Elses Erben

Lindenstraße 1985 bis 2015 - 30 Jahre Lindenstraße, laßt uns darüber im Lindenstraßenforum schnacken.
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 Betreff des Beitrags: Folge 1822 - Fly free, Sunny!
BeitragVerfasst: So 20. Feb 2022, 00:10 
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Folge 1822: Fly free, Sunny!

Spieltag: Donnerstag, 17.02.2022


Lisa hat das Gefühl, tief in der Zwickmühle zu stecken: Nachdem Ludde sie in der Vorwoche bei dem Diebstahl von Praxis-Stempel und Blanco-Impfausweisen erwischt hat, hat sie sich wohl oder übel auf seine Erpressung eingelassen, mit ihm gemeinsame Sache zu machen. Und im Grunde läuft diese gemeinsame Sache auch wirklich zufriedenstellend: Ludde hat genug zwielichtige Kontakte aus seiner Zeit als Türsteher und schafft es so immer wieder neue Abnehmer für die gefälschten Dokumente zu akkreditieren. Lisa muss sich eingestehen, dass sie alleine niemals so viele Abnehmer in so kurzer Zeit hätte ausfindig machen können und dass ihr Geschäft dank Ludde im Grunde boomt. Und dennoch fühlt sie sich nicht wohl in ihrer Haut, denn die Tatsache, dass sie sich auf die Zusammenarbeit mit diesem kriminellen Gewalttäter eingelassen hat, hat sie auch gleichzeitig abhängig gemacht. Er hat sie nun in der Hand und könnte ihr im Notfall ernsthafte Schwierigkeiten machen. Lisa denkt inzwischen, dass sie seiner Drohung am vergangenen Donnerstag niemals hätte nachgeben dürfen. Wenn er tatsächlich die Polizei gerufen hätte, hätte sie sicher eine Möglichkeit gefunden, rechtzeitig abzuhauen. Und wenn er sie mit Gewalt daran gehindert hätte, wäre es ihr vermutlich gelungen, ihn als Täter und sich als Opfer darzustellen. Wem hätte die Polizei wohl eher geglaubt? Ihr oder einem verurteilten Gewaltverbrecher? Sie war so unendlich dumm! In dieser Extremsituation so überfordert, dass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte… Und jetzt steckte sie tief drin in der Scheiße und musste mit diesem Ex-Knacki gemeinsame Sache machen… Wie kam sie dann nun wieder raus?
Während Lisa nun also weiterhin die Impfausweise fälscht, die Ludde dann unters Volk bringt, steht Murat weiterhin vor den Trümmern seiner beruflichen Existenz: Er kann es drehen und wenden, wie er will; die Pandemie hat seiner Shisha-Bar den Todesstoß verpasst. Auch neue Lockerungen werden ihm keinen großen Ansturm an Kundschaft bescheren. So gut sein Geschäft bis zum Frühjahr vor zwei Jahren auch noch lief, seit Corona scheint das Interesse am öffentlichen Wasserpfeife rauchen nahezu vollständig verpufft – oder in diesem Falle besser verdampft – zu sein. Murat muss sich eingestehen, dass er hiermit auf keinen grünen Zweig mehr kommen wird – da kann ihm Lisa noch so viel Druck machen… Während Murat also in seinem leeren Geschäft hockt, muss er missmutig mitansehen, wie sich nebenan in der Pizzeria von Claudio und Enzo die Kunden die Klinke in die Hand geben. Auch wenn der italienische Onkel ständig besoffen ist, Pizza machen kann er. Und mit Hilfe seines Neffen hält er den Laden auch am laufen. Die Gäste scheint es jedenfalls nicht zu stören, dass der Alte ein abgewrackter Alkoholiker ist.
