Elses Erben

Lindenstraße 1985 bis 2015 - 30 Jahre Lindenstraße, laßt uns darüber im Lindenstraßenforum schnacken.
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 Betreff des Beitrags: Folge 1879 - Grüße von Hiob
BeitragVerfasst: Sa 6. Mai 2023, 23:41 
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Folge 1879: Grüße von Hiob

Spieltag: Donnerstag, 04.05.2023

„Kannst du denn nicht irgendwas unternehmen?“ möchte Valerie am Morgen von Mitbewohnerin Nina wissen. „Du sitzt doch an der Quelle! Du kannst dir doch ihre Polizeiakte besorgen und zumindest mal gucken, was da konkret so drin steht!“
„Mit welcher Begründung denn?“, fragt Nina. „Es ist ja nicht so, dass ich irgendwie gegen diese Frau Lüders ermittle oder so. Mit welcher Berechtigung sollte ich da Einblick in ihre Akte nehmen dürfen?“
„Aber da gibt es doch bestimmt irgendwelche Möglichkeiten“, gibt Valerie zu bedenken. „Irgendwie inoffiziell. Auf dem kleinen Dienstweg sozusagen…“
„Aber Valerie, was soll denn das bringen? Selbst wenn ich da etwas über sie in Erfahrung bringe… Was ändert es an den Tatsachen? Wenn sie früher wirklich mal bei der RAF war, dann wird sie da wohl nur ein sehr kleines Licht gewesen sein. Und wenn da so offiziell bekannt ist, dass hier in der Nachbarschaft die sprichwörtlichen Spatzen das von den Dächern pfeifen, dann wird sie sicher auch ihre Strafe dafür verbüßt haben. Was willst du denn dann von ihr, bzw. was willst du gegen sie unternehmen?“
„Roland hat auch wirklich große Angst, dass sie vielleicht einen Terroranschlag hier in der Straße verüben könnte“, erklärt Valerie. „Und die Iffi nimmt das alles natürlich wieder mal überhaupt nicht ernst!“
„Oh, bitte, Valle, was soll denn das jetzt?“ fragt Iffi genervt, die gerade die Küche betreten hat.
„Ist doch so!“ entgegnet Valerie schnippisch.
„Valerie, wenn man diese Frau wirklich wieder auf die Öffentlichkeit losgelassen hat, dann wird sie mehrere entsprechende psychologische Gutachten über sich ergehen lassen haben müssen, die beweisen, dass sie wirklich keine Gefahr mehr darstellt!“, versucht Nina ihre Mitbewohnerin zu beruhigen.
„Aber sie hat schlimme Dinge getan!“ protestiert Valerie weiter.
„Das wissen wir doch gar nicht!“, widerspricht Iffi. „Und selbst wenn… Timo hat auch Fehler gemacht und ist in solche Kreise geraten. Aber es wäre doch schrecklich, wenn er dafür jetzt ein Leben lang stigmatisiert würde…“
Valerie blitzt ihre Schwester böse an. „Natürlich“, zischt sie. „Aber wenn das jetzt eine Ausländerin wäre, irgendeine Araberin, die mal was mit dem Taliban oder so zu tun hatte, dann würden bei dir jetzt sämtliche Alarmglocken schrillen! Aber so eine deutsche Staatsbürgerin, die ist natürlich über alles erhaben, du Faschistin, du!“
„Also jetzt reicht’s mir aber!“ keift Iffi empört zurück. Erbost schnappt sie sich ihre Tasche und macht sich auf den Weg ins Labor.
„War das jetzt wieder nötig?,“ fragt Nina.
„Sie kritisiert mich doch ständig!“ mosert Valerie. „Aber wehe, einer sagt mal was gegen die heilige Iffi…!“
Als auch Nina die Wohnung verlassen hat, kommt Roland aus dem Bad, der den ganzen Disput dort mitangehört hat.
„Loss mal gut sein, Valerie“, sagt er. „Wür brauchen die Hilfe vonner Nina nüscht. Üsch hab schon angefangen, hür in der Nachborschaft zü erzöhlen, was düse Lüders für eene üst. Man muss sisch selbst helfen, weeßte! Und wenn de Leute hür örstmal wüssen, wü dü tückt, dann wörden se süsch schon vor öhr in Acht nehmen…!“
„Und was sagen die Leute so, die du gewarnt hast?,“ möchte Valerie wissen.
„Nojö… dös is ooch total underschüdliüsch“, berichtet Roland. „Die Lesbe, die Schildknecht, hat gesaacht, dess uns das doch gor nüschts anginge, wie die Iffi und die Nina. Aber die Dagdelen zum Beispiel, die war doch zümlüsch beorgt…“
Zur gleichen Zeit verlässt Lisa das Haus in der Lindenstraße 3 und sieht auf der anderen Straßenseite ihren Sohn auf den Supermarkt zugehen.
„Paul!“ ruft sie. „PAUL!!!“
Als Paul stehen bleibt, eilt Lisa zu ihm hinüber.
