Elses Erben

Lindenstraße 1985 bis 2015 - 30 Jahre Lindenstraße, laßt uns darüber im Lindenstraßenforum schnacken.
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 Betreff des Beitrags: Folge 1772 - Trigger
BeitragVerfasst: So 7. Mär 2021, 09:50 
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Folge 1772: Trigger

Spieltag: Donnerstag, 04.03.2021

Nina hat sich in den vergangenen Tagen viele Gedanken gemacht. Klaus hat Jekaterina in der Vorwoche nicht mehr auf dem Parkplatz angetroffen und auch ansonsten hat Nina nichts mehr von der Frau gesehen oder gehört, auch nicht auf der Arbeit. Wahrscheinlich hat sie München mit ihrem Love-Mobil inzwischen längst verlassen. Gut so, denkt sich Nina. Die Worte von Neyla in der Vorwoche haben sich schwer in ihren Gedanken eingenistet. Denn im Grunde, so muss sich Nina insgeheim eingestehen, hat Neyla ja recht: Klaus war bisher tatsächlich kein Mann für lebenslange Treue. In ihrer Ehe damals hat er sie mit Nastya betrogen. Die Ehe mit Iffi hat auch nicht gehalten. Und das Glück mit Neyla war auch nicht von langer Dauer. Andererseits sieht es bei ihr selbst ja auch nicht viel besser aus. Mit Enzo hat es nicht geklappt und Johannes hat sie selbst dann für ihre Wiedervereinigung mit Klaus abgesägt. Nina findet, dass es allmählich an der Zeit ist, diese negativen Gedankenspiele zu beenden. Sowohl sie wie auch Klaus sind inzwischen reifer und erwachsener geworden. Daher sollte ihr neues altes Liebesglück nun durchaus reelle Chancen haben – manchmal braucht man eben einen zweiten Anlauf, um zu erkennen, was man wirklich aneinander hat. Allerdings hat das Auftauchen der osteuropäischen Prostituierten dann doch viele Parallelen zu Nastya mit sich gebracht, was sie sehr getriggert und an diese schwere Zeit erinnert hat – vor allem, als Klaus dann plötzlich so erpicht darauf war, mit dieser Person auch noch ein Interview führen zu wollen. Aber nun ist diese Jekaterina ja wieder weg. Und Nastya wird sicher auch nicht mehr in der Lindenstraße auftauchen. Also höchste Zeit, endlich wieder optimistisch noch vorne zu blicken...
Nina ist nach dem Frühstück gerade dabei, sich für die Arbeit fertig zu machen, als es an der Wohnungstür klingelt. Draußen steht ihr Kollege Maik.
„Was machst du denn hier?“ fragt Nina überrascht.
„Ich war grad in der Gegend und dachte, ich hol dich ab“, erklärt Maik.
„Okay, ich hol noch meinen Schlüssel und meine Geldbörse, dann können wir los“, sagt Nina.
„Stell dir vor, was passiert ist“, ruft Maik ihr nach. „Die Litwinski ist wieder aufgetaucht. Ihr Love-Mobil steht jetzt auf einer Autobahn-Raststätte an der A99.“
„Was???“ entfährt es Nina entsetzt.
„Die Kollegen von der Autobahnpolizei wissen schon Bescheid und kümmern sich drum“ erklärt Maik.
Klaus, der diese Info interessiert mitangehört hat, kommt blitzschnell aus der Küche.
„Das ist mein Kollege Maik“, stellt Nina vor. „Und das ist Klaus, mein Mann... äh... mein Ex.... äh...also.... mein Lebensgefährte.“
Klaus ist sofort in Aufbruchstimmung. Er erinnert Mila, die gerade aus dem Bad kommt daran, nicht zu trödeln, schnappt sich Ida, die bereits für den obligatorischen Morgenspaziergang mit Klaus bereitsteht und erklärt: „Ich bring Ida schnell zu meiner Mutter. Und dann muss ich zu dem Rastplatz, vielleicht erwische ich diese Jekaterina ja noch, bevor eure Kollegen dort aufschlagen.“
