Elses Erben

Lindenstraße 1985 bis 2015 - 30 Jahre Lindenstraße, laßt uns darüber im Lindenstraßenforum schnacken.
Aktuelle Zeit: Sa 27. Apr 2024, 06:03

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 4 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Folge 1797 - Alter Adel
BeitragVerfasst: Sa 28. Aug 2021, 22:42 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di 14. Sep 2010, 16:04
Beiträge: 10221
Wohnort: Popihausen
Folge 1797: Alter Adel

Spieltag: Donnerstag, 26.08.2021

Lisa hat heute im Krankenhaus einen Termin mit Dr. Kemmer, dem behandelnden Arzt ihrer Mutter. Sie hat sich inzwischen endgültig dazu entschieden, sich als Spenderin für ihre Mutter zur Verfügung zu stellen. Murat und Paul rechnen ihr das hoch an, doch Lisa hat bei der ganzen Sache immer noch sehr gemischte Gefühle. Lisa hat sich für heute Urlaub genommen und macht sich nach dem Frühstück sehr widerwillig auf den Weg zu ihrem Termin im Krankenhaus. Nachdem Lisa sich dort in dem vereinbarten Raum gemeldet hat, wird sie von einer jungen Verwaltungsangestellten in ein Büro geführt.
„Nehmen Sie doch bitte schon mal Platz“, fordert die junge Frau sie auf, „Frau Dr. von der Marwitz ist gleich für Sie da.“
„Frau Doktor... wer?“ entfährt es Lisa irritiert.
„Dr. Kemmer ist zur Zeit im Urlaub“, erklärt die Assistentin ihr. „Aber Frau Doktor von der Marwitz übernimmt seine Vertretung. Sie ist auch über alle Belange in Bezug auf Ihre Mutter im Bilde.“
„Okay“, bringt Lisa noch hervor – und schon ist die junge Frau verschwunden und Lisa befindet sich alleine in dem Raum. Frau Doktor von der Marwitz? Lisa ist völlig irritiert. Kann das ein Zufall sein? Wie häufig ist denn dieser Name? Allerdings waren Amelie von der Marwitz' Söhne und Enkeltöchter doch über ganz Deutschland verstreut, keiner von ihnen lebte in München – außer Julia, nachdem sie zu ihrer Großmutter gezogen ist...
Es vergehen etliche Minuten, in denen Lisa ihren Gedanken freien Lauf lässt. Irgendwann nähern sich Schritte der Bürotür. Als die Klinke herunter gedrückt wird, rechnet Lisa fast damit, dass im nächsten Augenblick eine weltgewandte, offenherzige alte Dame, mit zu viel Make up im Gesicht und eingehüllt in eine undefinierbare Parfum-Wolke das Büro betreten wird... Stattdessen erscheint eine jüngere Frau in Lisas Alter, vielleicht ein wenig älter, die ihr langes dunkelblondes Haar im Nacken zusammengeknotet hat, aber nicht minder freundlich und aufgeschlossen wirkt, wie Lisa es von Amelie von der Marwitz kannte...
„Entschuldigen Sie bitte die Verspätung“, begrüßt sie sie, „heute ist hier der Bär los. Aber jetzt bin ich ganz für Sie da. Clara von der Marwitz mein Name.“
„Lisa Dagdelen“, entgegnet Lisa und mustert die Ärztin genau, als Dr. Clara von der Marwitz ihr gegenüber an ihrem Schreibtisch Platz nimmt.
„Ich befürchte, Sie haben heute erst erfahren, dass Dr. Kemmer in Urlaub ist?“ vermutet die Ärztin zerknirscht. Als Lisa dies bejaht, sagt sie: „Das tut mir leid, er ist immer ein bisschen sehr... spontan mit solchen Entscheidungen. Aber ich bin über alles genauestens instruiert worden. Diesbezüglich ist Dr. Kemmer wirklich sehr zuverlässig.“
Clara von der Marwitz erläutert Lisa nochmal detailliert das Krankheitsbild ihrer Mutter und deren momentanen Zustand. Sie bespricht mit Lisa einige medizinische Fakten bezüglich des Ergebnisses von Lisas Typisierung und erklärt ihr, wie es nun weitergehen wird, welche Untersuchungen zuvor noch erforderlich sind und wie es um Dagmars Heilungschancen bestellt ist.
„Ihrer Mutter geht es zunehmend schlecht“, erklärt Clara. „Wir dürfen daher nicht mehr allzu viel Zeit verlieren. Trotzdem sind vorher noch ein paar Untersuchungen bei Ihnen erforderlich. Aber ich denke, wenn jetzt nicht völlig Unerwartetes mehr dazwischen kommt, werden wir den Eingriff in spätestens zwei Wochen durchführen können.“
