Elses Erben

Lindenstraße 1985 bis 2015 - 30 Jahre Lindenstraße, laßt uns darüber im Lindenstraßenforum schnacken.
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 Betreff des Beitrags: Folge 1853 - Tessa
BeitragVerfasst: Sa 15. Okt 2022, 22:47 
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Folge 1853: Tessa

Spieltag: Donnerstag, 13.10.2022


Iffi ist auch an diesem Morgen nur ein Häufchen Elend, nachdem sie sich aus dem Bett gequält hat. Seit einer Woche schläft sie noch miserabler, als sie es seit Antonias Verschwinden ohnehin schon tut. Der blinde Alarm, den ihre Schwester am letzten Donnerstag ausgelöst hat, hat ihr endgültig den Boden unter den Füßen weggerissen. Iffi hat kurz nach Valeries Aussage einen heftigen Nervenzusammenbruch erlitten und musste eine Nacht im Krankenhaus verbringen, um dann am nächsten Morgen zu erfahren, dass es sich bei dem getöteten Mädchen nicht um ihre Tochter handelt.
„Bleib döch nöch lieschen“, fordert Roland sie auf, als Iffi zerzaust und mit tiefen Ringen unter den Augen in die Küche schlurft.
„Nein, ich muss heute endlich mal wieder ins Labor“, erwidert sie. „Ich kann da doch nicht ewig weg bleiben.“
„Öber natürlisch kannste des. Des is jötzt ölles nisch sö wüschtüsch…“
Valerie erscheint in der Küche. „Iffi, es tut mir immer noch so leid, dass ich dich letzte Woche so aufgeregt habe“, sagt sie. „Ich wollte das nicht, ich hab’s doch nur gut gemeint.“
„Klar, Valerie“, entgegnet Iffi tonlos. „Du meinst es ja immer nur gut.“
Damit verschwindet sie am Bad und verschließt die Türe hinter sich, während Valerie die Tränen in die Augen steigen.
„Roland, ich hab’s doch wirklich nur gut gemeint“, schluchzt sie. „Ich hab gedacht, wenn es sich bei der Toten wirklich um Toni handelt, dann dürfen wir der Iffi das nicht verheimlichen…“
„Wos heißt dänn vörheimlischen!“ brüllt Roland Valerie wütend an. „Nümand wollte der Iffi ürgendetwas vörheimlischen! Aber die Nina wollt’ doch örst einmol süscher göhen, bevor sie de Iffi damit konfrontieren tüt. Und des hat se dür och gesacht, verdammt! Kannste düsch eischentlisch nüsch mal een einziges Mol in deinem Leben en büsschen zurücknöhmen?“
Valerie starrt Roland voller Fassungslosigkeit an. „Jetzt fängst du auch noch an, mich anzuschreien!“ heult sie los. „Alle schreien mich ständig an! Ich bin immer nur für alle der Fußabtreter! Wenn das so weitergeht, dann… dann… liegt ich auch bald tot hinterm Bahnhof!“
Während Valerie heulend in ihrem Zimmer verschwindet, kommt Iffi zur Vernunft und meldet sich für den heutigen Tag doch noch krank, Iris wird ihr sicher eine AU ausstellen.
Nachdem sie ihre Krankmeldung in der Praxis abgeholt und per Post zu ihrer Arbeitsstelle geschickt hat, trifft Iffi sich mit Nina in deren Wohnung.
„Ich könnte Valerie ohrfeigen“, sagt Nina. „Ich hab ihr extra gesagt…“
„Ach, ist doch egal jetzt“, winkt Iffi ab. „Ich hab solche Angst. Letzte Woche dieses arme Mädchen, wer weiß, ob es Toni nicht bald genauso ergeht.“
Während Nina schweigt, fragt Iffi: „Hat man denn irgendeine Ahnung, wer ihr das angetan hat?“
Nina schüttelt den Kopf. „Leider nicht. Und ich fürchte, dass die Chancen schlecht stehen, den Täter zu finden. In diesen Kreisen… Das kann ja jeder gewesen sein; ein unzufriedener Freier, ein betrogener Zuhälter, ein Junkie im Drogenrausch… Trotzdem heißt das jetzt aber nicht, dass sowas alle Nase lang passiert, auch nicht in der Szene. Denk jetzt bloß nicht, dass Antonia das gleiche Schicksal droht. Wir finden sie, bestimmt.“
„Tut mir leid, aber ich kann das nicht glauben“, sagt Iffi ernst. „Das dauert mir alles schon viel zu lange, seit Wochen ist Toni weg, aber nichts passiert!“
Energisch springt Iffi auf und verlässt die Wohnung – Nina blickt ihr traurig nach. Sie kann den Frust ihrer Freundin nur zu gut verstehen…
Kurze Zeit später sitzt Iffi in der Alten-WG mit ihrem Vater Andy und ihrer Großmutter Lola am Küchentisch.