„Och Klaus“, nölt Nina, „jetzt vergiss doch dieses Interview, das ist doch eine Schnapsidee.“ Doch Klaus hat bereits mit wehenden Fahnen die Wohnung verlassen.
„Was will er denn?“ fragt Maik neugierig.
„Diese Litwinski interviewen“, murrt Nina resigniert. „Ach Mann, so ein Blödsinn. Kann die nicht einfach wieder nach Moldawien zurückgehen, wo sie hergekommen ist....“
„Wieso Moldawien?“ fragt Maik irritiert, „die kommt doch aus der Ukraine...“
„Ja, meine ich doch. Hab mich versprochen. Komm, wir können...“
Als Klaus kurze Zeit später zu der Autobahn-Raststätte kommt, findet er dort tatsächlich das Wohnmobil mit seiner Besitzerin – noch hat die Polizei offenbar nichts unternommen. Jekaterina beginnt Klaus sogleich ihre Preisliste runterzubeten, als er an die Tür ihres Love-Mobils klopft und ist sichtlich irritiert, als er sie über den wahren Grund seines Besuchs in Kenntnis setzt.
„Was ich verdienen damit?“ will Jekaterina sogleich wissen.
Klaus erklärt Jekaterina, dass er als freier Journalist arbeitet, aber dass er eine Bezahlung für sie rausschlagen kann, wenn er das Interview verkaufen kann. Doch damit ist Jekaterina nicht einverstanden.
„Ich nehmen sofort 200 Euro cash auf die Hand, Rest, wenn Story verkauft ist.“
„Sagen wir 100“, schlägt Klaus vor, der wirklich an einer Geschichte mit ihr interessiert ist.
„150“, fordert die Ukrainerin.
Doch in diesem Moment taucht die Polizei auf dem Autobahnrastplatz auf...
Als Maik Nina am Nachmittag von der Arbeit nach Hause bringt und in die Lindenstraße einbiegt, trauen die beiden ihren Augen nicht: In einer der Parkbuchten vor dem Haus Nr. 3 steht das Love-Mobil in seiner ganzen Pracht. Mit ungutem Gefühl eilt Nina zur Wohnung rauf – Maik folgt ihr neugierig. Als die beiden eintreten, finden sie Klaus und Jekaterina bei Kaffee und Keksen am Küchentisch vor, wo sie gerade ihr Interview beenden. Jekaterina hat gerade ausführlich von ihrer Kindheit in der Ukraine berichtet, von ihrem Vater, der im Bergbau gearbeitet hat und seit einem Arbeitsunfall vor einigen Jahren im Rollstuhl sitzt, von ihrer herzkranken Mutter und ihren beiden jüngeren Geschwistern, davon, dass sie die Chance hatte, Jura studieren, diesen Traum dann aber begraben und das Studium abgebrochen hat, um Geld für die Familie zu verdienen – und da sie in ihrer Heimat ohnehin kaum Aussichten gehabt hätte, in einem juristischen Beruf zu arbeiten. Und wie sie dann auf das Anraten einer Freundin nach Deutschland gekommen ist, nachdem diese hier selbst als Prostituierte eine ganze Menge Geld verdient hatte. Diese Freundin ist nun wieder zurück in der Ukraine, hat dort geheiratet und Jekaterina ihr Wohnmobil überlassen...
Als Klaus und Jekaterina Nina und Maik bemerken, erzählen sie ihnen, dass Jekaterina nach dem erneuten Zusammentreffen mit der Polizei ihr Wohnmobil vom Autobahnparkplatz entfernen musste. Sollte sie noch einmal dabei erwischt werden, wie sie sich prostituiert – noch dazu im öffentlichen Raum, konnte sie dies sowohl ihre Aufenthalts- wie auch Arbeitserlaubnis kosten.
„Und jetzt?“ fragt Maik.
„Mussen suchen richtigen Job“, erklärt Jekaterina. „Klaus mir wollen helfen!“