„Läuft ja nicht so doll bei dir, was!“ stellt Enzo fest, als er in einer ruhigeren Phase des Tages Zeit findet, ein paar Worte mit seinem Geschäftsnachbarn zu wechseln.
„Ach, was du nicht sagst…“, entgegnet Murat mürrisch.
„Shisha ist wohl nicht mehr so hip, wie noch vor ein paar Jahren“, überlegt Enzo.
„Mmmmh“, brummt Murat grimmig.
„Dein Döner damals, der lief ja auch immer Bombe“, erinnert Enzo sich. „Hast du mal überlegt, sowas hier wieder aufzubauen?“
„Zwei Fast-Food-Imbisse direkt nebeneinander?“ fragt Murat skeptisch. „Was soll denn der Scheiß? Da machen wir uns doch nur gegenseitig Konkurrenz. Das kann doch gar nichts werden.“
„Sehe ich nicht so“, überlegt Enzo. „Wir könnten uns sogar prima ergänzen; italienische Spezialitäten in dem einen Laden, türkische in dem anderen. Das könnte voll einschlagen.“
„Spezialitäten? Döner und Pizza?“ Murat muss lachen.
„Naja, du weißt, wie ich’s meine“, sagt Enzo.
Murat sieht darin jedoch nicht allzu viel Potential, zumindest vorerst nicht. Aber der Gedanke lässt ihn dann im weiteren Tagesverlauf nicht mehr los. Und Enzo hat schon recht: Zu Zeiten seiner Döner-Bude hatte er immer jede Menge Kundschaft und damit auch reichlich Umsatz. Und dass ein Imbiss auch in Zeiten von Covid19 immer noch funktioniert, beweist die Pizzeria nebenan ja tatsächlich. Aber dazu müsste er den Laden erstmal komplett umgestalten, woher sollte er das Start-Kapital nehmen? Das Wasser stand ihm doch finanziell ohnehin schon bis zum Hals, welche Bank würde ihm ohne Sicherheiten einen Kredit geben? Und dann ist da noch Lisa: Die hält doch so verbissen an der Shisha-Bar fest, die wäre bestimmt nicht begeistert, wenn er nun plötzlich wieder eine Döner-Bude eröffnen würde. Dennoch spricht er das Thema am Abend zuhause mal ganz vorsichtig an – und wird überrascht…
„Das könnte uns echt retten“, meint Lisa. „Döner kommt bei der breiten Masse eben doch besser an als Shisha.“
„Tja, aber leider fehlt uns das Startkapital“, murmelt Murat. „Hätten wir dieser Betrügerin damals mal bloß nicht unsere gesamten Ersparnisse in den Rachen gesteckt.“
„Wir müssen das mal alles komplett durchkalkulieren“, überlegt Lisa. „Wenn wir das Inventar und alles aus der Shisha-Bar verkaufen, machen wir ja auch wieder Gewinn. Und den Rest müssen wir halt irgendwie… organisieren.“
„Organisieren?“ fragt Murat skeptisch. „Willst du eine Bank überfallen, oder was?“
„Nein, nein“, sagt Lisa rasch und wird nachdenklich. „Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“
Und damit ist Lisa über ihren Schatten gesprungen: Sie muss ihre Vorbehalte gegenüber Ludde halt doch über Bord werfen und ihr ungutes Gefühl in Bezug auf ihn unterdrücken. Es hilft ja nichts. Irgendwie muss Geld her und mit Luddes Kontakten, so sehr sie ihm auch misstraut, läuft der Handel mit den Impfausweisen immerhin wirklich gut. Sie muss weitermachen, das Ganze womöglich noch größer aufziehen, um ihre Zukunft und ihre Existenz zu retten…