„Ich habe mir überlegt, dass ich das Fernsehen einschalten werde“, sagt Iffi entschlossen. „Eigentlich wollte ich das ja nicht, weil… diese Sender bauschen immer alles so auf und ich hatte das Gefühl, dass ich unser… Schicksal da so öffentlich ausschlachten lasse. Aber mit so einer Reichweite kommen wir vielleicht auch endlich mal voran. Ihr seht ja, was passiert, wenn man sich alleine auf die Polizei verlässt – nämlich gar nichts!“
Nachdem Iffi wieder gegangen ist, wild entschlossen, erste Schritte bezüglich eines TV-Kontaktes in die Wege zu leiten, kommt Gabi nach Hause.
„Stell dir vor, wenn i g’troffen hab“, sagt sie zu Andy. „Den Pfarrer Gundlach!“
„Wen?“ fragt Andy irritiert.
„Den Pfarrer Gundlach“, wiederholt Gabi.
„Und wer soll das sein?“ fragt Andy verständnislos.
„Hätt’ ich mir denken können, dess du des net mehr weiß, Andy Zenker! Der Pfarrer Gundlach war früher der Pfarrer in unserer Kirchengemeinde. Als der Maxl damals verschwunden war und als wir dann erfahren haben, dess er… also, dess er nicht mehr lebt… Der Pfarrer Gundlach hat mir damals viel Kraft und Zuspruch gegeben in dieser schweren Zeit. Des hat mir damals schon sehr g’holfen. Natürlich ist er mittlerweil’ längst im Ruhestand. Aber heut bin ich ihm zufällig begegnet, als ich in der Kirch war und eine Kerze ang’zündet hab. Für die Toni… Ich hab ihm erzählt, was geschehen ist. Er sagt, er ist in Gedanken bei uns und betet für uns…“
„Na, dann kann ja jetzt nichts mehr schief gehen und Toni ist bald wohlbehalten wieder zuhause“, knurrt Andy sarkastisch.
„Ach, was weißt denn du schon!“ motzt Gabi gereizt. „Als ob du je Verständnis für die Kirch und den Glauben der Leut gehabt hätt’st!“
Gabi stattet daraufhin Iffi einen Besuch ab. Als Valerie ihr die Tür öffnet, sitzt Iffi gerade am Küchentisch und führt ein aufgebrachtes Telefonat mit der Redaktion eines Fernseh-Senders, den sie zwecks Antonias Verschwinden kontaktiert hat.
„Was soll das heißen, warum meine Tochter verschwunden ist?“ keift Iffi gerade in das Gerät. „Wie meinen Sie das?“ (…) „Wie bitte?“ (…) „Was soll das heißen, es gibt für so etwas immer Gründe?“ (…) „Was? (…) „Wir sind keine zerrüttete Familie! Das ist ja wohl das Allerletzte!“ (…) „Ach, leck mich doch am Arsch, du blöde Kuh!!!“ Wütend drückt Iffi das Gespräch weg und schleudert das Telefon an die gegenüberliegende Ecke des Esstisches. „Wollen uns hier darstellen wie das letzte Gesocks in diesen komischen Formaten“, mault sie. „Das war eine blöde Idee mit dem Fernsehen. Die wollen das wirklich nur möglichst skandalträchtig und quotenintensiv ausschlachten. Verdammtes Blutsaugerpack!!!“
Gabi hofft, ein paar tröstende Worte für Iffi zu haben und erzählt ihr von dem Zuspruch, den sie vom ehemaligen Pfarrer Gundlach bekommen hat. Iffi verdreht genervt die Augen. „Gabi, sei mir bitte nicht böse“, sagt sie gequält. „Es ist ja völlig okay, wenn es dir hilft, zu beten und irgendwelche Kerzen anzuzünden und dir das Gesülze von solchen heiligen Typen anzuhören… Aber mir hilft das nicht. Es bringt mir nichts, wenn so ein alter Pfarrer sagt, alles wird gut. Davon kommt Toni nicht zurück! Und davon wird auch meine Sorge um sie nicht weniger.“
„Aber der Pfarrer Gundlach, des is’ wirklich einer, der die Menschen erreicht“, versucht Gabi es erneut. „Der hat eine… ganz besondere Art, mit seinen Mitmenschen umzugehen. Des ist… ja, fast schon magisch. Des macht etwas mit einem. Vielleicht sollt’st doch einfach mal mit ihm reden und dir anhören, was er zu sagen hat!“
Doch Iffi will davon nichts hören. Ein alter Pfarrer, der sie zutextet ist momentan wirklich das letzte, was sie gebrauchen kann. Als Gabi sich verabschiedet, ist sie schon ein wenig pikiert.
„Musste das sein, dass du so hart zu ihr warst?“ fragt Valerie vorwurfsvoll. „Sie meint es doch nur gut.“
„Halt du dich mal ganz schön zurück mit gut meinen!“ faucht Iffi ihre Schwester an. „Du solltest mal lieber ganz kleine Brötchen backen, du altes Waschweib!“
Beleidigt verschwindet Valerie in ihrem Zimmer, während Iffi ins Internet geht. Vielleicht lässt sich ja doch noch ein seriöserer TV-Sender finden…
Zur gleichen Zeit tritt Ludde seine heutige Schicht in seinem Nebenjob als Türsteher in einem schmuddeligen, kleinen Club an. Ludde, chronisch pleite, wie er ist, ist froh, neben seiner Lehre als Mechatroniker diesen Nebenverdienst zu haben und ist zufrieden damit, dass ihm Jack als seine Ausbilderin diesbezüglich keine Steine in den Weg legt.