Bei Nina schrillen sofort sämtliche Alarmglocken und sie fragt skeptisch: „Was soll das denn für ein Job sein?“
„Gabi sucht doch eine Nachfolgerin für Neyla im Bayer,“ erklärt Klaus. „Das wäre doch vielleicht was fürs erste, ich werde sie nachher mal fragen, ob sie...“ . Der Rest von Klaus' Ausführungen dringt nur noch wie durch eine dicke Wand zu Nina vor. Was sie hört, ist das Rauschen des Blutes in ihren Ohren und der Widerhall der Worte „Nachfolgerin für Neyla“ und dann Neylas Worte „Männer wie Klaus können nicht treu sein“... Nina braucht Sekunden – gefühlte Minuten – um sich wieder unter Kontrolle zu kriegen. Dann fragt sie: „Und was ist mit dem Wohnmobil? Wo will sie denn damit hin? Das kann doch hier nicht vor dem Haus stehen bleiben!“
„Das fährt sie gleich in den Hinterhof“, erklärt Klaus.
„Und dann will sie hier in ihrem Wohnmobil im Hinterhof wohnen?“ entfährt es Nina entsetzt.
„Nur bis ich habe gefunden Wohnung“, sagt Jekaterina.
„Das geht nicht!“ entfährt es Nina. „Sowas ist nicht erlaubt! Und was sollen die Nachbarn sagen? Und dieses Teil steht doch da nur im Weg. Das geht absolut nicht.“
„Mit den Nachbarn rede ich“, beruhigt Klaus sie. „Wenn sie das Wohnmobil etwas seitlich neben dem Gewächshaus parkt, steht es auch niemandem im Weg. Früher hat da jahrelang ein Wohnwagen im Hof gestanden. Wer da schon alles drin gewohnt hat. Zorro zum Beispiel. Oder auch Iffi und Momo. Das passt schon. Wir haben ja schließlich keine Else Kling mehr im Haus.“
Nina muss sich setzen und dann beginnt auch noch Jekterina auf sie einzuplappern: „Ihr mit eure anstrengende deutsche Moral. Deutschland ist gutes Land um zu verdienen gutes Geld. Aber alles muss sein so kompliziert hier. Warum muss Polizei sich mischen ein? Warum nicht einfach ich in Ruhe mein Geld verdienen können? Ich tu niemandem weh und Männer haben nur Spaß mit mir. Und ich benutzen immer Kondom. Aber nein, ihr von Polizei müsst gleich machen Rechnung durch den Strich...“
„Strich durch die Rechnung“, meldet sich nun auch Maik zu Wort.
„Dann gehen Sie doch zurück nach Moldawien und stellen sich mit ihrem Wohnmobil dort auf einen Parkplatz“, giftet Nina sie an.
„Ukraine“ verbessert Maik.
„Von mir aus auch die Tundra“, zickt Nina und verkriecht sich Türe knallend zu Ida.
Später am Abend sucht Klaus das Gespräch mit Nina. Obwohl er ein Beimer ist, geht auch ihm langsam ein Licht auf – zumal von Ninas Seite ja auch das Wort Moldawien gefallen ist. Als er Nina fragt, ob sie eifersüchtig auf Jekaterina ist, weil sie deren ganzer Background an Nastya erinnert, streitet Nina das zunächst empört ab. Doch dann gibt sie zu, dass Klaus recht hat und dass sie sich generell absolut nicht wohl dabei fühle, dass diese seltsame Frau nun in ihrem Hinterhof kampiert. Klaus versichert Nina, dass sie sich keine Sorgen machen muss, doch Nina bleibt skeptisch.
Etwas später klopft sie im Hof an die Tür des Wohnmobils und als die Ukrainerin ihr öffnet, fährt Nina sie an: „Ich sage Ihnen nur eines: Wenn ich sehe, dass Sie sich hier in unserem Hof prostituieren, oder wenn Sie sonst irgendwie Ärger machen, dann werde ich sofort, und ich meine SOFORT, rechtliche Schritte gegen Sie einleiten.“
Dann bedenkt Nina Jekaterina mit einem letzten bösen Blick und geht zurück ins Haus...