„Was ist?“ fragt er genervt. „Ich muss zur Arbeit!“
„Genau darum geht es ja!“ erklärt Lisa eilig. „Diese Frau Lüders, die da bei euch arbeitet… Was ist das eigentlich für eine…?“
„Die is´ ganz nett“ erwidert Paul.
„Ja, und sonst?“ bohrt Lisa weiter. „Was weißt du denn so über die?“
„Nicht viel“, sagt Paul. „Das ist jetzt nicht so eine, die den ganzen Tag labert. Über ihren Privatkram spricht da jetzt nicht so viel…“
„Und findest du das nicht verdächtig?“ bohrt Lisa weiter.
„Verdächtig?“ fragt Paul irritiert. „Nee, wieso das denn? Wir sind hier ja schließlich auf der Arbeit und nicht beim Kaffeeklatsch. Also ich muss dann auch weiter…“
„Hüte dich vor der!“ sagt Lisa schnell.
„Wie bitte?“ Paul bleibt irritiert stehen.
„Ich hab gehört, dass die…“, Lisa hält inne und senkt ihre Stimme: „Die soll früher eine Terroristin gewesen sein. Bei der RAF…“
„Was?“ Paul starrt seine Mutter ungläubig an. „Wer hat dir denn so einen Scheiß erzählt?“
„Das… macht hier so die Runde…“, erklärt Lisa.
„Aha“, meint Paul dazu und geht dann kopfschüttelnd weiter…
Dennoch fällt ihm während seiner Schicht im Supermarkt auf, dass irgendwas nicht stimmt. Die Wendland-Töchter Annalena und Merle stehen irgendwann tuschelnd in einem der Gänge und beobachten dabei Jenny. Und auch Valerie scheint bei einem Besuch im Supermark ein besonderes Augenmerk auf die Kollegin zu haben. Nun ja, diese Valerie hat sowieso einen gewaltigen Dachschaden… Dennoch ist es irgendwie auffällig, dass sich einige Kunden heute sehr spezifisch für Jenny zu interessieren scheinen.
„Paul, ich suche das Waschmittel, das heute im Angebot ist!“ Helga steht plötzlich hinter ihm und wirkt etwas ratlos und verloren im Gang mit den Waschmitteln.
„Das ist da hinten bei den Aktions-Waren“, erklärt Paul und deutet zu den entsprechenden Tischen und Regalen rüber, an denen gerade Jenny zugange ist. „Fragen Sie doch nochmal bei meiner Kollegin da vorne nach, wenn Sie’s nicht finden.“
Helga hält inne und schielt skeptisch zu Jenny rüber. „Also eigentlich wäre es mir lieber, wenn du… mir das zeigen könntest…“
Irritiert starrt Paul Helga an. „Haben Sie irgendein Problem mit Frau Lüders?,“ erkundigt er sich.
„Nein, nein“, sagt Helga hastig. Dann wartet sie noch einen Augenblick, bis Jenny um die nächste Ecke verschwunden ist, und sagt: „Ach, ich werde es schon selbst finden…“
Eiligen Schrittes huscht sie zu den Aktions-Waren hinüber und scheint sich dabei abzusichern, dass Jenny nicht zurück kommt. Als sie das gesuchte Waschmittel gefunden hat, schnappt sie sich schnell zwei Flaschen, nickt Paul aus der Distanz nochmal zu und eilt in Richtung der Kassen…
Irgendwas ist hier im Busch, das wird Paul zunehmend bewusst. Als er kurze Zeit später im Pausenraum auf Jenny trifft, setzt er sich zu ihr an den Tisch. Gerade, als er überlegt, wie er ein unverfängliches Gespräch mit ihr beginnen könnte, hallt eine Lautsprecherdurchsage von Marktleiter Christopher Fröhlich durch den Supermark, der Jenny in sein Büro bittet…
„Was gibt’s denn?“ fragt Jenny beim Eintreten und nimmt vor seinem Schreibtisch Platz.
Fröhlich betrachtet Jenny prüfend.
„Frau Lüders, wir hatten bei Ihrer Einstellung ein Abkommen“, sagt Fröhlich plötzlich mit ernster Stimme. „Ihre… ich nenne es mal zweifelhafte Vergangenheit darf sich nicht auf den Geschäftsalltag hier auswirken. Ansonsten kann ich Sie hier nicht weiter beschäftigen. Das habe ich sowohl Ihnen wie auch Ihrem Sozialhelfer von Anfang an unmissverständlich klar gemacht.“
„Ich… verstehe nicht“, erwidert Jenny irritiert. „Ich habe mit niemandem über… meine… Vergangenheit gesprochen.“
„Und dennoch wissen die Kunden anscheinend darüber Bescheid“, sagt Fröhlich. „Es gab in den letzten Tagen mehrere besorgte Nachfragen, ob an diesen Gerüchten etwas dran ist. Stammkunden bleiben plötzlich weg…“
Fröhlich setzt Jenny genaustens über die besorgniserregenden Entwicklungen ins Bild, die er in den letzten Tagen beobachten konnte, und teilt ihr anschließend unmissverständlich mit, dass er das Beschäftigungsverhältnis unter diesen Bedingungen keineswegs länger aufrecht erhalten kann.