Ludde wundert sich immer wieder, wie viel in dem versifften, kleinen Club auch an Abenden außerhalb der Wochenenden los ist. Tatsächlich kann man sich über einen Mangel an Gästen nicht beschweren, die eingelassen werden wollen, darunter jede Menge Pack, das auf Ärger und Krawall aus ist und den Einsatz von Ludde und seinen Türsteher-Kollegen fordert.
In einem ruhigeren Moment blickt Ludde von seinem Posten neben dem Eingang die Straße hinunter, eine schäbige kleine Nebenstraßen, in der sich nur andere Clubs, Bars, Bordelle und Stundenhotels befinden – ein Laden runtergekommener als der andere. Im Vergleich zu dem, was es in dieser Nachbarschaft sonst noch so gibt, es der Club, in dem Ludde arbeitet, nahezu ein Vorzeigeobjekt. Während Ludde eine Zigarette raucht, schweift sein Blick rüber zu einem abgewrackten, kleinen Puff auf der gegenüberliegenden Straßenseite, aus dem gerade ein fettleibiger alter Kerl und eine blutjunge Nutte kommen und in ein Auto einsteigen. Ludde stutzt. Das Mädchen kommt ihm bekannt vor. Und plötzlich fällt der Groschen! Ist das nicht Antonia aus der Kastanienstraße? Die Kleine, der er im vergangenen Jahr mal geholfen hat, ihren aufdringlichen Verehrer loszuwerden und die, wie er gehört hat, seit Wochen verschwunden ist. In dem Moment wird Ludde von seinem Kollegen gerufen, den eine Gruppe betrunkener Typen macht am Eingang Schwierigkeiten und Ludde muss ihn unterstützen. Als die Lage entschärft ist und Ludde sich wieder der anderen Straßenseite zuwenden kann, ist das Auto mit dem fetten alten Sack und dem Mädel längst verschwunden… Und nun? Hat er sich geirrt oder sollte das tatsächlich Antonia gewesen sein, die er da soeben gesehen hat? Plötzlich ist er sich absolut nicht mehr sicher…


„Siehst du, so doof bin ich gar nicht!“ sagt Merle, als sie am Morgen gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester das Haus in der Kastanienstraße verlässt. „Hab doch gleich gewusst, dass man Kapitalistenschwein nur mit einem L schreibt! Keine Ahnung, was die labern…“
„Wie auch immer, jedenfalls ist alles umsonst gewesen“, bedauert Maite. „Man sieht nix mehr davon.“
„Umsonst war es trotzdem nicht“, findet Merle. „Immerhin hat sich dieser hochnäsige zu Hohendingsbums tierisch drüber angepisst.“
Die Schwestern verabschieden sich und Maite läuft durch die Lindenstraße in Richtung Ulrike-Böss-Straße, an deren Ecke der Bus hält, der sie zur Gesamtschule fährt, während sich Merle an die Bushaltestelle vor dem Akropolis begibt. Dort stehen auch schon ihrer Schwestern Annalena und Lovis und unterhalten sich mit Mila. Auch Simon taucht Sekunden später dort auf, beachtet die Mädchen aber gar nicht, der er ist in sein Handy vertieft, wo er bereits vor der Schule intensiv mit seiner Internetbekanntschaft Jisatsu2006 in einem Chat vertieft ist.
`Hast du Lust, heute Nachmittag mal mit mir einen Video-Chat zu machen?“ schreibt das Mädchen aus dem Netz.
Na, und ob er Lust hat. Auf diese Gelegenheit hofft und wartet er schließlich seit Monaten. Endlich diesem Mädchen ins Angesicht blicken zu dürfen, mit dem er schon so viele intensive und tiefgründige Unterhaltungen zum Thema Tod, Trauer und Verlust geführt hat. Er kann es kaum erwarten…
Der Schultag verläuft quälend langsam und als Simon am Nachmittag endlich zuhause ist, startet er seinen Laptop – das Display seines Smartphones ist ihm für diese Aktion zu mickrig, er möchte Jisatsu2006 in voller Größe sehen.
Als zu verabredeten Zeit ein blasses, zierliches Gesicht mit Sommersprossen und hellblauen Augen, umrahmt von hellblonden kinnlangen Haaren vor ihm erscheint, ist Simon sprachlos.
„Jisatsu?“ fragt er vorsichtig.
„Tessa in echt“, lächelt sie.
„Ich hab dich mir irgendwie ganz anders vorgestellt“, sagt er. „Irgendwie… düsterer. Äh… so… äh… Grufti-mäßig, ich… äh… sorry.“
„Und bist du jetzt enttäuscht?“ fragt Tessa.
