga.
„Keine Ahnung“, grübelt Gabi.
„Aber die können ihren Gast doch nicht an Weihnachten alleine lassen“, entfährt es Helga plötzlich – und Minuten später steht sie wieder bei Angelina und Nico auf der Matte. Die beiden sind allerdings nochmal schnell in die Stadt gefahren, um kurz vor Ladenschluss noch eilig ein paar Besorgungen zu machen. Regina Lohmaier öffnet Helga die Tür – und wird nach neugieriger Musterung von Helgas Seite kurzerhand auch noch zum Weihnachtsessen eingeladen. Regina sagt begeistert zu – während Andy sich zuhause fragt, wo Helga all die vielen Gäste unterbringen will... Gestapelt in den Schlafzimmern...?
„Raum ist in der kleinsten Hütte“, meint Helga nur – und erweitert mit ein paar aus dem Keller geholten Klapptischen ihre Festtafel vom Wohnzimmer über die Küche bis weit in den Flur hinein. Zu guter Letzt leiht sie sich dann aber trotzdem auch noch die Esstische von Klaus und Nina und von Anna... Nachdem das Mobiliar durchs Treppenhaus gehievt und in der Wohnung dann mehrmals hin und her gerückt wurde, bis endlich alles passt, sind die meisten Beteiligten körperlich und nervlich schon am Ende, bevor es überhaupt los geht. Nur Helga ist immer noch bester Laune.
Der Festtagsschmaus bei Mutter Beimer erinnert an eine alberne amerikanische Weihnachtskomödie – oder an die Muppet-Show: Jeder Quadratmeter von Wohnzimmer, Küche und Flur sind von der illustren Gästeschar und ihren Gastgebern ausgefüllt. Es herrschen brüllende Hitze und akuter Sauerstoffmangel in der Wohnung und der Geräuschepegel ist so immens, dass man kaum sein eigenes Wort versteht. Gabi steht beim Gedanken an all die potentiellen Corona-Viren-Träger kurz vor einer Panikattacke („wer weiß, was diese seltsame Frau aus Indien nicht alles hier einschleppt. Und dann noch diese Zölligs aus Berlin“) und Angelina ist fassungslos, dass sie sich nun auf Mutter Beimers Weihnachtsfest begeben hat, um ihrem Gast endlich mal für ein paar Stunden zu entkommen, und selbst dort nicht vor Asha Shazami verschont bleibt. Am liebsten würde sie gleich wieder abhauen. Dummerweise sind Angelina und Nico vor Asha zuhause aufgebrochen – nichts ahnend, dass diese ihnen kurz darauf folgen würde. Und als Asha Shazami schließlich „die Arena“ betritt, ist für Angelina der Weg zur Wohnungstür in Anbetracht der vielen anderen Gäste im wahrsten Sinne des Wortes versperrt. Gabi sorgt sich derweil nicht nur über Corona, sondern auch über einen möglichen Brand, der in der Wohnung ausbrechen könnte und beginnt dezent, die überall aufgestellten Kerzen und den Adventskranz zu löschen – die von Helga im Null Komma nix jedoch wieder angezündet werden.
„Dieses Corona“, brüllt Roland gerade Asha Shazami zu, „das kommt doch nicht von alleine aus heiterem Himmel. Sicher nicht von so einem Wildtiermarkt. Das haben die Chinnoken im Labor gezüchtet, sag ich Ihnen.“
„Interessant“, meint Asha nur und wendet sich genervt von Roland ab.
„Das ist doch Unsinn“, widerspricht Iffi. „Hast du diese Wildtiermärkte mal gesehen. Da kann sich schon einiges an Viren vermehren und auf den Menschen überspringen. Und warum sollten die Chinesen sowas im Labor züchten?“
„Diese Scheiß Fleischfresserei“, mault Antonia. „Das kommt nun davon.“
Die Stimmung in der Wohnung ist eher chaotisch als festlich und besinnlich, aber Helga ist in ihrem Element. Und das Essen schmeckt wirklich großartig, was dann doch alle Gäste am frühzeitigen Aufbruch hindert. Als sich Jürgen Zöllig gerade am notdürftig in einer Ecke platzierten Nachttischsortiment bedient, drängt sich Sunny durch die Menschenmengen zu ihm und fragt ihn in Gesicht, wann er endlich mal wieder normal mit ihr umgehen werde.
„Normal?“ fragt Jürgen mit einem angewiderten Blick auf Sunny. „Wo bist du denn noch normal? Mein Sohn, die Tunte! Widerlich!“
Jürgen will sich an Sunny vorbei zurück zu seinem Platz drängen, doch die lässt ihn nicht.
„Ich bin nicht dein Sohn“brüllt Sunny so laut durch den Raum, das plötzlich alle andere Gespräche verstummen und sogar das Klappern von Besteck und Geschirr ersterben. „Ich bin deine Tochter!“
„Ich habe nur eine Tochter“, brüllt Jürgen zurück. „Und das ist mein Ninchen!“
„Papa, bitte“, bringt Nina hervor.
„Und für dich“, brüllt Jürgen in Richtung Sunny, „schäme ich mich in Grund und Boden. Guck dich doch mal an, wie du rumläufst, du erbärmliche Witzfigur!“
Eisiges Schweigen und verlegene Blicke unter der Festgesellschaft. Tanja findet als Erste die Worte wieder und sagt: „Weißt du eigentlich, wie stolz du auf Sunny sein kannst? Wie großartig sie ihr Leben meistert? Was für eine tolle und wunderbare Frau sie ist?“
Sunny wirft Tanja einen dankbaren Blick zu.
„Frau!?!“ entfährt es Jürgen. „Frau! Wie lächerlich!!! Ich sehe hier nur ein peinliche Transe!!!“
„Interessant“, entfährt es der Lohmaier in ihrer Ecke auf dem Sofa – wofür sie von Angelina einen vernichtenden Blick erntet.
„Komm Christa, wir gehen!“ brüllt Jürgen.
„Aber... wohin denn?“ stammelt seine Frau irritiert.
„Zurück nach Berlin!“ gröhlt Jürgen.
„Jetzt noch?“ fragt Christa irritiert.
„Also... jetzt aber bitte“, versucht Helga einzugreifen und ihren Weihnachtsabend noch irgendwie zu retten.
„Ich bin EINE FRAU!“ giftet Sunny ihren Vater an und wirft sich affektiert ihren langen Seidenschal zurück über die Schulter.
„Du bist eine Lachnummer“, brüllt Jürgen zurück. „Und ich habe mich noch nie in meinem Leben für irgendwen oder irgendwas so geschämt, wie für dich!“
In diesem Moment fängt Sunnys Seidenschal an einer von Helgas Kerzen Feuer.