„Ich kündige Ihr Dienstverhältnis zum 30. Juni. Mit dem, was Sie noch an Überstunden- und Urlaubsansprüchen haben, können Sie bereits heute aufhören“, erklärt er im sachlichem Ton. „Den Rest Ihrer heutigen Schicht schenke ich Ihnen. Ich möchte, dass Sie nun bitte Ihren Spind räumen und dann umgehend das Geschäft verlassen!“
Wie vom Donner gerührt ,verlässt Jenny das Büro ihres Vorgesetzten.
„Ist was passiert?“ fragt Paul besorgt, als sie anfängt, den spartanischen Inhalt ihres Spinds auszuräumen, doch Jenny antwortet ihm nicht. Wie betäubt verlässt sie den Supermarkt und lässt sich auf eine der Bänke an der Ecke Lindenstraße/Kastanienstraße fallen…
Dort findet Claudio sie eine Weile später vor, wie sie abwesend vor sich hinstarrt.
„Jenny! Iste etwas passierte?“ fragt er besorgt.
Endlich erwacht Jenny aus ihrer Lethargie. Sie sieht ihn glasig an und sagt: „Ich bin gefeuert worden! Einfach so. Von jetzt auf gleich…!“
„Aber wieso?“ fragt Claudio. Und Jenny erzählt ihm von dem Gespräch, das sie mit Supermarktleiter Fröhlich geführt hat. Claudio reagiert sehr mitfühlend und verständnisvoll auf Jennys Situation, die gerade überhaupt keine Ahnung hat, wie es nun mit ihr weitergehen soll. Und zum ersten Mal, seit Claudio von Jennys RAF-Vergangenheit erfahren hat, ist da wieder etwas von der alten Vertrautheit, die die beiden in ihrer Jugend empfunden haben.
„Mein Neffe Enzo und ich kommen eigentliche sehr gute zurechte zu zweit in die Pizzeria“, überlegt Claudio. „Aber iche glaube, meine Nachbar Murat kann noch eine Aushilfe gebrauchen in seine Imbisse.“
Und in der nächsten halben Stunde schafft Claudio es, für Jenny einen neuen Aushilfsjob bei Murat im Döner-Laden klar zu machen. Doch damit tun sich schon wieder neue Probleme auf…
„Du hast WAS?“ fragt Lisa fassungslos, als Murat ihr am Abend von seiner neuen Mitarbeiter erfährt.
„Aber, Baby, wir waren uns doch einig, dass ich eine Aushilfe suche, wenn wir den Laden immer so lange aufmachen wollen“, verteidigt der Türke seine Entscheidung. „Der Laden wirft dafür nun wirklich genug ab. Und ich kann doch nicht auf Dauer täglich zwölf oder noch mehr Stunden alles alleine machen!“
„Aber doch nicht DIESE Frau!!!“ regt Lisa sich lautstark auf. „Weißt du eigentlich, dass das eine Terroristin ist.“
„War“, verbessert Murat sie. „Ja, das hat sie mir gleich erzählt, als Claudio vorhin mit ihr aufgetaucht ist. Und dass sie deshalb ihren Job im Supermarkt verloren hat. Baby, bitte, das ist doch Vergangenheit. Ich glaube, dass sie wirklich fleißig ist und einen guten Job machen wird. Lass uns ihr eine Chance geben…“
Lisa denkt kurz darüber nach. „Ich werde diese Person genau im Auge behalten!“, zischt sie dann schließlich. „Beim kleinsten Fehltritt ist sie wieder weg!!!“


„Würdest du dich bitte beeilen?! Du kommst zu spät zur Schule!!“ Urszula ist gereizt an diesem Morgen, denn Artjom scheint mal wieder alle Zeit der Welt zu haben.
„Triffst du dich heute wieder mit dem Mastschwein?“ möchte Artjom von Urszula wissen – und erntet dafür einen strafenden Blick.
„Hör auf, so abfällig über Udo zu reden!“ zischt sie wütend. „Du bist im Augenblick der Letzte, der es sich leisten kann, eine große Lippe zu machen. An deiner Stelle würde ich ganz kleine Brötchen backen.“
„Ich backe gar nicht, dafür gibt es Bäcker“, erwidert Artjom und grinst sie provokant an.
Als Artjom sich auf den Schulweg gemacht hat, verlässt auch Urszula die Wohnung, um sich zur Arbeit zu begeben. Im Treppenhaus trifft sie auf Andy, der eine flackernde Glühbirne auswechselt.
„Alles in Ordnung bei euch?“, fragt er. „Dein… Sohn sah ja gerade nicht sehr glücklich aus. Und im übrigen finde ich, er könnte auch mal sowas wie ´guten Morgen´ sagen…“
„Spar dir deine Bemerkungen“, faucht Urszula ihn an und setzt ihren Weg fort.
Nachdem sie missgelaunt ihren Vormittag auf der Arbeit hinter sich gebracht hat, trifft die Polin sich in ihrer knapp bemessenen Mittagspause mit Udo Bloch in einem kleinen Schnell-Imbiss, gleich um die Ecke vom Billig-Salon.