Tanja, Simon, Christa, Nina und Klaus sind am gestrigen Tag gemeinsam von München in die Schweiz gefahren, Jürgen ist mit Ninas Brüdern Peter und Mirko aus Berlin angereist. In einer ländlichen Gegend in der Nähe von St. Gallen soll heute die Ballon-Bestattung von Sunny stattfinden. Alle Trauergäste sind in der gleichen Pension untergekommen, doch das Ehepaar Zöllig hat sich nicht allzu viel zu sagen, denn Christa ist wild entschlossen, ihren Bruch mit Jürgen und ihre Trennung von ihm kompromisslos durchzuziehen.
Die Trauergemeinschaft versammelt sich auf einem Hang in der Nähe eines Waldes, es ist ein grauer, aber trockener Wintermorgen. Der Bestatter und ein Mitarbeiter des Krematoriums sind auch anwesend. Eine nahezu menschengroßer, cremefarbener Ballon wird mit Sunnys Asche und mit Helium befüllt. Als der Bestatter eine Trauerrede hält, schnaubt Jürgen verächtlich und flüstert seinen Söhnen zu: „Der Bestatter muss das machen. Nicht mal einen Priester hat man dafür ausgewählt.“
Während Christa ihrem Mann einen verächtlichen Blick zuwirft, flüstert Nina: „Ich denke ja, dass das voll und ganz in Sunnys Sinne gewesen wäre. Die Kirche war ihr nie wichtig.“
„Ihr!!!“ flüstert Jürgen mit Nachdruck und schüttelt den Kopf.
Der Bestatter beendet seine Rede, die er nach Eckdaten aus Sunnys Leben gestaltet hat, die Tanja ihm zuvor gegeben hat. Im Anschluss lässt man den Ballon frei. Er steigt langsam auf und schwebt dabei über den Abhang in Richtung Wald, wobei er immer mehr an Höhe gewinnt. Während die Trauergemeinde dem Ballon nachblickt, der sich nicht allzu schnell von ihnen entfernt, bricht sogar die Sonne durch die Wolken. Christa seufzt und drückt Nina den Hand. Dann flüstert sie ihrer Tochter zu: „Das ist bestimmt ein Zeichen von Sunny. Ihr gefällt das.“
Jürgen sieht seine Frau fassungslos von der Seite an und schüttelt erneut den Kopf. Der Ballon schwebt derweil weiter über das Waldstück und gewinnt weiterhin an Höhe. Die Trauernden können das Schauspiel noch eine ganze Zeit lang beobachten – bis der Ballon plötzlich irgendwo über dem Wald platzt und die Asche vom Wind in alle Himmelrichtungen verteilt wird.
Jürgen schnaubt erneut empört. „Ich fasse das alles nicht“, sagt er in das allgemeine Schweigen hinein. „Wer denkt sich eigentlich so ein krankes Zeug aus? Jetzt weht die Asche da oben und wird vom Wind sonstwohin getragen. Das ist doch keine Art und Weise, wie man mit einem Leichnam umgeht! Man braucht einen Ort, an den man gehen kann. Ein Grab…“
„Hör endlich auf, Jürgen!“ Christa ist kaum noch in der Lage, die Beherrschung zu behalten. „Und fang jetzt bloß nicht wieder an mit deiner Familiengruft!!!“
„Sunny hätte das gefallen“, sagt Tanja.
„Es ist nicht zu fassen“, wiederholt Jürgen erneut. „Erst glaubt unser Sohn, dass er eine Frau ist – und dann wird seine Asche auch noch… in die Luft geblasen!“
„Nicht unser Sohn, unsere Tochter!“ sagt Christa. „Warum kannst du nicht endlich akzeptieren, wer Sunny wirklich war.“
Als sich die Trauergemeinde schließlich wieder in Richtung Parkplatz bewegt, zürnt und wettert Jürgen in einer Tour weiter.
„Ich kann nicht verstehen, wie ich es jahrzehntelang mit einem solch verbohrten und engstirnigen Menschen wie dir aushalten konnte“, sagt Christa zum Abschied zu ihrem Mann. „Ich hätte dich schon viel früher verlassen sollen!“
Als Christa, Nina, Klaus, Tanja und Simon einige Stunden später ausgecheckt haben und auf der Rückfahrt nach München sind, fragt Nina ihre Mutter: „Willst du das wirklich durchziehen? Mit der Trennung, meine ich?“
„Ich kann ihn nicht mehr ertragen“, antwortet Christa gepresst.
„Aber so war er doch schon immer“, entgegnet Nina.
„Umso schlimmer, dass ich so lange gebraucht haben, um für diesen Schritt bereit zu sein!“ sagt Christa entschlossen.