„Äh. Nein. Nein, nein! Auf keinen Fall! Nein, gar nicht!“
Nachdem es in ihren Chats immer nur um das Thema Tod gegangen ist und, abgesehen von einigen Eckdaten, wie dem Alter der beiden, auch die privaten Dinge, über die die beiden gechattet haben, sich nur um dieses Thema drehten – insbesondere die Tode von Yannik, von Sunny und von Tessas Freundin – bekommt ihre Unterhaltung nun erstmals eine wirklich private Ebene. Simon hat Tessa mal geschrieben, dass er in München lebt. Sie selbst hat sich jedoch damit zurück gehalten, ihm ihren Wohnort preiszugeben. Nun allerdings erzählt sie ihm, dass sie aus Rosenheim kommt.
„Echt?“ fragt Simon fassungslos. „Das ist ja gar nicht so weit weg. Also ich hätte ja gedacht, dass du sonst wo wohnst!“
Plötzlich ist da eine völlig andere Ebene zwischen ihnen, eine, die sich nicht nur um Tod und Verlust dreht. Sie plaudern miteinander, wie zwei Teenager es halt machen und schmieden Pläne, sich in den Herbstferien vielleicht mal persönlich zu treffen.
„Ich war noch nie in Rosenheim“, sagt Simon.
„Du kannst gerne mal kommen“, lacht Tessa. „Aber eigentlich fände ich es cool, wenn wir uns das erste Mal bei dir treffen würden. München ist doch viel cooler als Rosenheim!“
Die beiden überlegen bereits, wie es wäre, wenn Tessa bei Simon übernachten könnte – aber natürlich ist beiden klar, dass sie das erst mit ihren Eltern absprechen müssen. Und so beschließen sie, sich am Abend nochmal online zu treffen, wenn alles soweit geklärt ist…
„Ein Mädchen, das du aus dem Internet kennst?“ fragt Tanja ungläubig, als Simon ihr beim Abendbrot seine Pläne offenbart. „Nur aus dem Internet? Und die soll dann in den Ferien bei uns übernachten? Also… ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was ich davon halten soll…“
Alles reden hilft nichts, Tanja ist dagegen, dass Simon einen quasi wildfremden Übernachtungsgast – und noch dazu ein Mädchen – zu sich einlädt.
Als Simon am Abend erneut mit Tessa im Video-Chat ist, schlägt diese vor, dass sie ja trotzdem mit dem Zug nach München kommen könnte. Sie könnten sich treffen, er könnte ihr die Stadt zeigen und am Abend würde sie wieder zurück nach Rosenheim fahren…
Und damit ist die Sache beschlossen! Und Simon freut sich auf die Herbstferien, wie er sich schon lange auf nichts mehr gefreut hat…


Konstantin ist krank. Nicht Corona, sondern ein grippaler Infekt hat ihn niedergestreckt und am liebsten würde er einfach nur schlafen. Doch an Ruhe ist nicht zu denken, denn nicht nur, dass er die ganze Nacht durch die dünnen Wände dem Liebesleben von Lea und Tristan folgen kann (warum zum Teufel lebt dieser Typ eigentlich in einem Luxus-Loft-Appartement und übernachtet dann hier, in dieser kleinen Bude?) und dann wird er am frühen Morgen auch noch durch das Klingeln an der Wohnungstür gestört. Da Lea keine Anstalten macht, zu öffnen, quält Konstantin sich schließlich selbst an die Tür. Im Treppenhaus steht Helga.
„Guten Morgen, ich bring später noch eine köstliche Hühnerbrühe vorbei“, begrüßt Helga ihn mütterlich. „Die hilft bei Erkältungskrankheiten jeder Art. Aber jetzt möchte ich zu Lea.“
Wie aufs Stichwort verlassen sie und Tristan in just diesem Augenblick Leas Zimmer, um in Richtung Bad zu gehen – und beide sind so gut wie nicht bekleidet…
„Dein Typ wir verlangt“, schnieft Konstantin grinsend.
Erschrocken rücken Lea und Tristan ein weniger dichter zusammen, um so zumindest einen Teil ihrer Freizügigkeit verbergen zu können – was allerdings nicht sonderlich erfolgversprechend ist…
„Oh“, entfährt es Helga. „Na, das nenne ich ja mal eine Überraschung am frühen Morgen.“
Während Konstantin sich wieder in sein Bett verzieht, stammelt Lea nur: „Ich… öh… also… ähm… ich… äh!“
„Ich finde das nicht nett von dir, Lealein, dass ich die Letzte bin, die davon erfährt“, sagt Helga vorwurfsvoll.
„Du bist nicht die Letzte“, widerspricht Lea. „Das mit uns ist noch ganz frisch!“
„Na, hoffentlich habt ihr ein Kondom benutzt“, mahnt Helga.
„OMA!“ entfährt es Lea empört.