„Eine furchtbare Gegend ist das hier“, stellt der Knopf-Fabrikant fest und trinkt einen Schluck von seinem Kaffee. „Und diese Plörre hier ist auch furchtbar. Vom Essen mal ganz zu schweigen…“
„Ich kann es mir zeitlich leider nicht leisten, in meiner Pause zum Essen sonst wohin zu gehen“, erklärt Urszula bedauernd.
„Du solltest diesen Job überhaupt nicht machen“, befindet Udo. „Das hat doch nichts mit einem angenehmen Arbeitsklima zu tun. In diesem Friseur-Discounter wird man als Mitarbeiterin doch nur verheizt…“
„Ich würde auch liebend gerne wieder in einem vernünftigen Salon arbeiten“, bedauert Urszula. „Aber leider habe ich noch nichts Passendes gefunden…“
Bloch tippt unterm Tisch seine Fußspitze gegen die von Urszula und flüstert: „Eigentlich bräuchtest du gar nicht mehr zu arbeiten. Ich habe genug Geld…“
Ruckartig zieht Urszula ihren Fuß weg. „Udo, bitte!“, zischt sie.
„Was denn?“, fragt Bloch verständnislos…
Urszula lächelt etwas milder, dann sagt sie: „Wir hatten ein halbes Dutzend Verabredungen in den letzten Monaten. Das ist vielleicht nicht der Punkt, an dem man seine gesamte Zukunft festlegen sollte…“
„Wir sind aber auch beide keine 20 mehr“, erwidert Bloch. „In unserem Alter sollte man die Zukunft auch nicht mehr ewig aufschieben…“
„Ich mag dich ja“, gibt die Polin zu. „Sehr gerne sogar.“ Aber zum einen habe ich mir geschworen, mich nie wieder von einem Mann abhängig zu machen. Das ist bei Christian gründlich genug in die Hose gegangen… Und zum anderen…“
„Dein Sohn“, vermutet Bloch, als Urszula nicht weiter redet.
„Er ist in einer schwierigen Phase“, seufzt die Polin. „Ich… kann ihm das nicht antun, Er… er wird das nicht akzeptieren… Er wird DICH nicht akzeptieren…“
„Willst du dir jetzt dein ganzes weiteres Leben von deinem Sohn bestimmen lassen, Ulla?“ fragt Bloch.
„Er… ist sehr… sensibel…“
Bloch schlägt mit der flachen Hand auf die Tischplatte. „Verdammt nochmal, Ulla, er hat Shampoo getrunken, weil er eifersüchtig darauf war, dass du mit mir ausgegangen bist. Sie mussten ihm den Magen auspumpen. Das hat doch nichts mit einer schwierigen Phase zu tun! Das ist nicht normal, Ulla!!!“
„Erklär du mir jetzt bitte nicht, was normal ist und was nicht“, erwidert Urszula gereizt. „Du hast schließlich keine Kinder.“
„Trotzdem wirst du doch wohl zugeben müssen, dass solch ein Verhalten über eine normale pubertäre Verstimmung hinaus geht“, seufzt Bloch.
„Heute Abend kommt ein Freund vorbei“, erklärt Urszula. „ ´Käthe´… also… äh… Georg. Er… er kennt sich aus mit Kindern. Er wird mit Artjom reden…“
„Kinder“, murmelt Bloch missmutig. „Dein Artjom ist doch kein Kind mehr!“
„Aber er ist auch noch nicht erwachsen! Und er hat es nicht leicht gehabt in den letzten zwei Jahren!“
Urszula kehrt nach der Mittagspause in den Billig-Salon zurück und bringt den Nachmittag auf der Arbeit hinter sich.
Als am Abend ´Käthe` vor der Tür steht, hofft sie, dass der Tag noch einen guten Ausklang finden wird.
„Ich lass euch mal alleine“, flüstert sie und verschwindet ins Wohnzimmer, während sich ´Käthe` zu Artjom an den Küchentisch setzt. Georg versucht es zunächst mit eher belanglosem Smalltalk, erkundigt sich, wie es bei Artjom in der Schule läuft, doch der Junge zeigt sich alles andere als kommunikativ.
„Du findest es nicht so gut, dass deine Mutter wieder einen Freund hat, oder?“ kommt ´Käthe´ schließlich zum Punkt. Nun endlich blickt Artjom auf.
„Er ist nicht ihr Freund“, sagt er kaum hörbar. „Sie daten nur…“
„Aber daraus kann sich ja mehr entwickeln“, gibt ´Käthe´ zu bedenken. „Und ich finde, dass du dich damit auseinandersetzen solltest. Und dass du lernen solltest, es zu akzeptieren, wenn deine Mutter nach der Trennung von deinem Vater wieder Interesse für einen anderen Mann entwickelt…“
Artjom blitzt ´Käthe´ feindselig an. Dann huscht ein gehässiges Lächeln über sein Gesicht und er zischt: „Ich glaube nicht, dass ich mit einer schwulen Schwucke wie dir über solche Dinge reden muss!“
´Käthe´ schnappt empört nach Luft. „Also ich finde ja, dass du dich gerade etwas im Ton vergreifst“, erwidert er.