Lisa starrt verbissen vor sich hin. Als Clara ihren Gesichtsausdruck bemerkt, sagt sie: „Man kann im Vorfeld natürlich nie mit Sicherheit sagen, ob ein Organismus solch eine Spende wirklich annimmt. Dennoch stehen die Chancen nicht schlecht, die übereinstimmenden Merkmale zwischen Ihnen und Ihrer Mutter sind sehr hoch. Und wenn Ihre Mutter die Spende nicht abstößt, dann kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sie wieder gesund wird. Natürlich werden bei solch einer Krankheit immer noch Nachbehandlungen und regelmäßige Kontrollen erforderlich sein. Aber Ihre Mutter wird trotzdem wieder ein weitestgehend normales Leben führen können, da müssen Sie sich keine Sorgen machen.“
„Ich mach mir keine Sorgen“, erwidert Lisa schnippisch. „Ich will das alles nur möglichst schnell hinter mich bringen und dieses Kapitel wieder beenden.“
Die Ärztin sieht Lisa fragend an. Und plötzlich hat sie das Gefühl, dass sie sich dieser Frau anvertrauen kann, ohne dabei ein Blatt vor den Mund nehmen zu müssen.
„Meine Mutter und ich haben ein sehr schlechtes Verhältnis zueinander“, erklärt Lisa. „Sie hat mich als Kind schwer misshandelt und wir hatten jahrelang überhaupt keinen Kontakt. Eigentlich habe ich gehofft, dass ich ihr nie wieder begegnen werde.“
„Das tut mir leid“, entgegnet Clara. „Umso bemerkenswerter, dass Sie das nun für sie tun wollen.“
„Haben Sie noch Fragen?“ möchte Clara wissen, nachdem Lisa auf ihren letzten Satz nichts mehr erwidert. Lisa zögert einen Moment. Dann beginnt sie: „Ihr Name... also Ihr Nachname... von der Marwitz... also...“
„Ja, ich weiß“, lacht Clara. „Alter Adel! Die meisten Leute erwarten so eine Art aristokratische Gräfin oder so etwas, wenn sie meinen Namen hören. Aber ich bin ein ganz normaler Mensch.“
„Das meine ich nicht“, sagt Lisa. „Ich kannte mal eine Amelie von der Marwitz. Sind Sie mit ihr verwandt?“
„Das war meine Großmutter“, antwortet Clara und sieht Lisa nun sehr interessiert an.
„Oh“, entfährt es Lisa, obwohl sie so etwas schon fast vermutet hätte. „Dann war Julia Ihre... Cousine?“
Etwas huscht über das Gesicht der Ärztin. „Julia war meine Schwester“, erklärt Clara noch kurzem Zögern.
„Oh“, macht Lisa erneut.
„Woher kannten Sie meine Schwester und meine Großmutter?“ möchte Clara nun wissen.
„Ich hab als Kind in der gleichen Straße gelebt, wie Ihre Großmutter“, erzählt Lisa. „Und... ich hab ihr viel zu verdanken.“
Nachdem sie Claras fragenden Blick bemerkt, erzählt Lisa ihr schließlich die ganze Geschichte, wie sie Amelie kennengelernt hat und wie diese dafür gesorgt hat, dass sie weg kommt von ihrer prügelnden Mutter. Und wie sie dann später auch Julia kennengelernt hat, als die für ihre Ausbildung zu Amelie nach München gezogen ist.
„Julia ist der Grund dafür, warum ich Ärztin geworden bin“, sagt Clara. „Als sie damals gestorben ist, ging ich nur zur Schule und wusste gar nicht wirklich, was ich danach mit meinem Leben anfangen soll. Aber Julias Tod... Das hat irgendwas in mir wachgerüttelt. Ich fand es unglaublich, dass es möglich ist, dass ein Mensch im ausgehenden 20. Jahrhundert noch an Tollwut sterben kann. Mitten aus dem Leben gerissen. Und da habe ich dann beschlossen, dass ich Medizin studieren möchte. Um so etwas zu verhindern. Um Menschenleben zu retten...“
„Julia kam doch aus Bremen“, erinnert sich Lisa. „Wie sind Sie denn in München gelandet?“
„Ich war schon überall“, lacht Clara. „Und vor fünf Jahren habe ich meinen damaligen Freund kennengelernt, als ich mit Freundinnen auf dem Oktoberfest war. A waschechter Bayer! Für ihn bin ich dann hergezogen. Vor zwei Jahren haben wir uns getrennt – aber ich bin geblieben.“
Lisa will sich allmählich zum Aufbruch bereit machen, als Clara plötzlich ausruft: „Die Porzellan-Lisa!“
„Wie bitte?“ fragt Lisa.
