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Gung muss sich schnellstens ein Zimmer oder eine Wohnung suchen und weiß nicht wohin. Traurig und niedergeschlagen zieht er von Tür zu Tür:
Maria Stadler sagt kurz und bündig, dass sie den Platz selbst für sich brauchen, schließlich hätten sie ja noch ein Kleinkind im Haushalt und knallt die Tür wieder zu.
Lea sagt verwirrt: „ähm waaas? Nein, da muss isch meine Oma east fragn, aba isch glaub nisch, dass Sie hia einzien könnn.“ Dann hört man ein Handy aus ihrem Zimmer klingeln. „isch muss wieda. Tut mia lait.“ Lea kuckt Gung zum Abschied etwas verlegen an und schließt die Wohnungstür.
Tanja Schildknecht reißt die Augen auf: „WAAS wollen Sie? HIIIER einziehen? Nein, tut mir leid, das geht nicht.“ Für einen kurzen Moment taucht der Gedanke an ihren Vater auf. Sie schluckt ihn herunter: „Nein, das geht wirklich nicht. Tut mir leid. Vielleicht kann... fragen Sie bei Frau Beimer oder Frau Zenker.“
Als Alex und Josi öffnen, stehen sie nur mit einem großen Saunatuch umgewickelt in der Tür. Umständlich versucht Alex wenigstens freundliche Worte für Gung zu finden, während Josis Gesicht kichernd im Saunatuch verschwindet.
Hajo Scholz schaut bedropst zu Gung hinüber: „meine Frau ... also... ich ... ich ... ich muss für sie dasein...gerade jetzt... meine Frau... meine Frau ist krank. Sehr krank. ...ich will nicht darüber reden...aber ....aber... ich...vielleicht fällt mir was ein. Ich denke nach. Versprochen, ich werd darüber nachdenken. Aber jetzt.... jetzt muss ich wieder.“
Die Sache hat sich innerhalb weniger Stunden im Haus herumgesprochen.
Noch hat Gung nicht alle Mietparteien erreicht.
Anna steht vor dem Türspion und zieht ihre Muskeln ganz starr. Sie macht sich ganz lang und dünn, um keine Lärm zu verursachen...bis Gung wieder verschwunden ist.
Bei Flöter und Eschweiler ist lautes Geschrei aus der Wohnung zu hören. Zwei halbwüchsige Jungs kloppen sich. Käthe öffnet kurz die Tür und schreit Gung etwas entgegen, was dieser nicht verstehen kann. Ein Schuh fliegt übers Treppengeländer. Gung geht in Deckung.
2 Tage später:
Erich hat zur Krisensitzung ins Akropolis gerufen. Außer ihm sitzen noch Andy, Hans und Hajo um den Stammtisch. Helga und Gabi sind gegen den Protest ihrer Männer dort auch erschienen.
Gabi: „Warum zieht der Gung nicht zu der Tanja Schildknecht. Die könnte damit etwas wieder gutmachen.“
Erich, Helga entrüstet: „Also Gabi...! Was heißt hier...?“
Gabi: „Ja, ich mein ja nur. Die Tanja ist auch allein und hat doch genug Platz.“
Helga: „Ja, ich finde, die Idee mit Tanja an sich aber auch nicht so schlecht.“
Erich entscheidet: „Nein nicht bei Tanja. Erstens will sie das nicht und zweitens muss sie sich noch erholen von der Geschichte mit Society. Lasst Tanja da raus. Die braucht Ruhe.“
Harry mischt sich kurz ein: „Ich könnte einen Plätzchen neben mir auf der Bank draußen anbieten.“
Andy genervt: „Och Harry. Wir haben hier was zu besprechen. Hol Dir ein Bier.“ Er drückt ihm 3 Euro in die Hand. Harry verschwindet Richtung Bar.
Hans: „Gung könnte vielleicht ein paar Tage nach Bonasola.“
Andy: „Und was soll er da? Soll er dann jeden Morgen mit dem Flugzeug fliegen, um dem alten Dressler das Essen zu servieren?“.
Hans: „Ich verstehe sowieso nicht...“
Gabi unterbricht: „Der Gung soll sich mit dem Dressler wieder versöhnen und wieder einziehen.“
- - großes Genicke und Gemurmel - -
Helga: „Was war denn da eigentlich vorgefallen?“
Gabi: „Der Gung sagt doch nichts. Ich weiß es nicht.“
Hans: „Wir könnten für Gung vielleicht so was wie eine Kontaktanzeige aufgeben. Vielleicht findet er eine Frau, am Besten eine Asiatin.“
Andy nervös: „Hans, darum geht es jetzt nicht. Der brauch jetzt keine Frau, sondern ein Dach über dem Kopf.“
Erich: „Andy hat recht. Und wir sollten ihm helfen.“
Gabi: „Eine Frau für den Gung wäre aber auch gut. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern. Damals...da war doch...wie hieß die...?“
Hans: „Du meinst Urzula.“
Gabi: „Nein, nicht die Urzula...damals...eine Andere...“
Erich entschieden: „Das hilft uns jetzt nicht weiter.“
Erich: „Gung hat wohl schon fast alle gefragt. Hans, ginge es nicht bei Euch? Ihr habt damals Mary aufgenommen, als sie in Not war.“
Hans druckst herum: „Nein, Anna arbeitet ja jetzt zu Hause. Und wir können Gung nicht einfach in Mürfels Zimmer unterbringen. Mürfel ist jetzt auch in so einem Alter... (Hans kratzt sich am Kinn) Anna meinte, dass man Murat fragen könnte, ob Gung nicht im Pralinenladen schlafen kann und dann ist der Pralinenladen gleichzeitig nachts bewacht.“
Helga, Hajo gleichzeitig überrascht: „Ist denn da was zu holen?“
Hans: „Nein, soviel ich weiß nicht.“
Andy: „Die Idee mit dem Nachtwächterjob ist doch gar nicht so schlecht. Hajo, Gung könnte doch vielleicht Enzos Werkstatt bewachen.“
Hajo: „Ich wwweiß nicht, ob Enzo dddas will. Aber braucht...ich meine...das ist doch keine Lösung. Er braucht doch... also... mehr als...als eine Liege zz zum übernachten.“
Erich: „Ja, das ist wahr. Notfalls kommt der Hobbykeller eben wieder zum Einsatz.“
Hans: „Aber das ist doch ein Fitnessraum.“
Erich: „Ja, dann eben der Fitnessraum.“