In der Alten-WG ist bereits am frühen Morgen Mordsstimmung: Grund dafür ist Lola, die am Montag aus dem Krankenhaus entlassen wurde und seither auf Kriegsfuß mit der jungen Rumänin Mirena Dumitru steht, die ihr kurzfristig als Pflegekraft vermittelt werden konnte. Doch Lola erweist sich alles andere als pflegeleicht und macht der schüchternen jungen Frau vom ersten Moment an das Leben buchstäblich zur Hölle. Auch bei den Mitbewohnern liegen die Nerven brach. Alle mussten enger zusammenrücken, damit sowohl Lolas Pflegebett untergebracht wie auch, ein Lager für Mirena aufgeschlagen werden konnte. Daher liegt die Laune aller bereit beim Frühstück buchstäblich auf dem Gefrierpunkt. Während Helga, Andy und Gabi genervt am Küchentisch sitzen, nimmt das Gezeter von Lola zwei Zimmer weiter allmählich Überhand an. Die Drei sitzen schweigend da und werfen sich vielsagende Blicke zu, als auch Popo, völlig zerzaust und zerknittert, in der Küche auftaucht.
„God damned“, flucht sie. „Why so eine Lärm in die frühe Morning? Das ist ja nicht zu halten aus. Ich habe gestern bis spät gearbeitet in die neue George und heute ich habe wieder die Spätschicht. Ich will etwas sleeping aus before.“
„Guten Morgen erstmal“, fährt Helga ihr über den Mund.
„Gut it isn’t“, sagt Popo.
Mirena erscheint in der Küche. „Es tut mir leid“, sagt sie zaghaft. „Aber Frau Lola sich nicht will helfen lassen beim Waschen von mir.“ Die junge Frau macht einen völlig überforderten Eindruck.
„Ja, und jetzt?“ bellt Andy.
„Vielleicht, Sie könnten mal probieren?“ fragt Mirena. „Sie sind ja schließlich Sohn!“
„Das fehlte auch noch“, mault Andy. „Wir holen uns hier doch keine Pflegekraft aus Rumänien her, damit ich die Arbeit dann doch noch selbst machen muss!“
Gabi erbarmt sich schließlich und eilt zur ihrer Schwiegermutter, während Popo nölt: „It is so fucking bad!Die Job in die neue George ist so anstrengend. Da brauche ich meine Schlaf!“
„Ach, ist es da doch nicht so toll, wie dir Herr Hülschi gesagt hat?“ fragt Helga spitz. „Tja, wärst du doch mal lieber bei Frau Varese im Marcellas geblieben, was?“
Popo ignoriert Helgas Bemerkung und beginnt, sich ein Brot zu schmieren, als ein gut gelaunter Bruno in der Küche erscheint.
„Na, dir scheint’s ja bei all dem Chaos hier blendend zu gehen“, stellt Andy grimmig fest. „Kannst du mir mal erklären, warum du so frisch und gut gelaunt bist?“
„Weil ich mich nachher mit einer Dame zum Brunch treffe“, erklärt Bruno fröhlich.
„Eine Dame?“ fragt Helga neugierig. „Was denn für eine Dame?“
„Eine ganz reizende Dame, die ich aus einer Zeitungs-Annonce kenne“, berichtet Bruno strahlend. „Gestern haben wir miteinand’ telefoniert und heut’ lernen wir uns persönlich kennen!“
„Die Lola will nur dich sehen“, sagt Gabi zu Andy, als sie wieder die Küche betritt, während Mirena verlegen in der Ecke steht.
„Na wunderbar!“ Mürrisch begibt Andy sich zu seiner Mutter, die zeternd und keifend in ihrem Bett liegt und über das ´kleine Mädchen` schimpft, das sie unterstützen soll.
„Mirena ist kein kleines Mädchen, sie ist 22!“ erklärt Andy.
„Die sieht aus, wie höchstens 13“, zickt Lola. „Von der lasse ich mir weder beim waschen noch beim anziehen noch bei sonst was helfen!“
„Lola bitte, wir haben nicht ewig Zeit“, drängt Andy. „Du wirst in 20 Minuten zu deiner Tages-Reha abgeholt!“
„Ich gehe nicht mehr in diese verdammte Reha!“ zetert Lola lautstark. „Die foltern mich da!“
„Niemand foltert dich“, erklärt Andy. „Die wollen dir nur helfen, wieder auf die Beine zu kommen.“
„Indem die mir weh tun?“
„Lola, bitte, du musst etwas tun“, bekniet Andy seine Mutter. „Sonst kommst du in deinem Alter nie wieder auf die Beine, willst du das etwa?“
„Ach, Andreas, du überdramatisierst immer alles so!“ sagt Lola. „Unkraut vergeht nicht, ich brauche nur etwas Zeit und nicht so ein kleines Ding, das um mich rumschwirrt und diese Reha-Menschen und diese Knochenbrecherin von einer Krankengymnastin.“
Lola bleibt uneinsichtig und als der Fahrer kommt, der sie zur Reha bringen soll, liegt sie immer noch schimpfend im Bett und verweigert alles – und so entgehen ihr auch an diesem Tag ihre Reha-Maßnahmen…