„Ich hab als Kind von meiner Oma eine blonde Porzellanpuppe bekommen“, erinnert sich Clara. „Eine, die sie selbst schon seit ihrer Kindheit hatte. Die hieß auch Lisa! Als ich 12 oder 13 war, wollte meine Oma sie plötzlich zurück haben. Sie sagte, da gäbe es eine echte Lisa, die würde sie viel dringender brauchen als ich. Ich war damals echt ein bisschen angepisst, weil sie sie mir ja geschenkt hatte. Aber eigentlich hab ich zu der Zeit sowieso schon nicht mehr mit ihr gespielt, sie saß nur noch im Regal rum. Also war es letzten Endes auch okay für mich.“
Lisa erinnert sich an die Puppe und schweigt, während Clara sagt: „Meine Oma hat Sie wirklich sehr gerne gehabt, glaube ich.“
Lisa nickt und meint: „Und ich hab das damals lange Zeit nicht begriffen. Zuerst hab ich sie auch sehr gemocht, aber als ich dann von meiner Mutter weg musste, habe ich sie gehasst dafür.“
„Verständlich“, sagt Clara. „Wie soll ein Kind das begreifen?“
„Ihre Oma hat mir meine Fehler später verziehen“, berichtet Lisa. „Darüber bin ich sehr froh. Ich glaube fast, sie hätte mir alles verziehen.“
„Sie hat Sie halt gemocht“, sagt Clara. „Meine Oma hatte immer ein großes Herz für jeden.“
Nachdem Lisa sich von der Ärztin verabschiedet hat, geht sie auf die Station, auf der ihre Mutter liegt, um sie zu besuchen. Als Lisa das Krankenzimmer betritt, schläft Dagmar – und Lisa muss feststellen, wie blass und elend sie aussieht. Gerade als sie das Zimmer wieder verlassen will, wacht Dagmar auf.
„Lisa“, sagt sie mit belegter Stimme und der Anflug eines Lächelns huscht über ihr aschfahles Gesicht. „Wie schön!“
„Ich hatte gerade ein Gespräch mit der Ärztin“, entgegnet Lisa. „Wegen der Knochenmarkspende.“
„Ärztin“, knurrt Dagmar heiser. „Ist das nicht unglaublich? Dieser Dr. Kemmer hat mir versichert, dass ich bei ihm in den besten Händen bin. Und dann fährt er einfach in Urlaub und überlässt mich diesem unerfahrenen Ding. Unmöglich, diese Halbgötter in Weiß!“
„Ist dir nichts an ihr aufgefallen?“ fragt Lisa lächelnd.
„Was soll mir an der aufgefallen sein?“
„Ihr Name!“
Dagmar überlegt einen Moment, dann sagt sie: „Ich weiß, ehrlich gesagt, gar nicht, wie die heißt. Ich war so perplex, als sie mir erzählte, dass sie jetzt für mich zuständig ist, da hab ich kaum noch was anderes wahrgenommen...“
„Frau Dr. von der Marwitz“, erklärt Lisa. „Sie ist eine Enkelin von Amelie von der Marwitz. Erinnerst du dich?“
Dagmar sieht ihre Tochter überrascht an, dann schnaubt sie verächtlich. „Natürlich erinnere ich mich“, sagt sie. „Diese unmögliche alte Hexe. Was die uns angetan hat! In alles, was sie nichts angeht, hat sie ihre Nase reingesteckt. Hat mir das Jugendamt auf den Hals gehetzt und die Polizei. Hat mich als Rabenmutter dargestellt. Diese widerliche alte Nebelkrähe!“
„Keiner musste dich als Rabenmutter darstellen“, erwidert Lisa schnippisch. „Du warst eine. Du BIST eine! Du wirst dich niemals ändern!“ Mit diesen Worten steht Lisa auf und verlässt das Krankenzimmer, ohne sich noch einmal umzusehen. Dagmar sieht ihr empört nach, dann flüstert sie: „Dann hau doch ab! Hau doch ab und lass mich hier sterben, du undankbares Kind!“
Als Lisa in der Lindenstraße auf das Haus Nr. 3 zugeht, kommt ihr Konstantin entgegen.
„Hey“, sagt er.
„Hallo“, erwidert Lisa.
Die beiden gehen aneinander vorbei, doch dann bleibt Lisa stehen, dreht sich nochmal um und sagt: „Danke noch, wegen letzter Woche.“
Auch Konstantin bleibt nun stehen. „Gibt's was Neues?“ fragt er.
Lisa berichtet von dem Termin bei der Ärztin und dass die Transplantation voraussichtlich in den nächsten zwei Wochen durchgeführt werden kann. Und sie erzählt von dem Krankenbesuch bei ihrer Mutter, die sofort wieder in ihre alten Muster verfallen ist.
„Egal wie krank sie ist“, murmelt Lisa. „Sie wird immer das gleiche Monster bleiben.“
„Wirst du einen Rückzieher machen?“ fragt Konstantin. „Ich meine mit der Knochenmarkspende.“
Lisa schüttelt den Kopf. „Ich zieh das jetzt durch. Ich will das jetzt hinter mich bringen. Und danach soll sie wieder verschwinden. Diesmal für immer.“