„Und ich finde nicht, dass ich mich von einer Schwuchtel irgendwie erziehen lassen muss“, erwidert Artjom diabolisch grinsend. „Spar dir deinen pädagogischen Scheiß, du Arschficker!“
´Käthe´ stößt geräuschvoll die Luft aus. So viel offensive Feindseligkeit hat er hier heute Abend nicht erwartet. Nach ein paar Sekunden hat er seine Fassung halbwegs zurück und fragt: „Warum hast du das Spülmittel getrunken? Was hast du dir davon versprochen?“
„Na, da hat aber einer seine Hausaufgaben nicht gemacht“, lacht Artjom gehässig. „Das war kein Spülmittel, das war Shampoo!“
„Und warum hast du das Shampoo getrunken?“, fragt ´Käthe´nun, immer noch um Fassung bemüht.
„Die Frage ist eher, warum einer wie du kein Shampoo trinkt und daran verreckt“, flüstert Artjom. „Ein schwules Arschloch weniger auf der Welt.“
Erneut muss ´Käthe´ um Fassung ringen. Dann legt er Artjom freundschaftlich die Hand auf den Arm und beginnt: „Artjom! Vielleicht können wir versuchen, in Ruhe…“
„Nimm deine Finger da weg!“, fällt Artjom ihm ins Wort. „Oder ich schreie nach meiner Mutter und sage ihr, dass du mich betatschen wolltest, du schwule Sau!“
´Käthe´atmet tief durch. „Okay“, sagt er schließlich. „Ich denke, dass wir hier heute Abend nicht weiter kommen…“ Aufgewühlt verlässt er die Küche, während Artjom sich zufrieden erhebt und ein Brot zu schmieren beginnt..
„Seid ihr schon fertig?“, erkundigt sich Urszula. „Hat euer Gespräch was gebracht? Konntest du Zugang zu ihm finden?“
„Zugang?“ fragt ´Käthe´, während er sich die Jacke anzieht. „Tut mir leid, Urszula, aber wie soll man zu so einem Jungen Zugang finden? Ganz ehrlich, er ist provokativ, manipulativ und homophob ist er offenbar auch noch. Ich glaube kaum, dass er deinen Udo plötzlich akzeptieren würde, nur weil ich mal mit ihm geredet habe. Dieser Junge kreist so sehr um sich selbst, da ist überhaupt kein Platz für andere…“
„Wie meinst du das?“, fragt Urszula verwirrt.
„Ich meine, dass mir in meinem Leben noch kein verbohrterer und verstockterer Junge als Artjom begegnet ist. Der braucht keinen pädagogischen Rat, der braucht einen guten Psychiater!“
Und damit rauscht ´Käthe` aus der Wohnung und lässt eine sprachlose Urszula zurück. Als diese die Küche betritt, ist Artjom gerade dabei, ein Brot zu essen.
„Was war denn los, mein Schatz?“, fragt Urszula besorgt.
„Ich mag ihn nicht, er hat mich beschimpft“, erklärt Artjom mit weinerlicher Stimme.
„ `Käthe´ hat dich beschimpft?“, fragt Urszula ungläubig. „Das kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen.“
„Wieso heißt ein Mann überhaupt ´Käthe` ?“, fragt Artjom.
„Naja, eigentlich heißt er ja Georg“, erklärt Urszula.
„Aber warum nennt er sich ´Käthe`?“
„Na, weil… keine Ahnung, er hieß halt schon immer ´Käthe´!“
„Findest du das nicht sehr seltsam?“, fragt Artjom und sieht Urszula eindringlich an. Diese steht ratlos da. Und plötzlich verspürt sie unendlich viel Mitleid für ihren Adoptivsohn. Wer sehr muss diesem Jungen das alles zu schaffen machen. Die Trennung von Christian, der Schulwechsel, generell die Tatsache, dass er aus seinem vertrauten Umfeld gerissen wurde… Und nun muss er sich auch noch damit arrangieren, dass sie einen anderen Mann kennengelernt hat. Das muss ja einfach zu viel für ihn sein. Und so schließt Urszula Artjom in die Arme und drückt ihn ganz fest an sich…


Rahel sitzt im Café Bayer und frühstückt, als Mandy das Geschäft betritt und bei Anna ein belegtes Brötchen zum Mitnehmen bestellt.
„Ich bin nicht dazu gekommen zu frühstücken“, erklärt sie. „Jeremy und Phoebe haben heute so entsetzlich rumgetrödelt und ich muss in die Stadt, ich hab gleich einen Ultraschall-Termin.“
„Und da gehen Sie ohne David hin?,“ erkundigt sich Anna.
