Elocin hat geschrieben:
Leas Antwort auf Helgas Frage,wie sie denn auf so einen Mist kommt,hätte mich ja brennend interessiert,aber stattdessen fängt die an zu flennen
Hat wahrscheinlich Angst,daß wenn sie kein Abi hat,die ganzen Ausländer sie demnächst nach dem Weg zur Toilette fragen
Da hätte ich auch mehr erwartet!
Helga hat völlig recht:
Das Mädel scheint wirklich leicht unterbelichtet zu sein ...
Und das ist noch untertrieben.
Die Graffiti-Aktion lässt sich vielleicht noch als Kurzschlusshandlung verkaufen.
Wobei sich die Frage stellt, ob Lea stets eine Sprühdose bei sich trägt und warum.
Bzw. warum ausgerechnet in Orange.
Dann bekommt sie einen Anruf von ihrem Schulleiter.
Der wird gar nicht konkret.
Gut, die doofe Lea hätte ihre Untat vermutlich auch andernfalls sofort zugegeben.
Scheint sie diesen Mann mit bairischem Akzent doch aus unerfindlichen gründen als eine Art Gott zu betrachten.
(Das wäre in der Listra früher auch nicht denkbar gewesen:
Ausgerechnet ein Bayer als "moralische Instanz" ... dem man dann auch noch beipflichten muss!
Bislang war der bairische Dialekt in der Listra nur irgendwelchen Vertretern der Staatsgewalt vorbehalten, die extrem schikanös drauf waren!)
So hätte sie immerhin reagieren können wie jeder durchschnittlich intelligente Mensch:
"Wovon reden Sie bitte?"
Dann hätte der Schulleiter früher oder später deutlicher werden müssen.
Nachdem die Schuldfrage auf diese Weise also geklärt ist, droht ihr der Schulleiter an, sie kurz vor dem Abi der Schule zu verweisen. Dass das evtl. auf sie zukommen kommen könnte, hätte sie sich in der Zwischenzeit eh überlegen können. Stattdessen gibt sie sich gleich am Telefon eine Blöße und fängt direkt an zu flennen. Aber selbst wenn diese Ansage sie auf dem falschen Fuß erwischt hat ... jeder andere wäre da zunächst geschockt und könnte erstmal gar nicht reagieren. Ich gehe mal stark davon aus, dass das keine kalkulierten "Krokodistränen" waren, sondern dass Leas Gefühlsausbruch ernst gemeint sein sollte.
Warum hält sie sich in ihrer Breduille jetzt plötzlich wieder an ihre Omma anstatt an ihr braunes Netzwerk, mit dem sie ja nach ihrer Anti-Timo-Aktion wieder gut Freund ist.
Die hätten ihr schon irgendwie eine Perspektive aufgezeigt.
Auch ohne Abi, das sie später notfalls immer noch in Abendkursen eh hätte nachholen können.
Hallo?!? Das Mädel ist fanatisiert bis zum Gehtnichtmehr.
Die ist absolut übereugt davon, dass sie mit ihren Ansichten voll im Recht ist!
Noch im Gespräch mit dem Geschichtslehrer hat sie sich jedenfalls so gegeben.
Das fand ich übrigens perfekt dargestellt!
(Auf Leas Ansage "Sie mögen mich halt nicht!" hätte ich mir übrigens die Erwiderung gewünscht: "Darum geht es hier nicht!")
Und eine gewisse Mindest-Intelligenz sollte Lea als Abiturientin ebenfalls zuzutrauen sein.
Aber genau das meine ich, wenn ich sage, dass die Listra in letzter Zeit so PLAKATIV drauf ist!
Sosehr ich es persönlich auch genieße, wenn so eine braune Socke mal ordentlich einen auf den Deckel kriegt, so finde ich das hier dann doch allzu billig und auch unrealistisch umgesetzt!
Das war früher noch anders.
Man könnte vermuten, dass bei Lea hier die unguten Wittich-Gene durchschlagen wie auch einst bei Klausi. Aber während ich mich damals über den intriganten Alt-Nazi "Onkel Franz" oder seinen ktriminellen Erben "Olli Klatt" noch nach Herzenslust aufregen konnte, so lässt mich die Story um Lea absolut kalt! (Ebenso wie leider allzu viele Storys, die in letzter Zeit geschaltet wurden.)
Das mag zum einen durchaus damit zu tun haben, dass ich inzwischen älter und möglicherweise "abgeklärter" bin. Andererseits hängt es aber damit zusammen, dass die Drehbücher einfach schlecht geschrieben sind! Verglichen mit dem augenscheinlichen BRUCH in der Lea-Handlung wäre ein Film wie "HANCOCK" mit seinem jähen Übergang von der Comedy zur Love-Story geradezu folgerichtig!
Und das wiederum ist, wie ich befürchte, nicht dem Unvermögen der Autoren geschuldet, sondern vielmehr den Vorgaben, die inzwischen nur noch LAU und LASCH sind und keinen BISS mehr haben (dürfen).
Lea ist das, was einst die Kirche eine "verirrte Seele" genannt hat, und das muss auch so dargestellt werden ... sei es auch noch so grotesk unrealistisch! Als besonders schlimm empfinde ich nicht mal mehr Leas Hintermänner. Gut, dieser Daniel war nun extrem manipulativ drauf und hat "echt krasse" Aktionen geschaltet. Aber hey ... der ist halt schwul und hat somit auch sein Päckchen zu tragen! Somit versteht man sogar dessen Motivation, gegen den Islam zu kämpfen, wo es Homosexuelle ja nun wirklich nicht unbedingt leicht haben. Da war Klausis "Rainer" noch ganz ein anderer Schnack! Der ist in die Wohnung gestürmt und hat dem Jungen über der Stuhllehne den Unterarm gebrochen, nachdem Klausi den "Gehorsam" verweigert hat und Urzula nichts antun wollte, nur weil sie Polin ist. Wieso dieser Rainer so drauf war ... wir haben es nie erfahren! Umso mehr war sein Verhalten zu verurteilen. Oder diese Unbekannten, die damals die Veranstaltung im Akropolis gestört haben und die später Carsten krankenhausreif geschlagen haben. Von denen haben wir anschließend auch nie wieder was gehört.
Fazit:
Im Gegensatz zu früher erscheint mir die heutige Lindenstraße extrem weichgespült.
Sie zehrt von dem Motto "Anything goes".
So darf auch jede Grausamkeit ihren Ursprung und ihre "Berechtigung" haben, und das muss auch aufgezeigt werden.
Eigentlich könnte man eine solche Geisteshaltung durchaus als "weise" betiteln.
Was mich stört, ist bloß dass diese Botschaft scheinbar nur zu vermitteln ist, indem der Zuschauer astrein für dumm verkauft wird!
Dadurch wird aber auch die Botschaft selbst banal und oberflächlich
Und somit bekommt sie letztlich auch einen unglaubwürdigen, um nicht zu sagen, VERLOGENEN und SCHEINHEILIGEN Beigeschmack.
Wer da am Drücker ist ... keine Ahnung!
HWG persönlich ist es hoffentlich nicht.
Dann wäre der einstige Kämpfer entweder todmüde oder an der an der Grenze zur Senilität.