„Weißt du noch, was du früher immer gesungen hast?“ fragt Valerie, während sie in ihrem Müsli rührt.
„Wie bitte?“ Iffi, die gerade Unterlagen für ihren heutigen Arbeitstag in eine Aktenmappe gesteckt hat, hat ihrer Schwester gar nicht richtig zugehört und versteht gerade nur Bahnhof.
„Was du gesungen hast“, wiederholt Valerie, „früher, als wir noch Kinder waren?“
„Boah, Valerie, für so einen Scheiß hab ich jetzt keine Zeit“, erwidert Iffi genervt. „Ich hab echt Stress und muss mich beeilen.“
„Du hast immer gesungen 'Ich bin so froh, dass ich kein Dicker bin',“erinnert Valerie ihre Schwester. „Weißte wieder?“
Iffi rollt genervt die Augen und widmet sich nun schnell noch einem eigenen Frühstück, ehe sie los muss. Sie schnappt sich ein Glas Schokocreme und beginnt, eine Scheibe Weißbrot damit zu beschmieren.
„Das hat mir immer sehr weh getan“, sagt Valerie mit gespielt niedergeschlagener Tonlage.
„Das tut mir leid“, murrt Iffi und gießt sich einen Kaffee ein.
„Heute könnte ich das Lied eigentlich singen“, meint Valerie und betrachtet die Schwester versonnen lächelnd. Iffi, die gerade in ihr Brot beißen wollte, legt es zurück auf den Teller.
„Kannst du eigentlich noch Rad schlagen?“ will Valerie wissen. „Und auf den Händen laufen? Und all diese ganzen tollen Kunststücke, die du damals immer aufgeführt hast?“
„Keine Ahnung“, murmelt Iffi und betrachtet unschlüssig ihr Brot.
„Du solltest es besser nicht ausprobieren“, findet Valerie. „Stell dir mal vor, du probierst das. Du würdest dir wahrscheinlich einen Bänderriss holen. Oder einen Bandscheibenvorfall!“ Valerie bricht in schallendes Gelächter aus und Iffi schiebt genervt den Teller mit dem Schokobrot zur Seite und nimmt sich stattdessen einen Apfel.
„Früher wolltest du ja immer zum Zirkus“, quatscht Valerie ungebremst weiter.
„Mmmh“, macht Iffi.
„Heute könntest du beim Zirkus höchstens noch als Bauchtänzerin anfangen, Bauch hast du ja genug.“ Valerie mustert Iffi eingehend. „Und Arsch. Und Hüfte. Und Doppelkinn.“
Iffi, die gerade in ihren Apfel gebissen hat, legt nun auch diesen zur Seite und überlegt, dass Stück in ihrem Mund wieder auszuspucken.
„Du könntest auch in so einer Art Kuriositäten-Show auftreten“, sinniert Valerie grinsend. „Als Königin der Speckrollen.“ Valerie beginnt erneut zu gackern. Roland, der gerade die Küche betritt, meint lachend: „Na, ühr habt ja schon gude Laune am frühen Morschen.“
„Es reicht!“ schreit Iffi und pfeffert den angebissenen Apfel so schwungvoll zu ihrer Schwester rüber, dass der die Milch und das Müsli aus ihrer Schale ihr nur so um die Ohren spritzen.
„Jö, sache ma'...“, entfährt es Roland irritiert.
„Spinnst du jetzt total?“ fragt Valerie empört und wischt sich die Milch aus dem Gesicht.
„Du spinnst!“ keift Iffi. „Seit du hier eingezogen bist, provozierst du mich in einer Tour! Ich hab keinen Bock mehr darauf! Ich will, dass du hier endlich ausziehst!“
„Ehrlich, Roland, ich hab nichts gemacht“, verteidigt sich Valerie mit Dackelblick. „Wir haben ganz nett über alte Zeiten geplaudert und plötzlich tickt sie hier so aus.“
„Du hast dich über meine Figur lustig gemacht“, empört sich Iffi.
„Das würde ich nie machen“, streitet Valerie ab, „ich weiß schließlich noch aus eigener Erfahrung, wie unangenehm das ist, wenn man übergewichtig ist.“
„Was ist denn bloß ün disch gefohren?“ fragt Roland Iffi fassungslos.
„Ach, macht doch alle, was ihr wollt“, zetert Iffi, schnappt sich ihre Arbeitsunterlagen rauscht aus der Wohnung.
„Was'nn hier wieder los?“ murrt Antonia verschlafen, als sie Sekunden später ebenfalls in der Küche erscheint.
„Deine Mutter ist wohl ein bisschen... dünnhäutig“, vermutet Valerie.
„Hast du Lust, nachher mit mir de Gabi zu besuche?“ fragt Roland Valerie, „die ist gestern aus dem Krankenhaus entlassen worden.“
„Ja, aber ich kann nicht so lange“, erklärt Valerie. „ich hab heute Mittag endlich ein Vorstellungsgespräch. Für eine Stelle als Krankenschwester!“
„Des is ja toll“, freut Roland sich für sie.
Eine gute Stunde später sitzen die beiden gemeinsam mit Gabi und Helga an deren Wohnzimmertisch.
„Ist Daddy nicht da?“ fragt Valerie.
„Der ist unterwegs“, erwidert Gabi.
„Die Iffi war heute Morgen wieder so garstig zu mir“, jammert Valerie. „Das sollte er eigentlich wissen.“
„Sie hot sisch wörklisch aufgeführt wie... wie von Sinnen“, berichtet Roland – immer noch fassungslos über Iffis Auftritt beim Frühstück.
„Was war denn los?“ fragt Helga neugierig.
„Ach, das ist jetzt ja gar nicht wichtig“, wehrt Valerie schnell ab und wendet sich an Gabi: „Wie geht’s dir denn eigentlich inzwischen?“
„Gut“, antwortet Gabi. „Meine Werte sind alle im grünen Bereich, man hat nichts Körperliches feststellen können. Des war eine ausgewachsene Panik-Attacke, dich da gehabt hab in der letzen Woch'.“
„Ponikattacke“, grölt Roland los. „Des glaubste doch selbst nüsch. Des kam von dem Impfstoff, weil der noch so wönisch erprobt ist. Des war ene waschechte Impf-Reaktion.“
„Aber dann hätte man das doch im Krankenhaus festgestellt“, gibt Helga ihren Senf dazu.
„Ja, wie denn?“ fragt Roland. „Bei diesem neuen Dreckszeusch. Des löst Sachen aus, die kannste hinderher gor nüsch nachweisen!“