„Der hat irgendeinen wichtigen Kundentermin in der Bank, den er nicht verschieben kann“, erwidert Mandy. „Aber das ist echt nicht schlimm, er muss ja wirklich nicht bei jedem Routine-Termin dabei sein…“
Mandy zahlt und verlässt das Café. Und in diesem Moment beschließt Rahel eiskalt, dass es an der Zeit ist, zu handeln – und zwar ganz offensiv. Wenn sie David wirklich zurück will und verhindern möchte, dass er mit dieser schwangeren Proletin, die bereits zwei Kinder von einem anderen Kerl hat, eine Familie zu gründen, dann muss sie aufhören, auf ein Wunder zu warten und auf seine Einsicht zu hoffen, sondern direkt etwas unternehmen. Hastig knallt sie einen Geldschein auf den Tisch neben ihr halb gegessenes Frühstück, ruft Anna ein „Stimmt so“ zu und stürmt ebenfalls aus dem Lokal…
Mandy steht an der Bushaltestelle vor dem Akropolis und beißt gerade in ihr belegtes Brötchen. Rahels Mietwagen steht ein Stück die Kastanienstraße runter, vom Bus ist weit und breit nichts zu sehen. Eiligen Schrittes hastet Rahel zu ihrem Wagen, knallt die Tasche auf den Rücksitz und atmet tief durch. Als sie im Rückspiegel den Bus ankommen sieht, wischt sie sich die Schweißperlen von der Stirn und fährt los. An der Haltestelle kommt sie zum Stehen, lässt das Fenster an der Beifahrerseite runter und ruft Mandy zu: „Wollen Sie in die Stadt? Kann ich Sie vielleicht mitnehmen?“
Mandy zögert. Was will die denn jetzt von ihr…? Allerdings gefällt ihr die Aussicht, mit dem Linienbus bis zu ihrer Frauenarztpraxis schaukeln zu müssen, auch nicht besonders und so nimmt sie Rahels Angebot schließlich an und steigt ein…
Doch als Mandy dann so neben Rahel im Auto sitzt – der Ex von David – fühlt sie sich plötzlich äußerst unwohl in ihrer Haut und weiß überhaupt nicht, worüber sie mit ihr reden soll. Über David etwa?
„Was machst du denn in der Stadt?“ fragt Rahel freundlich. „Es ist doch okay, wenn ich du sage, oder?“
„Natürlich“, entgegnet Mandy zögernd. „Ich muss zum Frauenarzt. Vorsorge.“
Rahel schielt kurz zu Mandys Bauch rüber. „Wann ist es denn soweit?“ fragt sie.
„Am 1. Juli bin ich ausgezählt“, erklärt sie. „Aber bisher ist noch kleines meiner Kinder pünktlich gekommen. Jeremy und Phoebe kamen beide später.“ Mandy muss lachen, doch als sie zu Rahel hinüber sieht, bemerkt sie, dass diese keine Miene verzieht, sondern verbissen auf die Straße starrt. Mandy verstummt und verfällt in Schweigen.
„Kinder waren für David früher nie ein Thema“, sagt Rahel plötzlich. „Eigentlich ist er auch gar nicht der Typ dafür.“
„Er freut sich darauf“, sagt Mandy leise.
„Ist er denn auch der Vater?“ fragt Rahel spitz.
„Ja, selbstverständlich“, erwidert Mandy empört.
„Was ist denn mit dem Vater von den beiden anderen? Oder sind es zwei Väter?“
„Einer“, erwidert Mandy kühl. „Und er ist tot. Unfall!“
„Oh“, entfährt es Rahel… Nach einem kurzen Schweigemoment sagt sie: „Schon komisch. Früher wollte David nie Kinder haben. Kann mir schwer vorstellen, dass er sich jetzt tatsächlich darauf freut…“
Mandy verspürt zunehmend Wut auf diese Frau aufsteigen. Es ist so offensichtlich, dass die ihren Ex zurück haben will. Muss sie sich das wirklich von ihr bieten lassen? Nein, muss sie nicht. Daher holt sie zum Gegenangriff aus und sagt so zynisch wie möglich: „Tja! Kommt eben immer drauf an, mit wem…!“
Rahels Miene versteinert… Der Rest der Fahrt verläuft schweigend. Als Mandy sagt: „Da vorne muss ich raus“, fährt Rahel ran und sagt kühl: „Alles Gute dann!“
Als Mandy aussteigt und im Eingang der Praxis verschwindet, blickt Rahel ihr verbittert hinterher. David und Vater… und dann noch mit dieser ordinären Person. Nein, das passt einfach nicht! Das kann nicht gut gehen…
„Fühlen Sie sich denn gut?“, erkundigt sich die Frauenärztin Dr. Diane Unruh wenig später während der Untersuchung.
„Ich hab seit ein paar Wochen immer so ein Ziehen im Unterleib“, sagt Mandy. „Hier so!“
Nachdem Dr. Unruh die Lage des Kindes bestimmt und seine Herztöne überprüft hat, fährt sie mit dem Ultraschallgerät über die von Mandy angegebene Stelle, die sich unterhalb als die Gebärmutter befindet. Mehrmals kontrolliert sie mit dem Gerät die betreffende Stelle und wirkt plötzlich ein wenig beunruhigt.
„Stimmt irgendwas nicht?“, erkundigt sich Mandy.