„Du weißt doch, ihr müsst sehr vorsichtig sein und verantwortungsvoll umgehen mit deiner Infektion…“
„Oma, bitte jetzt!“ sagt Lea gereizt. „Was willst du eigentlich so früh schon hier?“
Helga blickt irritiert drein. „Das hab ich jetzt vergessen“, sagt sie schließlich zerknirscht.
Nachdem Helga sich wieder verabschiedet hat – nicht, ohne darauf zu bestehen, dass Lea und Tristan schnellstmöglich bei ihr zu Kaffee und Kuchen reinschauen – ist Lea der Vorfall äußerst unangenehm. Tristan hingegen hat Spaß an der Sache.
Als die beiden sich nach einem gemeinsamen Frühstück verabschieden, geht Lea zur Arbeit in den Salon, Tristan in sein Appartement. Die Tatsache, dass sein gebrochener Arm immer noch in einer Schlinge steckt, macht er sich zu nutze, um des öfteren von zuhause aus im Home Office zu arbeiten. Sarah hat das Büro auch ohne ihn gut im Griff… An diesem Tag braucht sie allerdings ein paar Vollmachten von ihm und schaut daher am späten Vormittag bei ihm zuhause vorbei.
„Ist das nicht echt nervig mit dem Arm?“ erkundigt sie sich, als sie ihre Unterlagen zusammenpackt.
„Naja, ich bin froh, dass es nur der linke Arm ist“, erwidert Tristan. „Bisschen tippen kann ich auch mit links. Telefonieren ist eh kein Problem. Aber wenn es der rechte Arm wäre, könnte ich ja quasi gar nichts mehr alleine machen.“
In diesem Moment klingelt es. Nach einem Blick auf den Monitor der Überwachungskamera am Eingang, schickt Tristan den Aufzug nach unten.
„Ich bin dann mal wieder weg“, sagt Sarah. Als die Fahrstuhltür sich öffnet, steht Sarah einer hochgewachsenen, schlanken und sehr eleganten Frau gegenüber.
„Oh“, entfährt es der Dame. Beim Verlassen des Aufzugs mustert sie Sarah abschätzig von Kopf bis Fuß und fragt dann pikiert: „Ist sie das etwa?“
Während Sarah nur irritiert drein schaut, erklärt Tristan: „Mutter, das ist Sarah Ziegler, meine Mitarbeiterin. Sarah, das ist meine Mutter, Ortrun von Sassnitz.“
„Oh, Gott sei Dank!“ Ortrun von Sassnitz lacht auf und sieht aus, als sei ihr binnen Sekundenbruchteilen eine zentnerschwere Last von der Seele gefallen. „Ich habe jetzt tatsächlich für einen kurzen Augenblick geglaubt, das wäre deine neue Freundin, von der du mir seit Tagen vorschwärmst! So einen schlechten Geschmack hätte ich dir allerdings nicht wirklich zugetraut…“
„Wie bitte?“ fragt Sarah fassungslos.
„Mutter, bitte…!“, sagt Tristan scharf.
„Nun ja, eine Typberatung würde Ihnen weiß Gott nicht schaden“, lacht Frau von Sassnitz.
Sarah steht der Mund offen und Ortrun entfährt: „Du meine Güte! Haben Sie denn noch nie einen Kieferorthopäden besucht?“
„Ich hatte als Kind sogar eine Zahnspange“, erwidert Sarah gereizt.
„Der Erfolg hält sich wohl in Grenzen“, erwidert Ortrun. „Und dann diese Frisur. Da sollten Sie dringend was ändern. Färben Sie die selber? Das sieht man! Und ich empfehle Ihnen einen Besuch im Fitness-Studio. Und ich könnte Ihnen einen Spezialisten empfehlen. Sie haben schöne Augen, wirklich. Aber wenn die Wangen zu schlabbern, kommen die gar nicht richtig zur Geltung. Man könnte da vielleicht ein wenig straffen… Nun gut, gegen den breiten Mund kann der auch nicht viel ausrichten… Aber vielleicht bringt es ja schon was, wenn er Ihre Lippen ein wenig…“
„Mutter, es reicht jetzt!“ unterbricht Tristan den Redeschwall energisch.
„Schönen Tag noch“, sagt Sarah eingeschnappt und schlüpft in den Fahrstuhl, ehe die Türe sich schließt.
„War das jetzt nötig?“ fragt Tristan seine Mutter. Statt zu antworten tritt diese ans Fenster und wartet, bis Sarah den Aufzug verlassen hat und in Richtung Ulrike-Böss-Straße eilt.
„Sieh dir nur diese Stampfer an“, sagt Ortrun kritisch. „Wieso trägt sie mit solchen Beinen einen so kurzen Rock. In einem schicken Hosenanzug würde sie gleich viel mehr hermachen. Und… oh mein Gott!“
„Was jetzt?“ fragt Tristan.
Ortrun kneift die Augen zusammen. „Hat sie da eine Laufmasche in ihrer Strumpfhose?“ Eilig kramt Frau von Sassnitz eine Brille aus ihrer Handtasche hervor, um besser sehen zu können.