CLIFFHANGER auf: Sunny Zöllig

Mitwirkende Personen
Helga Beimer
Klaus Beimer
Mila Beimer
Nina Zöllig
Ida Zöllig
Sunny Zöllig
Anna Ziegler
Martin Ziegler
Emil Ziegler
Tanja Schildknecht
Simon Schildknecht
Lea Starck
Konstantin Landmann
Roland Landmann
Gabi Zenker
Andy Zenker
Iffi Zenker
Nico Zenker
Antonia Zenker
Angelina Dressler
Ludde Mayer
Jack Aichinger
Elias Aichinger
Emma Sarikakis
Ben Hofer
Gung Phan Kien
Regina Lohmaier
Jürgen Zöllig
Christa Zöllig

© „popo wolfson“ 2020

_________________
Das Leben besteht zu 10% aus dem, was dir passiert und zu 90% daraus, wie du darauf reagierst
Charles R. Swindoll


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Do 24. Dez 2020, 17:34 


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BeitragVerfasst: Do 24. Dez 2020, 23:10 
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Registriert: Mi 29. Sep 2010, 00:11
Beiträge: 11597
Wow, einfach wunderbar!
Popo, die Folge hat es in sich! Das wäre ne Weihnachtsfolge gewesen....die Bilder herrlich, wie Helga die allesamt in ihre Whg quetscht. Und dass der Streit genau da ausbricht, bei denen, die am Wenigsten Grund hätten.


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BeitragVerfasst: Fr 25. Dez 2020, 11:05 
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Registriert: Mi 15. Sep 2010, 12:37
Beiträge: 10019
Absolut klasse, Popo! Du hast Helga perfekt getroffen!


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