„Na“, sagt Gabi. „Ich hab mich nur so in all des reingesteigert, was ich dazu im Netz gelesen hab. Das war rein psychosomatisch. Des hat sich alles in meinem Kopf abgespielt.“
Doch Roland zweifelt daran und tut nochmal lautstark seine Meinung kund, dass die neuen Impfstoffe die Menschheit noch vor Corona ausrotten werden...
Als Valerie später zu ihrem Vorstellungsgespräch ins Isar-Klinikum kommt, erwartet sie neben dem Krankenhausleiter Prof. Johann Steinmetz auch der Verwaltungschef Helmut Lobrecht.
Steinmetz erkundet sich interessiert nach Valeries Zeit als Krankenschwester im mexikanischen Kinderkrankenhaus und sie erteilt ihm bereitwillig Auskunft darüber.
„Und was verschlägt Sie nun nach so langer Zeit wieder nach Deutschland?“ fragt Steinmetz.
„Meine Familie“, erklärt Valerie. „Ich hatte Heimweh.“
„Ein Arbeitszeugnis aus Mexiko haben Sie nicht?“ fragt Lobrecht und blättert in den Bewerbungsunterlagen. Der Mann, dem das kleinkarierte Spießertum aus allen Poren zu triefen scheint, ist Valerie vom ersten Moment an durch und durch unsympathisch.
„Nein“, sagt sie. „In Mexiko nimmt man es nicht so genau mit solchen bürokratischen Dingen. Aber ich hab Ihnen ja Lohnbescheinigungen beigefügt, als Beweis, dass ich dort wirklich gearbeitet habe.“
„Die letzte Lohnbescheinigung ist von Dezember 2020“, stellt Lobrecht nach erneutem prüfenden Blick in die Papiere fest. „Das ist fast ein Dreivierteljahr her. Was ist mit den Monaten danach?“
„Im Januar bin ich an Covid19 erkrankt“, erklärt Valerie. „Das hat mich sehr lange außer Gefecht gesetzt, ich konnte danach eine ganze Zeit lang nicht arbeiten und als ich wieder gesund war, bin ich nach Deutschland zurück gekehrt.“
Lobrecht sieht über den Rand seiner Brille weiterhin skeptisch zwischen Valerie und ihren Unterlagen hin und her.
„Ich hab in den Monaten, als ich nicht arbeiten konnte, von meiner Sozialversicherung gelebt“, erklärt Valerie weiter. „Das ist in Mexiko jetzt auch nicht so dolle, aber zum Leben hat es gerade so gereicht, darüber hab ich auch Unterlagen.“
Lobrecht verzieht das Gesicht und sagt: „Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Mir ist bewusst, dass man in Ländern wie Mexiko nicht allzu viel Wert auf eine lückenlose Bürokratie legt und Ihre Situation da drüben war in den letzten Monaten sicher nicht einfach, auch wegen der Pandemie. Trotzdem müssen Sie auch verstehen, dass wir hier großen Wert auf eine lückenlose Vita unserer Mitarbeiter legen.“
„Aber ich kann doch, wie gesagt, alles erklären. Und außerdem herrscht doch überall Pflegenotstand und ich bin wirklich eine gute Krankenschwester“, versucht Valerie weiterhin, sich und ihre Situation zu verteidigen.
„Das sehe ich genauso“, mischt sich nun auch Steinmetz wieder in das Gespräch ein. „Und die Zeugnisse, die Sie noch aus Ihrer Zeit in Deutschland haben, sind ja einwandfrei.“
„Allerdings sind die auch schon mindestens 19 Jahre alt“, gibt Lobrecht zu bedenken und Valerie spürt zunehmend Wut auf diesen Mann in sich aufsteigen.
„Ich denke trotzdem, dass wir das so akzeptieren können“, beschließt Steinmetz. „Zudem haben Sie ja ohnehin erstmal drei Monate Probezeit. Sollte sich herausstellen, dass es überhaupt nicht passt, dann müssen wir Sie ja nicht übernehmen. Aber ich gehe mal davon aus, dass das klappen wird.“ Er zwinkert Valerie freundlich zu und ihr fällt eine Last von der Seele. Nur Lobrecht sieht sie immer noch überaus skeptisch an, was Valerie überhaupt nicht gefällt.
„Also gut“, sagt schließlich auch der Verwaltungschef. „Wenn Herr Professor Steinmetz von Ihnen überzeugt ist, dann will ich mich da nicht in den Weg stellen.“
Das Vorstellungsgespräch endet damit, dass Steinmetz verspricht, sich spätestens bis zum Ende der nächsten Woche wegen des Vertrags bei ihr zu melden, und Valerie verlässt erleichtert das Büro.
Als Valerie am Abend nach Hause kommt, sitzt Iffi am Küchentisch und schaufelt gierig eine Fertig-Lasagne in sich rein.
„Bist du alleine?“ fragt Valerie.
„Mmmh“, nickt Iffi mit vollen Backen.
„Frustfressen?“ fragt Valerie schnippisch.
Wütend steht Iffi auf, nimmt die halbleere Lasagne-Aluschale und pfeffert sie in den Mülleimer. Dann fährt sie ihre Schwester an: „Weißt du eigentlich, dass Roland und ich heute einen Riesenkrach hatten? Weil ICH mich angeblich DIR gegenüber gemein und unverschämt verhalte!“
„Aber das tust du doch auch“, erwidert Valerie mit unschuldiger Miene.
„Du bist so ein Biest“, zischt Iffi. „Alle wickelst du hier um den Finger mit deinem Bambi-Blick und ich bin immer die Böse.“
„Die Böse, die Dicke“, sagt Valerie ruhig. „Da siehst du mal, wie das ist. Früher war ich ja immer das schwarze Schaf. Jetzt bist du mal dran. Karma, Schätzchen.“
Iffi ballt die Faust in ihrer Tasche, während Valerie tänzelnd die Küche verlässt. In der Tür dreht sie sich nochmal lächelnd um und sagt: „Übrigens hatte ich heute ein Vorstellungsgespräch. Ich bekomme jetzt bald eine Stelle als Krankenschwester. Und dann suche ich mir eine eigene Wohnung und du bist mich los...“
„Hoffentlich“, murmelt Iffi, nachdem Valerie den Raum verlassen hat.