„Nicht zu fassen“, empört sie sich. „Sie sieht einfach billig aus! Tristan, du solltest wirklich darauf achten, wen du so einstellst! Schließlich repräsentierst du ja auch was mit unserer Kanzlei. Wie sieht das denn aus, wenn du da solche… Personen beschäftigst!“
„Sorry, Mutter, aber ich war bislang der Meinung, dass ihr Abschluss und ihre beruflichen Qualifikationen ein bisschen wichtiger sind, als ihr Äußeres. Außerdem ist es MEINE Kanzlei, nicht unsere!“
„Natürlich, natürlich!“ sagt sie beschwichtigend. „Und wann lerne ich nun endlich deine Freundin kennen?“
„Bei Gelegenheit“, antwortet Tristan ausweichend.
„Was ist denn das für eine Aussage?“ fragt Ortrun empört. „Bei Gelegenheit! Tsss! Ich mache dir einen anderen Vorschlag. Du kommst heute Abend zu mir zum Abendessen und bringst sie mit!“
„Heute Abend?“ Tristan ist entsetzt.
„Aber ja“, jubelt Ortrun. „Je eher, desto besser!“
„Das finde ich jetzt aber sehr kurzfristig! Ich muss Lea erstmal fragen, ob sie überhaupt Zeit und Lust dazu hat.“
„Natürlich hat sie Lust! Und Zeit wird sie sich wohl nehmen können, für so eine wichtige Einladung! Ich dulde keine Widerrede!“
„Und bei dir zuhause? Nicht in einem Restaurant?“
„Ich finde den persönlichen Rahmen für ein Kennenlernen doch angenehmer“, befindet Frau von Sassnitz.
Tristan räuspert sich und fragt vorsichtig: „Du willst aber nicht selber…?“
„Kochen?“ lacht Ortrun. „Papperlapp! Natürlich nicht! Das Porte du ciel in der Lessingstraße liefert aus! Und die sind wirklich HER-VOR-RA-GEND! Ihr werdet begeistert sein!“
„Okay, ich frage Lea!“
„Nein! Du befiehlst es ihr! Keine Widerrede!“ Damit verschwindet Ortrun von Sassnitz wieder im Aufzug und lässt ihren Sohn ziemlich überrumpelt zurück.
Und Lea fühlt sich nicht minder überrumpelt, als sie etwas später mit Tristan im Marcellas sitzt, um dort ihre Mittagspause zu verbringen und er sie mit den Neuigkeiten konfrontiert.
„Aber was zieh ich denn da an und was mach ich mit meinen Haaren?“ stöhnt Lea. „Ich müsste vorher eigentlich noch shoppen. Und ich hoffe, dass ´Lotti` heute noch Zeit hat, mich aufzustylen.“
„Mach keine Welle, sei einfach du selbst“, fordert Tristan sie auf.
Als er das Marcellas verlässt, bleibt Lea ziemlich ratlos zurück.
„Hab ich das gerade richtig mitbekommen?“ mischt sich Giovanna ein. „Du sollst heute Abend bei seiner Mutter essen, die du noch gar nicht kennst und das hat er dir jetzt mal so eben hingeknallt?“
„So sieht’s wohl aus“, murmelt Lea.
„Hammer!“ sagt Giovanna. „Das ist echt krass. Ich glaube, da würde ich spontan Magen und Darm vortäuschen.“
Für einen Augenblick spielt Lea tatsächlich mit dem Gedanken, doch dann beschließt sie, das kneifen nicht gilt, denn sie möchte bei Tristans Mutter ja einen guten Eindruck hinterlassen und sie nicht gleich bei der ersten Einladung versetzen. Und, mal ehrlich, schlimmer als Kaffee und Kuchen bei Oma Helga, was in absehbarer Zeit ja auch noch anstehen wird, kann das auch nicht werden…
Und tatsächlich findet `Lotti´ gegen Feierabend noch die Gelegenheit, Lea aufzuhübschen, während Tanja ihr ein paar gute Ratschläge für dieses erste Treffen mit auf den Web gibt…
Im Kleiderschrank findet sich dann auch noch was passendes für die Gelegenheit, ohne das Lea erst noch zum Shoppen muss. Obwohl auch Konstantin es ziemlich unmöglich von Tristan findet, sie vor solch vollendete Tatsachen zu stellen, will Lea sich nun nicht mehr ins Bockshorn jagen lassen. Sie möchte diesen Abend souverän meistern und diese Frau von Sassnitz wird sie sicher nicht auffressen. Doch dann ist Lea doch ziemlich nervös, als Tristan sie abholt und sie gemeinsam in ein Villenviertel am Rande der Stadt fahren. Als sie auf die Einfahrt des ausladenden, parkähnlichen Grundstücks fahren, auf dem eine prunkvolle Altbau-Villa thront, hinter der sich die gute alte Villa Dressler aus der Lindenstraße dreimal verstecken könnte, bleibt Lea erstmal sprachlos der Mund offen stehen – und die Anspannung in ihr wächst wieder…
„Herzlich willkommen, ihr Lieben!“ trällert die elegant gekleidete Frau in der Haustüre, noch ehe Lea die Gelegenheit hat, irgendeine Bemerkung über das luxuriöse Anwesen machen zu können – und im Angesicht dieser stilvoll gekleideten Dame fühlt sie sich nun, als würde sie hier gerade in Sack und Asche auflaufen.