Angelina ist mir ihrer augenblicklichen Situation hochgradig unzufrieden. Zwar arbeitet sie weiterhin erfolgreich als Maklerin, aber die Hotelpleite und das dadurch verlorene Geld, sitzen ihr noch quer im Magen. Jeden neuen Tag beobachtet Angelina skeptisch die Hotel-Baustelle, um zu sehen, ob sich da inzwischen irgendwas tut, ob Seegers vielleicht inzwischen schon der rechtmäßige Besitzer ist und erste Schritte zur Fortführung des Projektes eingeleitet hat. Doch bisher liegt noch alles genauso brach da wie in den vergangenen nun schon fast zwölf Monaten.
„Ich rufe gleich bei Seegers an“, beschließt Angelina aus heiterem Himmel und löst damit Verblüffung bei Nico aus.
„Dein Ernst?“ fragt der. „Du willst jetzt doch Geschäfte machen mit Seegers?!“
„Ich will zumindest nochmal mit ihm reden“, antwortet Angelina.
Und tatsächlich trifft sich Angelina nach einem kurzen Telefonat zwei Stunden später erneut mit Seegers an einem illegalen Tisch hinter der Bühne vom Akropolis - obwohl Vasily mittlerweile langsam misstrauisch wird und sich fragt, was die beiden in letzter Zeit ständig miteinander zu schaffen haben.
„Ich wusste, dass du es dir anders überlegen wirst“, begrüßt Seegers sie.
„Jetzt freu dich mal nicht zu früh“, sagt Angelina schnippisch. „Ich hab mich noch zu gar nichts entschieden. Ich will lediglich nochmal mit dir reden.“
„Seit wann bist du denn so redselig?“ fragt Seegers süffisant. „Du bist doch sonst eher eine Frau, die schnell zur Tat schreitet, statt lange um den heißen Brei herum zu reden.“
„Ich trau dir halt nicht“, giftet Angelina. „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass du dabei nicht doch irgendwelche Hintergedanken hast. Du machst doch nichts Unüberlegtes. Und erst recht nicht, wenn es dabei um mich geht.“
„Natürlich mache ich nichts Unüberlegtes“, gibt Seegers ihr recht. „Und trotzdem handele ich hier aus vollem Eigennutz. Ich hab dir ja schon gesagt, dass ich von deinen beruflichen Fähigkeiten absolut überzeugt bin. Und wenn du dich so in dieses Projekt reinhängst, dann wirst du schon ganz genau wissen, wieso du das tust und was dabei rumkommen wird. Ich betrachte meinen Einsatz hier als eine sichere Investition. Es ist Geld, das ich im Moment ohnehin nicht brauche und das auf der Bank vor sich hin döst, ohne dass es mir irgendwelchen großen Gewinn bringt. Du weißt selbst, wie die Zinslage aussieht. Wenn ich das Geld aber in dieses Hotel investiere und dich dann dein Ding machen lasse, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass ich über kurz oder lang auch was davon haben werde. Und das auch noch, ohne selbst etwas dafür tun zu müssen – abgesehen mal davon, dir das nötige Kapital zur Verfügung zu stellen. Und am Ende springt für uns beide was dabei raus.“
Angelina denkt einen Moment nach.
„Ich möchte meine Architektin wieder ins Boot holen“, sagt sie schließlich.
„Alles, was du willst“, räumt Seegers ein. „Ich lass dir völlig freie Hand, ich mische mich überhaupt nicht ein. Wir machen alles so, wie du dir das vorstellst.“
„Ich hab keinen Bock darauf, mich schon wieder über den Tisch ziehen zu lassen“, zischt Angelina.
„Das kann ich verstehen“, meint Seegers.
„Und im Gegensatz zu dieser Schlampe, die sich einfach in Luft aufgelöst hat, weiß ich, wo ich dich finde“, fährt Angelina fort. „Also ich rate dir gut, versuche nicht, mich zu verarschen. Wenn ich merke, dass du irgendwas im Schilde führst, und glaub' mir, ich werde es merken, dann wirst du das bereuen, aber bitter.“
Seegers grinst breit von einem Ohr zum anderen und fragt: „Also sind wir im Geschäft?“
Angelina zögert noch einen Moment, dann nickt sie. Und Seegers bestellt bei Vasily zwei Gläser Champagner.
Am Abend erzählt Angelina Nico von dem Treffen.
„Und du glaubst, er meint es wirklich ernst?“ fragt Nico skeptisch.
„Andernfalls wird er am eigenen Leib erfahren, wozu ich in der Lage bin“, sagt Angelina grinsend.
„Und dann wirst du auch die Tiefgarage bauen?“ fragt Nico zögerlich weiter. „Und das Fundament der Nummer 3 beschädigen lassen?“
„Das Ganze soll sich schließlich richtig lohnen“, flötet Angelina und spaziert langsam in Richtung Badezimmer. „Kommst du mit?“ fragt sie und lässt ihre Bluse im Flur fallen, ehe sie am Bad verschwindet. Eher zögernd folgt Nico ihr – und in ihm meldet sich wieder das schlechte Gewissen gegenüber seinen Großeltern und den anderen Bewohnern des Hauses Nr. 3...