Der Tag in der Alten-WG verläuft alles andere als friedlich. Popo macht sich irgendwann missmutig auf zur George-Filiale und muss sich insgeheim eingestehen, dass es wohl keine gute Idee war, bei Marcella zu kündigen. Helga, Gabi und Andy kümmern sich abwechselnd darum, dass Lola ausreichend isst, trinkt und ihre Notdurft verrichtet, während Mirena sich um die Wäsche der alten Dame kümmert und ein paar Einkäufe erledigt. Denn immer, wenn sich die junge Rumänin nur in Lolas Nähe wagt, eröffnet diese eine wahres Hass-Tirade auf sie.
Am Nachmittag besucht Valerie ihre Großmutter – und tatsächlich schafft die es, Lolas Stimmung etwas zu heben.
„Die ist ja nicht mal eine richtige Krankenschwester, im Gegensatz zu dir“, flüstert Lola. „Das ist nur so eine Hilfskraft, die Geld für ihre Familie ranschaffen muss. Sie hat eine kleine Tochter. Die ist schon fünf oder sechs. Das musst du dir mal vorstellen, wie jung die schon Mutter geworden ist. Das war sie ja selbst fast noch ein Kind!“
„Iffi ist ja auch so jung Mutter geworden“, erinnert Valerie bissig. „Dabei ist dir hier wirklich in besseren Verhältnissen aufgewachsen, als so eine arme Rumänin. Hat die dich eigentlich schon ein einziges Mal besucht, seit du entlassen wurdest?“
„Ach, das Iffchen hat doch immer so viel um die Ohren“, winkt Lola ab.
„Möchtest du vielleicht, dass ich mich um dich kümmere?“ fragt Valerie plötzlich. „Dann kündige ich im Krankenhaus und Mirena könnte zurück zu ihrer Tochter nach Rumänien.“
„Aber das ist ja eine ganz wunderbare Idee!“ freut sich Lola – doch Andy nimmt ihr und Valerie gleich wieder den Optimismus. Er will auf gar keinen Fall zulassen, dass seine Tochter ihre gute Stelle im Krankenhaus kündigt, um vorübergehend zuhause die kranke Oma zu pflegen – dafür gäbe es schließlich andere Mittel und Wege.
Als Lola am Abend endlich schläft und sich der Tumult in der Wohnung allmählich legt, hoffen Andy, Gabi und Helga, dass sie den heutigen Tag zumindest noch ruhig und friedlich ausklingen lassen können. Doch gerade, als Helga sich nach einem Toiletten-Besuch zurück ins Wohnzimmer begeben möchte, kommt Bruno mit seiner Verabredung im Schlepptaus nach Hause.
„Ach, Helga“, begrüßt Bruno sie gut gelaunt, „schau, das ist meine neue Bekanntschaft.“
Helga blickt interessiert auf – und glaubt, den Boden unter den Füßen zu verlieren, als sie erkennt, wer da hinter Brunos Rücken zum Vorschein kommt: Vor ihr steht wirklich und wahrhaftig ihre ehemalige Busenfreundin und spätere Erzfeindin Marlene Schmitt...
„Helga-Schätzchen“, begrüßt Marlene sie, als sei es das normalste von der Welt. „Gut siehst du aus. Hätte ich nicht erwartet, du warst ja mit Anfang 50 schon immer etwas… altbacken. Aber du hast dich gemacht.“
Während Helga vergebens nach Worten sucht, fragt Bruno irritiert: „Ach, ihr kennt’s euch?“
„Lange her“, erklärt Marlene mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Als du mit mir ausgerechnet hier her bist, war mir doch ein wenig mulmig, zugegeben. Aber dann hab ich gedacht, die Helga wohnt bestimmt längst nicht mehr hier. Die ist sicher schon lange im Altenheim. Falls sie überhaupt noch lebt. Und jetzt steht sie vor mir, wie das blühende Leben. Nicht zu fassen. Wo ist denn Erich abgeblieben? Haste von dem nochmal was gehört?“
„Raus aus meiner Wohnung!“ schreit Helga, die endlich wieder ihre Stimme zurückerlangt hat.
„Was ist denn hier los?“ Gabi kommt besorgt aus dem Wohnzimmer.
„Aber Helga“, entfährt es Marlene mit gespielter Empörung. „Begrüßt man so eine alte Freundin?“
„Alte Freundin?“ entfährt es der aufgewühlten Helga.
„Andreas?“ kreischt in dem Moment Lola aus ihrem Zimmer. „Was ist denn los? Ich muss mal!“
„Jetzt ist die wieder wach!“ Andy kommt wütend aus dem Wohnzimmer. „Musst du hier so einen Lärm machen, Helga!“
„Ich geh schon hin!“ Mirena ist ebenfalls auf dem Flur erschienen und eilt zu Lola – wo im nächsten Moment lautes Gezeter zu hören ist und dann irgendwas zu Bruch geht. Mit hochrotem Kopf verlässt Mirena das Zimmer und sagt zu Andy: „Will nur Sie sehen. Hat mit Wasserglas nach mir geworfen!“
„ANDREEEEEAAAAAS!“ kreischt Lola und ihre Stimme überschlägt sich was.
„Na, hier ist ja was los!“ gackert Marlene. „Richtig Stimmung in der Bude!“
„Verschwinde sofort aus meiner Wohnung, du Natter!“ brüllt Helga Marlene jetzt an. „SOFORT!!! Oder ich vergesse mich!!!!“

