Folge 1394 - I need Dollars

Aber der Dressler ist doch wirklich einfältig, behängt sich mit ner schicken Tussi, die ihn bereits um sein Geld betrogen hat und sühlt sich im Gefühl der Nächstenliebe.

Naja, so isser halt drauf, der Alte.

Aber immerhin pflegt er mittlerweile auch ein freundschaftliches Verhältnis zu seiner Exfrau Tanja. Und die hat sogar mal zugestimmt, ihn um die Ecke zu bringen, um an seinen Schotter ranzukommen.

Eigentlich waren bislang eh beinah alle, die mit Dressler näher zu tun hatten, eher an seinen pekuniären Ressourcen interessiert als an seiner Person. Sein leiblicher Sohn Frank ist da durchaus mit von der Partie. Und das will was heißen. Das Verhältnis zwischen Dressler und seinem Sohn ist - sagenwirmal - irreparabel zerrüttet. Von Vater-, bzw. Sohnesliebe ist da nix mehr spürbar.

Einzige Ausnahmen sind Elisabeth Flöter selig, Egon Kling selig, sein treuer Diener Gung, seine Ex, die Paranoikerin (wie hieß die noch gleich?), und bis vor kurzem auch Carsten Flöter. Selbst Ziehtochter Jack hat mal kurzfristifg in Erwägung gezogen, so zu tun, als sei sie von Dressler vergewaltigt worden, als solch ein Fall durch die Medien geisterte, hat aber dann doch noch die Kurve gekriegt. Später hat sie sich dann rasch damit abgefunden, dass Dressler ablehnte, als sie ihn um die Finanzierung ihrer Motorrad-Rallye bat.

Natürlich ist Dressler an dieser trostlosen Situation alles andere als unschuldig.
Denn ebenso wie ihn alle anderen als anzapfbare Geldquelle betrachten, betrachtet Dressler alle anderen als Schachfiguren, die er mit Hilfe seines Geldes nach Belieben manipulieren und an sich binden kann kann. Dressler IST praktisch sein Geld. Und wenn er sich schon selbst so sieht ... warum sollen andere ihn eigentlich anders sehen. "Arzt heile dich selbst", würde ich da mal sagen. Oder "Telefonseelsorger, rufe dich selbst an." Aber zum Umdenken ist er vermutlich eh zu alt. Was allerdings auch den Reiz der Figur ausmacht.

"Friede, Freude, Eierkuchen" will ja eh niemand sehen.

Der einzige, den ich an Dresslers Stelle im Testament bedenken würde, wäre "Monsieur" Gung und vielleicht ein bisschen die Paranoikerin. Die hat sich auch nicht kaufen lassen, sondern ist rechtzeitig gegangen. Chapeau! Wobei es interessant wäre, wenn Gung nach dem Tode Dresslers (der ja nicht mit dem der Tod des Darstellers zusammen fallen muss, dem ich ein langes Leben gönne) unerwartet einen ganz anderen Aspekt seiner Persönlichkeit zeigen würde als nur den des willfährigen Dienstboten. Die können warten, die Asiaten ...