David und Wasti treffen sich zum Frühstück im Marcellas. Popo tänzelt in ihrem mal wieder viel zu knappen Outfit um die beiden herum, während sie sie bedient. Dabei versucht sie insbesondere die Aufmerksamkeit von Bauleiter Wasti zu erregen, doch keiner der beiden Männer nimmt sonderlich viel Notiz von ihr. Denn beide sind in andere Themen vertieft.
„Also zum 15. September wechsle ich jetzt in die Bankfiliale in der Ahornstraße“, erklärt David. „Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, wenn ich mich gleich zentraler beworben hätte. Dachau ist mir einfach zu weit weg.“
„Hast du denn schon eine Wohnung hier in der Gegend in Aussicht?“ möchte Wasti wissen.
„Nee, der Wohnungsmarkt ist ja auch eine Katastrophe“, bedauert David. „Mir würde für den Anfang ja sogar schon ein WG-Zimmer reichen. Aber bis ich was gefunden habe, muss ich dann halt erstmal pendeln.“
Während Wasti sich nach dem Frühstück zu seinem aktuellen Arbeitsplatz, der Hotel-Baustelle, begibt, schlendert David zur Bushaltestelle an der Ecke Kastanienstraße. Er sollte sich dringend nach einem Auto umsehen, denkt er, bevor er demnächst mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zwischen Dachau und München hin und her gondeln muss. Zur gleichen Zeit verlassen Mandy und Iris das Haus Nr. 3 und gehen David entgegen. Iris erkundigt sich nach Mandys Gesundheitszustand. Gerade als sie ihr mitteilt, dass es ihr augenblicklich gut gehe, sprintet von hinten ein junger Typ im Kapuzenpulli an den beiden vorbei, entreißt Mandy blitzschnell die Handtasche und rennt weiter in Richtung Ulrike-Böss-Straße.
„Ey, Stopp!“ schreit Mandy, während Iris neben ihr überhaupt noch nicht mitbekommen hat, was eigentlich passiert ist, so schnell, wie das alles über die Bühne gegangen ist. David hingegen kann im letzten Moment reagieren. Als der entgegenkommende Taschendieb an ihm vorbei spurtet, streckt er kurzerhand sein linkes Bein in seine Richtung. Der junge Mann stolpert, schlägt lang hin, rappelt sich auf und rennt weiter. Die Handtasche, die er verloren hat und die ein paar Meter weiter Richtung Straße geflogen hat, lässt er liegen. Das Risiko, dass man ihn doch noch schnappt, ist David zu hoch. Er hebt die Handtasche auf und gibt sie Mandy zurück – und das, was in diesem Augenblick zwischen den beiden geschieht, gleicht einer elektrischen Entladung, bei der die Funken nur so sprühen – auf beiden Seiten. Mandy bedankt sich verlegen bei David, der stottert ein paar unverständliche Worte und sie verabschieden sich wieder – stehen aber beide lichterloh in Flammen.
Mandy ist den restlichen Tag ziemlich geistesabwesend – was ihre Kinder Jeremy und Phoebe ziemlich irritiert zur Kenntnis nehmen. Und auch David kann die Begegnung mit Mandy nicht vergessen, weshalb es ihn gegen Abend erneut in die Lindenstraße verschlägt – insgeheim in der Hoffnung, die unbekannte Frau, die ihn bei ihrer kurzen Begegnung so elektrisiert hat, nochmal wiederzusehen.
David trifft sich mit Wasti in der Pizzeria von Claudio und Enzo und erzählt ihm von der Begegnung.
„Aber du kanntest sie nicht?“ fragt Wasti nach. „Ich meine, weil du hier ja noch einige Leute von früher kennst.“
„Ich kannte die Frauen beide nicht“, erklärt David. „Aber sie kamen aus dem Haus Nr. 3. Vielleicht sollte ich mal Frau Zenker fragen? Andererseits haben die da womöglich einfach nur jemanden besucht. Ach, hätte ich sie doch bloß gleich nach ihrer Nummer gefragt.“
„Das wäre ja mal völlig untypisch für dich gewesen, wo du ja nicht gerade der große Super-Aufreißer bist“, meint Wasti.
„Ha ha“, erwidert David ironisch.
In diesem Moment rauscht Angelina in den Laden.
„Ach du Scheiße“, murmelt Wasti.
„Was ist?“ fragt David.
„Das ist meine Auftraggeberin“, erklärt Wasti ihm, „vom Hotel.“
„Die, die das Fundament beschädigen lassen wollte?“
„Genau die.“
„Angelina, Principessa“, begrüßt Onkel Claudio seine Nichte derweil überschwänglich. „Soll ich dir was zu essen machen?“