CLIFFHANGER auf: Helga Beimer

Mitwirkende Personen
Nina Zöllig
Tanja Schildknecht
Simon Schildknecht
Klaus Beimer
Helga Beimer
Marlene Schmitt
Bruno Skabowski
Gabi Zenker
Andy Zenker
Lola Zenker
Valerie Zenker
Popo Wolfson
Murat Dagdelen
Lisa Dagdelen
Ludde Mayer
Claudio Russo
Enzo Buchstab
Christa Zöllig
Jürgen Zöllig
Peter Zöllig
Mirko Zöllig
Mirena Dumitru

© ‚popo wolfson‘ 2022

_________________
Das Leben besteht zu 10% aus dem, was dir passiert und zu 90% daraus, wie du darauf reagierst
Charles R. Swindoll


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: So 20. Feb 2022, 00:10 


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 Betreff des Beitrags: Re: Folge 1822 - Fly free, Sunny!
BeitragVerfasst: So 20. Feb 2022, 10:28 
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Registriert: Mi 15. Sep 2010, 12:37
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Lola und Jürgen wären doch ein reizendes Paar... :roll:

Lisa reitet sich immer tiefer rein, wenn das mal kein böses Ende nimmt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Folge 1822 - Fly free, Sunny!
BeitragVerfasst: So 20. Feb 2022, 13:19 
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Registriert: Mi 29. Sep 2010, 00:11
Beiträge: 11587
uijuijuii, die Folge hatte ordentlich Gezeter, Gemäcker und Konfliktpotential. :lol: Ich bin froh, dass ich hier mit meinem Kaffee sitze und Ruhe geniessen kann.

Wo schläft die Rumänin? Dass Bruno seine Bekanntschaft (Marlene) mit in die Whg bringt, in der er nur zu Besuch ist, ist schon unerhört. Wobei ich mir Bruno in einer WG mit Andy und Gabi ganz gut hätte vorstellen können. Ach nee, das ist ja Gabis Vater... Das musste ich mir erstmal wieder ins Gedächtnis holen.
Eigentlich müsste da noch eine Wohnung her. Aber ist alles derzeit besetzt, oder? Vielleicht könnte Andrea untervermieten?

Mensch, dass Jürgen und Christa, beide, bei der Bestattung (Beerdigung kann man das hier auch sagen? Irgendwie gelangt ja doch alles auf/in die Erde zurück) nicht mal den Mund halten konnten, ist schon sehr belastend. Tanja und Nina sind wahrscheinlich noch nicht zum Trauern gekommen bei dem Gemeckere.
Gut, dass Ninas beiden Brüder wenigstens anscheinend zwei eher ruhige Naturelle sind.

Lisa Lisa Lisa...wenn sie jetzt 1 Woche später Ludde angezeigt und sich gesellt hätte, wäre das vielleicht auch noch eine Variante gewesen. Wobei ich wüsste auch nicht, wofür ich mich entscheiden sollte. Luddes Wut möche man nicht abbekommen und wer weiß, wen der dann anheuert oder - wenn überhaupt - wie länge dessen Haftstrafe dafür wäre. Mannoman Lisa, wer weiß, wie und wann sie wieder die Kurve kriegt.

Soso, die Pizzeria läuft also ganz phantastisch. Naja, derzeit broomt der AußerHausVerkauf wahrscheinlich noch richtig gut, und da ist eine Pizzeria ja nicht schlecht. Und das Akropolis liegt ja erstmal auf Eis (wein :cry: ). Die Leute müssen ja was essen. Marcellas Tapashäppchen machen einfach nicht richtig satt.
Aber ich freue mich für Enzo und seinen süffigen sympatischen Onkel :D .
Was macht eigentlich Anna derzeit?


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