Neyla und Jamal stecken in den Umzugsvorbereitungen. In einer Woche geht es für die beiden endgültig nach Köln, wo sie nicht nur Arbeit, sondern inzwischen auch eine gemeinsame Wohnung gefunden haben.
„Ich werd' euch vermissen“, sagt Iris, als sie in der Mittagspause aus der Praxis nach Hause kommt.
„Wir werden dich auch vermissen. Dich und Alex“, gibt Neyla zu. „Aber es ist besser so. Und ich freue mich auf unseren Neuanfang.“
„Verstehe ich“, erwidert Iris. „Und Köln ist ja nicht aus der Welt.
Als Iris sich nach der Mittagspause auf den Weg zurück zur Praxis begibt, trifft sie auf der Straße auf Jeremy, der gerade mit Einkaufstaschen bepackt vom Supermarkt kommt.
„Naa, warst du für deine Mama einkaufen?“ fragt Iris und betrachtet interessiert die Chipstüten und Tiefkühlpizzen, die aus den Taschen hervorragen. Jeremy nickt nur kurz und verschwindet dann im Haus. Iris sieht ihm nachdenklich hinterher.
Derweil lassen Neyla und Jamal beim Kisten packen nochmal gemeinsam ihre Zeit in der Lindenstraße Revue passieren.
„Es war nicht alles schlecht“, sagt Neyla schließlich. „Und es hätte noch wirklich viel Schönes kommen können... wenn... wenn nicht....“
„In Köln wird auch noch viel Schönes kommen“, wirft Jamal schnell ein.
Neyla nickt und umarmt ihren Sohn. In diesem Moment betritt Alex die Wohnung und Neyla und Jamal lassen den sentimentalen Moment hinter sich und begeben sich wieder an die Arbeit.
Später am Abend, nachdem sie die Praxis geschlossen haben, betreten Iris und Lisa gemeinsam den Hausflur. Lisa plappert in einem fort von der finanziellen Schieflage, in die die verdammte Betrügerin sie gebracht hat, und dass sie der Frau die Pest an den Hals wünscht – oder Corona.
In diesem Moment hält Iris inne. „Riechst du das?“ fragt sie.
Lisa bleibt stehen und schnuppert. „Da brennt irgendwas“, stellt sie fest.
„Ist dir was angebrannt?“ fragt Iris Marcella, die just in diesem Augenblick ihre Wohnung im Erdgeschoss verlässt.
„Nö, bei mir ist alles okay“, entgegnet die Italienerin.
Im nächsten Moment fliegt die gegenüberliegende Wohnungstür schwungvoll auf und die kleine Phoebe stürmt panisch schreiend in den Hausflur. „Hilfe! Es brennt! Es brennt!“ schreit sie und Tränen laufen über ihr Gesicht.
In Windeseile stürmen Iris und Marcella in die Peschke-Wohung, während Lisa sich um Phoebe kümmert. Das Chaos im Flur ignorieren die beiden vorerst, stürzen in die Küche und entdecken auf dem Herd eine brennende Pfanne mit einer undefinierbaren schwarzen Masse darin und direkt daneben auf der Anrichte ein ebenfalls brennendes Küchenhandtuch. Marcella reißt das Handtuch auf den Boden und tritt es aus, während Iris die Pfanne in die Spüle schleudert und das Feuer mit einer umherliegenden Schürze erstickt.