„Sie müssen Lara sein!“ trällert Tristans Mutter und streckt ihr die perfekt manikürte Hand entgegen.
„Lea“, erwidert die Angesprochene, nimmt die Hand und lässt sie schnellsten wieder los, in der Hoffnung, dass Frau von Sassnitz ihre angeknabberten Fingernägel nicht bemerkt.
„Ich bin Ortrun! Sehr erfreut!“
Wenig später sitzen die drei beim Essen, welches Lea mit all den verschiedenen Gängen und den dazugehörigen Bestecken ziemlich überfordert. Herrje, wäre es denn nicht eine Nummer kleiner gegangen? Unwillkürlich schießt ihr eine Szene aus `Pretty Woman` durch den Kopf und sie fühlt sich plötzlich ziemlich fehl am Platze…
„Sie sind ja noch herrlich jung!“ flötet Ortrun. „Studieren Sie noch, Lena?“
„Lea. Nein, ich… äh… bin schon berufstätig.“
„So so. Was genau machen Sie denn? Nein… lassen Sie mich raten! Irgendetwas mit Marketing?
„Ich bin Friseurin“, sagt Lea knapp.
„Oh!“ Für einen Moment scheint Ortrun von Sassnitz sämtliche Fassung aus dem Gesicht zu fallen. „Fris… ach nein, wie… wie nett! Aber so etwas muss es ja auch geben. Wo kämen wir denn hin, wenn es keine Friseusinnen gäbe. Dann müssten wir ja alle selbst Hand anlegen. Und wer weiß, wie das dann aussähe. Manche Dinge sollte man halt doch vom Profi machen lassen, nicht wahr?!“
„Friseurin“, sagt Lea.
„Wie bitte?“ Ortrun schaut verdutzt drein.
„Es heißt Friseurin“, erklärt Lea mit einem leicht gereizten Unterton. „Friseuse sagt man heute nicht mehr.“
„Aber natürlich nicht“, lacht Ortrun affektiert. „Heutzutage muss ja alles hochtrabender klingen als früher. Man sagt ja jetzt auch Raumpflegerin statt Putzfrau, nicht wahr!“
Auf Ortruns schrilles Gelächter folgt eine unangenehme Stille-Periode, die Ortrun selbst beendet, indem sie beginnt, von ihrem Mann zu erzählen, dem erfolgreichen Anwalt, der in der dritten Generation die Kanzlei geführt hat, die dessen Großvater zu Beginn des 20. Jahrhunderts ins Leben gerufen hat.
„Und Tristan ist nun die vierte Generation“, erklärt Ortrun. „Leider Gottes wollte er nicht die Räume hier im Haus übernehmen. Obwohl das wirklich sehr schöne Räume sind, ich kann sie Ihnen später ja noch zeigen. Die stehen jetzt alle leer.“
„Ich wollte es halt etwas zentraler, nicht so weit weg vom Schuss“, sagt Tristan. „Und etwas moderner. Und ich wollte auf eigenen Beinen stehen und nicht ewig hier an dem Ruckzipfel hängen.“
Ortrun sieht ihren Sohn pikiert an und macht eine unwirsche Handbewegung, ehe sie sagt: „Mein guter Rüdiger ist leider viel zu früh von uns gegangen. Und da stand ich dann alleine da mit meinem Tristan. Das war auch eine Herausforderung. Witwe mit einem Halbwüchsigen. Das war keine leichte Zeit. Was machen denn Ihre Eltern? Auch so etwas… bodenständiges wie Sie?“
„Meine Eltern sind tot!“
„Alle beide?“ fragt Ortrun.
„Ja. Meine Mutter ist an Darmkrebs gestorben, als ich acht war. Und meinen Vater hab ich nie kennengelernt, er ist vor meiner Geburt bei einem Verkehrsunfall gestorben.“
Für einen kurzen Augenblick huscht so etwas wie der Anflug aufrichtigen Mitgefühls über ihr Gesicht, ehe Ortrun von Sassnitzs Gesicht wieder zu einer affektierten, versteinerten Miene erstarrt.
„Und wo sind Sie aufgewachsen? Etwa im Heim?“
„Bei meiner Oma. Der Mutter von meinem Vater.“
„Welch ein Glück!“ trällert Ortrun. „Das war aber sicher auch sehr herausfordernd, eine alte Dame mit einem achtjährigen Kind. Lebt sie denn noch?“
„Ja.“
Schweigen.
Irgendwann erzählt Lea: „Meine Mutter war Lehrerin. Ich wollte deshalb auch unbedingt Lehrerin werden, aber dafür haben meine schulischen Leistungen leider nicht gereicht.“
„Aber das ist doch gar nicht schlimm, meine Liebe“, winkt Ortrun ab. „Es ist halt nicht jeder für Abitur und Universität geboren, nicht wahr?! Und wie ich schon sagte; solche Leute wie Sie muss es schließlich auch geben!“
„Solche Leute wie mich!“ wiederholt Lea einen Teil des Satzes.