Dr. Unruh tastet weiter und fragt: „Wann war noch gleich Ihre letzte Krebs-Nachsorge?“
„Im Januar“, sagt Mandy. „Wieso…?“
„Das gefällt mir nicht…“, murmelt die Ärztin.
„Was denn?“ fragt Mandy und spürt Angst in sich aufsteigen. Dr. Unruh macht noch ein paar weitere Ultraschallbilder. Dann sagt sie: „Meine Assistentin wird gleich noch Blut bei Ihnen abnehmen, für ein großes Blutbild!“
„Aber was ist denn los?“, fragt Mandy nervös.
„Da ist etwas auf dem Ultraschall, was da nicht hingehört“, erklärt die Ärztin. „An Ihren Eierstöcken.“
Mandy fühlt, wie sie von einer Welle der Panik überrollt wird. „Ist es…?“
„Es könnte auch etwas Harmloses sein“, sagt die Unruh schnell. „Eine Zyste vielleicht. Aber ich kann das auf dem Ultraschall nicht genau erkennen. Wir brauchen ein Blutbild.“
Nachdem bei Mandy Blut abgenommen wurde, fragt diese ängstlich: „Wann… erfahre ich denn das Ergebnis.“
„Heute noch“, verspricht Diane Unruh. „Ich kenne jemanden im Labor, da mache ich Druck. Ich melde mich dann heute Abend bei Ihnen…“!
Völlig am Boden zerstört, macht Mandy sich auf den Heimweg. Als sie an der Ecke Lindenstraße/ Ulrike-Böss-Straße aus dem Bus steigt und die Straße entlang läuft, springt vor der Villa plötzlich eine abgerissen aussehende Gestalt aus einem parkenden Auto – niemand Geringeres, als ihr Bruder Ronny.
„Hey, Schneckchen“, begrüßt er sie.
„Was… was machst du denn immer noch hier?“ fragt Mandy fassungslos und betrachtet ihn kritisch von Kopf bis Fuß. „Und… wie siehst du überhaupt aus? Wohnst du etwa… in deinem Auto?“
„Ja, was soll ich denn machen?“, fragt er. „Ich kann mir keine Wohnung leisten. Genau genommen kann ich mir eigentlich nicht mal dieses Auto leisten! Aber du willst mir ja nicht helfen!“
„Ich KANN dir nicht helfen! Wie wäre es denn, wenn du dir mal einen Job suchen würdest?“
Ronny überhört dies und fragt stattdessen: „Kann ich vielleicht bei dir duschen und ein paar Klamotten waschen?“
Mandy lässt sich erweichen. Während seine erbärmlich stinkende Wäsche unten im Wäschekeller durch die Maschine nudelt und Ronny unter der Dusche steht, wärmt Mandy ihm eine Dosensuppe auf.
Nachdem Ronny satt und sauber ist, fragt er seine Schwester: „Du bist doch mit diesem Bänker zusammen. Die verdienen doch genug. Kann der mir nicht was leihen?“
„Ronny, hör endlich auf mit dem Scheiß!“, flucht Mandy, die nach ihrem heutigen Arzttermin mit ganz anderen Sorgen zu kämpfen hat, als ausgerechnet mit ihrem verhassten und entfremdeten Bruder. „Ich kann dir nicht helfen. Du bist für dein Leben selbst verantwortlich. Krieg deine Scheiße auf die Reihe und lass mich in Ruhe. Du hast mir genug angetan…“
„Wie kann man nur so nachtragend sein?“ fragt Ronny feindselig.
„Das hat nichts mit nachtragend sein zu tun“, erwidert Mandy bitter. „Du hast mich belogen, betrogen und verarscht. Und es war dir scheißegal, was aus mir wird. Jetzt bist du mir scheißegal. Verschwinde endlich!“
Wütend springt Ronny auf und pfeffert seinen Suppenteller in die Spüle. „Ich hol mir unten noch meine Klamotten und dann bin ich weg“, zischt er und verlässt türeknallend die Wohnung. Und Mandy bleibt alleine zurück in der Stille – und mit ihrer Angst…
Ronny holt derweil im Wäschekeller seine Klamotten aus der Maschine und steckt sie in den Trockner. Während er darauf wartet, schleicht er in Unterwäsche bekleidet im Keller umher und sieht sich um, ob es irgendetwas gibt, was er mitnehmen und zu Geld machen könnte. Doch die Kellerverschläge sind alle verriegelt. Und dann gibt es neben der Waschküche noch einen weiteren Raum, aber auch der ist verschlossen. Da es sich, im Gegensatz zu den Holzverschlägen der Mieter um einen richtigen Raum handelt, vermutet Ronny, dass sich darin tatsächlich etwas von Wert befinden könnte und rappelt mehrmals intensiv an der Klinke – aber die Tür ist fest verschlossen…
Während Ronny einen Fluch ausstößt, befindet sich auf der anderen Seite der Tür Mechthild und lauscht mit angehaltenem Atem. Aber wer auch immer sich dort gerade an der Tür zu schaffen gemacht hat – er scheint nicht reinkommen zu wollen…
Ronny wartet, bis der Trockner fertig ist, zieht sich an und verlässt grimmig das Haus…
Derweil ist Rahel zu dem Schluss gekommen, dass sie David am besten persönlich davon überzeugen sollte, zu ihm zurück zu kehren, und passt ihn vor seiner Bank ab, als er Feierabend hat… Tatsächlich kann sie ihn dazu überreden, mit ihm noch einen Kaffee trinken zu gehen. David erkundigt sich bei Mandy per Kurznachricht nach ihrem Vorsorgetermin und schreibt, dass es etwas später wird… Frustriert nimmt Mandy diese Nachricht zuhause zur Kenntnis. Dabei brennt es ihr unter den Nägeln, David von dem zu berichten, was sie heute bei Fr. Dr. Unruh erfahren hat…
Während David mit Rahel ahnungslos in einem Café sitzt und über die alten Zeiten plaudert, erhält Mandy den Anruf von ihrer Ärztin, die sie bittet, nochmal zu ihr in die Praxis zu kommen… Mandy ist zumindest froh darüber, dass ihre Kinder heute bis zum Abend bei Schulfreunden sind, als sie sich beklommen erneut auf den Weg zur Arztpraxis macht…
Derweil beschließt Rahel im Café, auf Konfrontation zu gehen. „Ich hab heute Morgen deine… Freundin mit in die Stadt genommen.“ Sie berichtet davon, dass sie Mandy an der Bushaltestelle aufgelesen hat.
