Im Westen nichts Neues: Der lange Abschied von Sabrina geht weiter *seufz* ... mit einer gehörigen Ladung Betroffenheit wie gehabt.
Ich frage mich, was das Drehbuch damit bezweckt, dass es den Tod von Serienfiguren scheinbar ins Endlose ausdehnt. Ist das latente Nekrophilie? Beim Sterben von Maja wurde das ja ähnlich gehandhabt. Damals bei Benno wurden wenigstens noch Geschichten erzählt. Aber hier hagelt es ja eine Banalität nach der anderen. Alle haben Sabrina lieb, Sabrina hat alle lieb, Hajo hat Schuldgefühle, Enzo ist verzweifelt, weil er seine Mutter nicht verlieren will u.s.w. Gut, die Musikuntermalung war natürlich sehr emotional und mitreißend. Der 2. Satz von Beethovens 7. Sinfonie zählt auch zu meinen Lieblingsstücken. Aber das kann ich mir auch so anhören ohne Sabrinas Kopf auf dem Kopfkissen. Irgendwie kam mir dabei übrigens unfreiwillig Evelyn Hamann in den Sinn. Und zwar in diesem
Bürosketch mit Loriot, wo kurz ihr Kopf im Bild ist und sie sagt "Karl-Heinz". Ist natürlich der Tragik der Situation überhaupt nicht angemessen. Aber das Gehirn geht halt manchmal seine eigenen Wege.
Ich weiß, viele Zuschauer finden Jack klasse, weil sie immer so herrlich offen und direkt ist. Mir geht das nicht so. Ich fand es schon ziemlich herablassend, wie sie Sandra so knallhart abgebürstet hat. Mir ist schon klar, dass diese Szene eine pädagogische Botschaft transportieren sollte: Es gibt immerhin Leute, die sind unheilbar erkrankt und liegen in den letzten Zügen. Die Probleme aller anderen, die weiterhin mit den Mühsalen des Alltags klar kommen müssen, sind ein reiner Fliegenschiss dagegen. Aber das wussten wir sicherlich alle auch schon vorher.
Naja, Sandra: Sie ist wegen dem Baby zwischen Jack und Vasily hin und hergerissen. Und meistens tanzt sie ja dann doch nach Jacks Pfeife. Von Vasily erwartet sie, dass er sich fügt und in diesem Terzett die dritte Geige spielt. Ich glaube, ich hätte sie anstelle Vasilys auch vor die Tür gesetzt. Vielleicht zieht sie ja zu Jack und geht mit ihr eine lesbische Beziehung ein.
Der beste Satz der Folge kam von Orkan: "Jede Familie hat ihre Probleme. Schau mich an!"
Da hat er - wahrscheinlich unbeabsichtigt - ein wahres Wort ausgesprochen.
Er ist ja wirklich das Problem in der Dagdelen-Familie.