„Soll ich die Feuerwehr rufen?“ schreit Lisa vom Hausflur aus.
„Nein, nicht nötig, alles okay“, ruft Iris.
Dann erst blickt sie sich genauer in der Wohnung um und ist entsetzt von dem Dreck und dem Chaos, das hier überall herrscht. Das gleiche denkt sich auch Marcella. Und Lisa, die nun auch mit Phoebe die Wohnung betritt.
„Wo ist denn eure Mama?“ fragt Iris das Mädchen. Im nächsten Moment stürmt Jeremy nahezu panisch in die Wohnung.
„Was ist hier los?“ fragt er atemlos.
„Ich wollte nur Pfannkuchen machen“, wimmert Phoebe und beginnt zu weinen.
„Du solltest doch warten, bis ich wieder hier bin“ fährt Jeremy seine Schwester an und sagt zu den drei Frauen: „Alles in Ordnung, Sie können jetzt gehen.“
„Hier ist überhaupt nichts in Ordnung“, erwidert Iris energisch. „Warum macht deine kleine Schwester hier alleine Pfannkuchen? Wieso sieht es hier aus wie auf einem Schlachtfeld und wo ist eure Mutter?“
„Mama ist weg“, jammert Phoebe.
„Wie weg?“ fragt Lisa entsetzt.
„Sie kommt bald wieder“, beeilt sich Jeremy, die Situation zu entschärfen.
„Was heißt bald und wo ist sie?“ will Iris wissen.
„Mama ist im Krankenhaus“ schluchzt das Mädchen.
„Und wie lange schon?“ hakt Iris nach.
„Schon lange“, schluchzt Phoebe.
„Seit drei Wochen“, bringt Jeremy endlich hervor. „Sie ist operiert worden und hat Bestrahlung bekommen und ist jetzt in Reha. Mama hat Krebs.“
Iris, Lisa und Marcella tauschen besorgte Blicke.
„Und dann lässt sie euch drei Wochen hier alleine?“ fragt Iris fassungslos.
„Es hat ja alles gut geklappt... bis auf heute“, flüstert der Junge.
„Ja, das seh ich“, sagt Marcella grinsend und blickt sich im Chaos um.
„Das geht absolut überhaupt nicht“, empört sich Iris. „Das müssen wir dem Jugendamt melden.
„Absolut“, pflichtet Lisa ihr bei.
„Nein, bitte nicht!!!“ schreit Jeremy entsetzt und Phoebe bricht erneut in Tränen aus. „Dann stecken sie uns ins Heim!“

CLIFFHANGER auf: Dr. Iris Brooks

Mitwirkende Personen
Dr. Iris Brooks
Alex Behrend
Neyla Bakkoush
Jamal Bakkoush
Jeremy Peschke
Phoebe Peschke
Lisa Dagdelen
Marcella Varese
Klaus Beimer
Mila Beimer
Nina Zöllig
Ida Zöllig
Angelina Dressler
Nico Zenker
Phil Seegers
Vasily Sarikakis
Maik Kempe
Jekaterina Litwinski

© by „popo wolfson“ 2020

_________________
Das Leben besteht zu 10% aus dem, was dir passiert und zu 90% daraus, wie du darauf reagierst
Charles R. Swindoll


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: So 7. Mär 2021, 09:50 


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 Betreff des Beitrags: Re: Folge 1772 - Trigger
BeitragVerfasst: Di 9. Mär 2021, 23:00 
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Wieder eine schöne Folge, Popo, ich lese das echt gerne und man kann es sich alles gut vorstellen!


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