Angelina knallt eine Mappe auf den Tresen und zieht mehrere Blätter Papier heraus, die sie zwischen Enzo und Onkel Claudio aufteilt.
„Was ist das?“ fragt Enzo irritiert.
„Das sind Wohnungen“, erklärt Angelina mit gereiztem Unterton. „Alle hier in der näheren Umgebung, alle bezahlbar, alle groß genug für euch beide!“
„Aber Principessa!“ ereifert sich Onkel Claudio. „Wir sind doch una famiglia!“
„Hör auf mit Famiglia“, entgegenet Angelina schnippisch. „Es war von Anfang an klar, dass ihr auszieht, sobald der Laden eröffnet ist. Ich brauche auch mal wieder Privatsphäre! Ihr schaut euch die Unterlagen an, ich kann euch auch gerne Besichtigungstermine für die Wohnungen einrichten. Und nach dem Wochenende habt ihr euch entschieden! Basta!“
Angelina knallt die Papiere auf den Tresen und will die Pizzeria bereits wieder verlassen, als ihr Wasti nachruft: „Ähm, Frau Buchstab...!?“
„Was?“ Angelina fährt gereizt herum, dann erst erkennt sie ihren Bauleiter. „Oh, Herr Huber, ich hab Sie gar nicht bemerkt.“
„Sie sind doch Maklerin, oder?“ kommt Wasti gleich zu Sache. „Mein Freund hier“, er deutet auf David, „sucht eine Wohnung hier in der Gegend. Haben Sie für ihn vielleicht auch was?“
Genervt rollt Angelina mit den Augen. „Wissen Sie eigentlich, was ich alles zu tun habe? Ich kann jetzt nicht jedem daher gelaufenen Fuzzi von der Straße eine Wohnung aus dem Ärmel leiern.“
„Schon gut“, mischt David sich beschwichtigend ein. „Ich werde schon selber was finden.“
„In München?“ fragt Wasti skeptisch und wendet sich wieder an Angelina: „So eine kleine Gefälligkeit wäre wohl nicht zu viel verlangt. Schließlich hätten Sie mich ja auch mit in die Scheiße geritten, wenn sie Ihren kleinen Sabotage-Akt an der Fassade des Nachbarhauses durchgezogen hätten. Wenn das rausgekommen wäre, hätte das auf mich als Bauleiter auch kein gutes Licht geworfen.“
Angelina funkelt ihn böse an. „Ich lass mich doch von Ihnen nicht unter Druck setzen“, zischt sie, kramt aber im selben Augenblick eine Visitenkarte hervor und überreicht sie David mit den Worten: „Geben Sie mir in den nächsten Tagen einfach durch, was Sie sich vorstellen und in welcher Preisklasse Sie sich bewegen, dann will ich mal schauen.“ Dann verlässt sie hocherhobenen Hauptes die Pizzeria.
Als Wasti und David kurz darauf das Lokal verlassen, ist David nicht sonderlich zuversichtlich, dass Angelina ihm tatsächlich helfen wird – Wasti hingegen schon.
In diesem Moment verlässt Mandy das Haus Nr. 3 und überquert die Lindenstraße in Richtung Akropolis.
„Das ist sie“, sagt David aufgeregt zu seinem Freund und zeigt ihr hinterher.
„Ja, dann mal ran“, fordert Wasti ihn auf.
David zögert einen Moment, aber dann beeilt er sich, die Straße ebenfalls schnell zu überqueren, um vor ihr am Eingang des Lokals zu sein.
„Hi“, sagt David, „ich...äh... wollte nur mal fragen, ob wieder alles okay ist... wegen... dem Dieb, also, der Tasche...also... wegen heute morgen...“
David ist augenblicklich wieder hin und weg von Mandy und auch ihr Herz macht einen Hüpfer, als David ihr so plötzlich wieder gegenübersteht.
„Ja... alles...gut“, stottert Mandy.
Die beiden sehen sich einen Moment lang verlegen an, während Wasti David von der anderen Straßenseite aus mit Gesten zu verstehen gibt, dass er nun mal etwas mehr in die Offensive gehen soll.
„Wollen Sie... Darf ich Sie vielleicht mal einladen... zu einem...Kaffee... oder so?“ stammelt David verlegen.
Und in Mandys Kopf fahren die Gedanken Karussell. David ist ihr wirklich sympathisch. Und am liebsten würde sie sofort zusagen. Aber dann denkt sie an ihre Kinder. Und vor allem an ihre Krankheit – und die Prophezeiungen, die die Ärzte ihr diesbezüglich gemacht haben. Das Ganze hat keinerlei Zukunftsperspektive.
„Tut mir leid“, erwidert Mandy knapp. „Das ist sehr nett von Ihnen, aber ich hab kein Interesse daran.“
Und damit dreht sie sich um, verschwindet ins Akropolis und lässt den völlig überrumpelten David einfach stehen...