„Mal ehrlich, David, ist es wirklich das, was du willst?“ fragt sie. „Babybrei, vollgeschissene Windeln, Geplärre mitten in der Nacht. Noch dazu mit so einer ordinären Frau, die bereits zwei Kinder hat.“
David glaubt, seinen Ohren nicht zu trauen, und fragt: „Worauf willst du hinaus?“
„Komm zurück zu mir“, fordert Rahel ihn nun direkt auf. „Wir waren so glücklich, all die Jahre.“
„Ja. Bis DU es beendet hast!“
„Das war der größte Fehler meines Lebens“, gesteht Rahel. „Wir beide passen doch so gut zusammen.“
„Es ist wohl besser, wenn ich jetzt gehe“, sagt David, legt das Geld auf den Tisch und geht zu Tür. Bevor er hinaus geht, dreht er sich nochmal um und sagt: „Ich wünsch dir noch ein schönes Leben. Alles Gute!“ Und mit Tränen in den Augen beobachtet Rahel, wie David zu seinem Auto geht und davon fährt, ohne sich noch einmal nach ihr umzudrehen…
Derweil sitzt Mandy in der Frauenarztpraxis und hört sich – gedämpft wie durch eine dicke Schicht Watte – an, wie Frau Dr. Unruh ihr etwas von schlechten Blutwerten und erhöhten Tumormarkern erzählt, von einer dem Anschein nach sehr aggressiven Rezidive, die bereits beide Eierstöcke befallen hat und davon, dass man schnellstmöglich therapeutische Maßnahmen ergreifen muss. Wie diese aussehen, würden weitere Untersuchungen in den nächsten Tagen zeigen. Desweiteren bittet Frau Dr. Unruh um Mandys Einverständnis, auch mit ihrem Onkologen Rücksprache halten zu dürfen…
„Es tut mir leid, Frau Peschke, aber es ist wirklich sehr ernst!“ ist der Satz der Frauenärztin, der sich am intensivsten in Mandys Bewusstsein brennt.
David ist in der Zwischenzeit zuhause angekommen und wundert sich, dass Mandy nicht da ist und ihm nicht mal eine Nachricht hinterlassen hat. Auf mehrere Kurznachrichten, die er ihr schickt, reagiert sie nicht. Als er gerade im Begriff ist, sie persönlich anzurufen, öffnet sich die Wohnungstür und Mandy tritt in den Flur – weiß wie eine Wand.
„Ist irgendwas passiert?“ fragt David besorgt. „War was bei der Untersuchung? Ist irgendwas mit dem Baby…?“
Doch statt zu antworten, starrt Mandy ihn nur wortlos an…

CLIFFHANGER auf: Mandy Peschke

Mitwirkende Personen
Mandy Peschke
David Krämer
Jenny Lüders
Claudio Russo
Udo Bloch
Urszula Winicki-Brenner
Artjom Brenner
Georg ´Käthe` Eschweiler
Andy Zenker
Valerie Zenker
Iffi Zenker
Roland Landmann
Murat Dagdelen
Lisa Dagdelen
Paul Dagdelen
Anna Ziegler
Helga Beimer
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Verfasst: Sa 6. Mai 2023, 23:41 


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 Betreff des Beitrags: Re: Folge 1879 - Grüße von Hiob
BeitragVerfasst: So 7. Mai 2023, 08:41 
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Registriert: Mi 15. Sep 2010, 12:37
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Oh weh, die arme Mandy, das scheint schlimm zu werden. Das mit Artjom nimmt auch kein gutes Ende, nicht dass da irgendwann ein Mastschwein geschlachtet wird...


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