„Aber jaaaa!“
„Was sind denn solche Leute wie ich?“ fragt Lea etwas schnippischer.
„Naja, Leute, die halt ein bisschen… weniger begabt sind für mentale Arbeiten, aber die dafür was mit ihren Händen schaffen können!“
„Aha“, macht Lea und versucht krampfhaft, ruhig und freundlich zu bleiben. „Ich hab übrigens auch sehr erfolgreiche Social Media Channels. Da poste ich Videos und Beiträge zu allen möglichen Bereichen. Und ich verdiene mir schon nett was nebenher damit und irgendwann kann ich bestimmt davon leben. Das ist nämlich die Zukunft!“
Ortrun rümpft die Nase. „Aha. Ja, schön. Davon verstehe ich leider nichts!“
„Das glaube ich“, sagt Lea im süßlich-freundlichen Tonfall. „Ihre Generation ist eben nicht mit solchen Dingen aufgewachsen. Meine Oma mit ihren fast 83 Jahren versteht davon auch nichts.“
„Meine… Generation?!“ entfährt es Ortrun leicht pikiert. „Also, entschuldigen Sie bitte, aber von 83 bin ich dann doch noch sehr weit entfernt.“
Der weitere Abend verläuft wie ein einziger Krampf. Als Lea sich irgendwann auf die Toilette verabschiedet, um dort ihre Medikamente gegen das HI-Virus einzunehmen (was sie zum verrecken nicht vor den Augen von Ortrun von Sassnitz tun möchte), staunt sie erneut Bauklötze über den Protz und Prunk in der riesigen Villa, in der Tristans Mutter ganz alleine lebt. Als sie zurück zum Esszimmer kommt (das sich eher als Ess-Saal bezeichnet lässt), hält sie an der Tür inne und lauscht dem, was da gerade im flüsternden Tonfall zwischen Mutter und Sohn von Sassnitz besprochen wird.
„Tristan, bitte mach dich doch nicht unglücklich“, zischelt Frau von Sassnitz. „Mag ja sein, dass sie ein nettes Mädchen ist. Aber die ist doch gar nicht standesgemäß!“
„Standesgemäß?“ fragt Tristan. „Sind wir hier bei Hofe?“
„Du weißt, wie ich das meine. Wir sind eine angesehene Familie hier in der Gegend. Und dann so ein gewöhnliches Ding. Was sollen denn die Nachbarn sagen? Eine Friseurin. Aus einer Mietswohnung. Die ist einfach nichts für dich!“
„Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich jemals eine Freundin gehabt habe, an der du nichts auszusetzen hattest, Mutter!“
„Ja, aber diesmal… Also, diese Laura…“
„Lea“, korrigiert Tristan.
„Wie auch immer… Die ist jedenfalls doch ganz besonders… gewöhnlich. Hast du gesehen, wie sie mit dem Besteck hantiert hat? Und ihre Fingernägel… die sind ja ganz abgeknabbert! Unmöglich, sowas macht man doch nicht!“
Lea schaut auf ihre Fingernägel. Sie ballt die Hände zu Fäusten und lauscht mit angehaltenem Atem weiter.
„Was soll ich denn jetzt deiner Meinung nach machen?“ fragt Tristan gereizt. „Sie abservieren, weil sie dir zu gewöhnlich ist?“
„Na, du solltest es schon ein bisschen charmanter verpacken, aber im Grunde… genau das!“
Mit klopfendem Herzen und angehaltenem Atem verharrt Lea auf ihrem Horchposten und wartet auf die Antwort, die Tristan seiner Mutter geben wird. Wird er sich wirklich auf diese unverschämte Forderung einlassen? Oder wird er zu ihr stehen…?

CLIFFHANGER auf: Lea Starck

Mitwirkende Personen
Simon Schildknecht
Tanja Schildknecht
Peter ´Lotti` Lottmann
Lea Starck
Tristan von Sassnitz
Ortrun von Sassnitz
Helga Beimer
Mila Beimer
Konstantin Landmann
Roland Landmann
Iffi Zenker
Antonia Zenker
Valerie Zenker
Andy Zenker
Gabi Zenker
Lola Zenker
Ludde Mayer
Giovanna Varese
Sarah Ziegler
Nina Zöllig
Annalena Wendland
Lovis Wendland
Maite Wendland
Merle Wendland
Tessa Anzberg

© ´popo wolfson` 2022

_________________
Das Leben besteht zu 10% aus dem, was dir passiert und zu 90% daraus, wie du darauf reagierst
Charles R. Swindoll


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BeitragVerfasst: So 16. Okt 2022, 14:12 
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Registriert: Mi 15. Sep 2010, 12:37
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Eine sehr launige und unterhaltsame Folge, liebe Popo top Toll, was dir immer so einfällt, diese Ortrun ist ja auch ein ganz besonderes Herzchen :lol:


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