CLIFFHANGER auf: David Krämer

Mitwirkende Personen
Dagmar Hoffmeister
Lisa Dagdelen
Murat Dagdelen
Paul Dagdelen
David Krämer
Wasti Huber
Mandy Peschke
Jeremy Peschke
Phoebe Peschke
Claudio Russo
Angelina Dressler
Enzo Buchstab
Popo Wolfson
Dr. Iris Brooks
Roland Landmann
Konstantin Landmann
Helga Beimer
Gabi Zenker
Valerie Zenker
Iffi Zenker
Antonia Zenker
Dr. Clara von der Marwitz
Prof. Johann Steinmetz
Helmut Lobrecht

_________________
Das Leben besteht zu 10% aus dem, was dir passiert und zu 90% daraus, wie du darauf reagierst
Charles R. Swindoll


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Sa 28. Aug 2021, 22:42 


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Folge 1797 - Alter Adel
BeitragVerfasst: So 29. Aug 2021, 23:10 
Offline

Registriert: Mi 29. Sep 2010, 00:11
Beiträge: 11587
Die Puppe Lisa, schön, dass Du auch dieses Detail aufgegriffen hast. Lisa scheint ja eine Art Lebenstherapie gerade zu erleben, so wie sich alles ineinander fügt bzw. wie diverse Traumata ihrer Kindheit jetzt wieder auftauchen und irgendwie Lösung finden. Mal sehen, was das alles mit Lisa macht.

Und Valerie voll fies. Aber ich vermute, dass sie bald Schiffbruch erleidet bei ihrer neuen Arbeitsstelle. :twisted:

Gabi hatte also ne Panikattake. Und Roland der Querdenker Coronaleugner ist in seinem Element. :P
Bei der Figur Roland Landmann hatte man damals das Gefühl, dass sich die Autoren der Lindenstrasse nicht klar waren, was sie mit der Figur wollen. Zuerst dieser völlig durchgeknallte total unsympatische und humorlos anstrengende Prepper. Dann wurde der Kurs der Figur komplett geändert, was zwar nicht nachvollziehbar war (weil quasi ein komplett neuer Mensch aus dem Roland gemacht wurde), jedoch letztlich eine glückliche Wendung war, weil der neue Roland (aus meiner Sicht) eine Bereicherung für die Serie war.
Denn das war endlich mal wieder so ein eigener Charakter (auch nicht austauschbar durch einen anderen Darsteller). Ich finde jedenfalls interessant, dass Du so paar Anschauungen von dem "alten" Roland nun wieder aufgreifst und durchscheinen lässt. Ich glaube, dass das gut funktioniert, diesen Bruch durch den Wechsel, der bei der Figur Roland vorgenommen wurde, bisschen zu beheben.


David Krämer sieht in meiner Phantasie immer noch genauso aus wie damals und hat den gleichen Hundeblick. :P


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Folge 1797 - Alter Adel
BeitragVerfasst: Mo 30. Aug 2021, 08:20 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mi 15. Sep 2010, 12:37
Beiträge: 10004
An David kann ich mich NULL erinnern :?


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Folge 1797 - Alter Adel
BeitragVerfasst: Mo 30. Aug 2021, 15:15 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di 14. Sep 2010, 16:04
Beiträge: 10221
Wohnort: Popihausen
fräulein hülschigung hat geschrieben:
David Krämer sieht in meiner Phantasie immer noch genauso aus wie damals und hat den gleichen Hundeblick. :P


Den fand ich damals süß, wie er da immer so schüchtern war. Wenn das ein realer Mensch aus meinem echten Umfeld und nicht nur eine fiktive Serienfigur gewesen wäre, hätte ich mich, glaub ich, echt ein bisschen in den verliebt.


Gossi hat geschrieben:
An David kann ich mich NULL erinnern


Das ist jetzt auch nicht so verwunderlich, wenn man bedenkt, wie man damals mit dem umgegangen ist. Ich hatte echt den Eindruck, dass die Autoren schon nach kurzer Zeit nicht mehr wussten, was sie mit ihm anfangen sollten und dass er dann schnell nach Israel entsorgt werden musste. Ich fand's schade, ich hätte gerne mehr von dem gesehen.

_________________
Das Leben besteht zu 10% aus dem, was dir passiert und zu 90% daraus, wie du darauf reagierst
Charles R. Swindoll


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 4 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

0 Mitglieder


Ähnliche Beiträge

Folge 1797 - Alter Adel
Forum: Lindenstraße morgen
Autor: popo wolfson
Antworten: 0

Tags

Audi, Pop

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group


Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Quelle, NES, Haus, Erde, Liebe

Impressum | Datenschutz